„Carlotta’s Face“ (2018) ist ein etwa fünfminütiger animierter Kurzfilm von Valentin Riedl und Frédéric Schuld. Der Film erzählt die Geschichte von Carlotta, einer jungen Frau mit Prosopagnosie (Gesichtsblindheit). Carlotta kann Gesichter – auch ihr eigenes – nicht erkennen. Diese neurologische Besonderheit führt dazu, dass sie sich von anderen Menschen isoliert fühlt. Erst durch ihre Leidenschaft für Kunst gelingt es ihr, einen Weg zu finden, sich selbst zu begreifen und anderen ihre Perspektive verständlich zu machen.
Der Film eröffnet einen einfühlsamen Zugang zu Themen wie Identität, Selbstwahrnehmung und Gemeinschaft. Er regt zur Auseinandersetzung mit Fragen an:
- Wie finden wir heraus, wer wir sind, wenn unsere Wahrnehmung uns fehlt?
- Wie kann Kunst helfen, das Eigene und das Andere zu verstehen?
- Was bedeutet „gesehen werden“ – und warum ist das wichtig für unser Menschsein?
Der Einsatz von „Carlotta’s Face“ eignet sich hervorragend, um im Religionsunterricht über das menschliche Miteinander, den Umgang mit Verschiedenheit sowie über Inklusion und Empathie nachzudenken. Dabei bietet der Film eine Brücke zu biblischen Themen wie dem Wert jedes Menschen als Ebenbild Gottes oder dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter, der die Perspektive eines anderen Menschen einnimmt.