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Bistum Limburg

Bistum Limburg

Multireligiöse Feiern im Bistum Limburg

Eine Handreichung für das Beten in Gemeinde, Kita und Schule

Veröffentlichung:1.5.2025

Diese Anregung mit 32 Seiten Material stellt mehrere multireligiöse Gebetstexte zur Verfügung und erklärt deren Anwendung. Sie sind so formuliert, das sie theologisch mit allen drei abrahamitischen Religionen im Einklang stehen und von deren Gläubigen gemeinsam gebetet werden können. Dabei thematisiert das Material den Einsatz multireligiöser Gebete für mehrere Zielgruppen mit Hilfe eines Fragenkatalogs zur Vorbereitung von Veranstaltungen. Auf den Fragenkatalog folgen konkrete Umsetzungsbeispiele zu Orientierung.

Im Bereich der Kita werden das Gebet in der katholischen Kita, der Umgang mit sakralen Räumen, Liturgische Feiern im Kitajahr sowie Spezifisch religiöse Rituale und Symbole behandelt.

Im Schulischen Bereich werden Schulfeiern in religiöser Vielfalt sowie Hinweise zur Durchführung multireligiöser Schulgebete nach dem Team-Modell vorgestellt.

Im Gemeindekontext werden Beispiele wie ein Multireligiöses Friedensgebet in St. Bonifatius in Friedrichsdorf und eine Multireligiöse Feier zum Paulskirchenfest vorgestellt.

Auch die Möglichkeit von Einweihungen/Segnungen im multireligiösen Kontext werden angesprochen.

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Die Handreichung „Multireligiöse Feiern im Bistum Limburg“ bietet eine fundierte Grundlage für das gemeinsame Gebet und Feiern von Menschen unterschiedlicher religiöser Traditionen. Sie versteht sich als Orientierungs- und Arbeitshilfe für Bildungseinrichtungen wie Kindertagesstätten und insbesondere Schulen. Im Mittelpunkt steht die Überzeugung, dass gemeinsames religiöses Feiern in einer pluralen Gesellschaft einen wichtigen Beitrag zu gegenseitigem Verständnis, friedlichem Miteinander und spiritueller Orientierung leisten kann. Dabei wird betont, dass religiöse Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung erlebt werden soll. Die Feiern zielen nicht auf die Vermischung religiöser Inhalte, sondern auf die gegenseitige Achtung und das Erleben der spirituellen Dimension in der Begegnung mit anderen.

Für den Bereich Schule ist besonders bedeutsam, dass Schülerinnen und Schüler immer häufiger in einem multireligiösen Umfeld lernen und leben. Dies eröffnet Chancen für Begegnung, aber auch Herausforderungen. In der schulischen Praxis bleiben konfessionelle Gottesdienste wichtige Ausdrucksformen religiöser Identität. Multireligiöse Feiern treten ergänzend hinzu – etwa zu besonderen Anlässen wie dem Schulanfang oder -ende, bei Entlassfeiern, bei schulischen Jubiläen, nach Unglücken oder in Krisensituationen. Sie bieten einen Raum, in dem Menschen unterschiedlicher religiöser Prägung zusammenkommen und auf ihre je eigene Weise um Frieden, Trost oder Hoffnung bitten können. Gerade in Krisenzeiten haben junge Menschen das Bedürfnis, das gemeinsam Erlebte auch gemeinsam zum Ausdruck zu bringen.

Die Planung solcher Feiern erfordert große Sensibilität und eine sorgfältige Vorbereitung. Alle beteiligten Religionen sollen respektvoll und gleichberechtigt vertreten sein. Das sogenannte Assisi-Modell hat sich dabei als hilfreich erwiesen: Vertreterinnen und Vertreter der Religionen sprechen nacheinander Gebete aus ihrer jeweiligen Tradition, ohne dass ein gemeinsames Gebet gesprochen wird. Dadurch bleibt jede religiöse Identität gewahrt, und es entsteht dennoch ein gemeinsamer Raum der Spiritualität. Die Auswahl der Texte, Lieder und Riten erfolgt in enger Abstimmung und unter Berücksichtigung der theologischen Besonderheiten jeder Religion. Eine Überfrachtung mit religiösen Inhalten soll vermieden werden, insbesondere weil viele Schülerinnen und Schüler keinen ausgeprägten religiösen Hintergrund mitbringen. Deshalb empfiehlt die Handreichung, mit Elementen wie Stille, Musik, Symbolhandlungen oder kurzen Texten zu arbeiten, die einen niederschwelligen Zugang ermöglichen.

Auch die Rolle des Ortes spielt eine wichtige Rolle. Kirchen, Moscheen oder andere Sakralräume sind häufig mit starken religiösen Bedeutungen verbunden und nicht für alle geeignet. Deshalb wird für multireligiöse Feiern in der Schule ein neutraler Raum empfohlen, wie eine Aula oder ein freier Platz. Die Einladung zu einer solchen Feier soll stets freiwillig bleiben, niemand darf zu religiösem Handeln gedrängt oder vereinnahmt werden. Gleichzeitig bietet sich die Gelegenheit, Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Traditionen vertraut zu machen, ohne ihnen eine bestimmte Glaubenshaltung aufzuzwingen. Dies fördert die interreligiöse Kompetenz, das gegenseitige Verständnis und eine Haltung der Offenheit.

Didaktisch bietet die Handreichung zahlreiche Impulse für den Unterricht. Die Vorbereitung multireligiöser Feiern kann im Religions- oder Ethikunterricht aufgegriffen werden, etwa durch das Kennenlernen heiliger Schriften, religiöser Symbole oder Feste. Auch Fragen nach Identität, Respekt, Gerechtigkeit oder dem Umgang mit Leid lassen sich so lebensnah thematisieren. Medien wie das interreligiöse Liederbuch „Trimum“ oder Infomaterialien zur religiösen Vielfalt können dabei unterstützend eingesetzt werden. Die Schülerinnen und Schüler lernen nicht nur andere religiöse Ausdrucksformen kennen, sondern werden auch angeregt, über ihren eigenen Glauben oder ihre Weltanschauung nachzudenken.

Insgesamt zeigt die Handreichung, dass multireligiöse Feiern im schulischen Kontext nicht nur möglich, sondern wünschenswert sind, sofern sie verantwortungsvoll und im Dialog mit allen Beteiligten gestaltet werden. Sie stärken den sozialen Zusammenhalt, fördern Empathie und bieten einen Raum, in dem junge Menschen sich als Teil einer vielfältigen Gemeinschaft erleben können. So wird die Schule zu einem Ort, an dem nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch gelebte Werte und spirituelle Orientierung erfahrbar werden.

Material:



BEISPIELE AUS DER UND FÜR DIE PRAXIS 11

3.1 Praktische Hinweise 11

Exkurs: Die Rolle von Musik 12

3.2 Praxisfeld Kita 12

3.2.1 Gebet in der katholischen Kita 12

3.2.2 Umgang mit sakralen Räumen 14

3.2.3 Liturgische Feiern im Kitajahr 14

3.2.4 Spezifisch religiöse Rituale und Symbole 15

3.3 Praxisfeld Schule 16

3.3.1 Grundsätzliches zu „Schulfeiern in religiöser Vielfalt“ – Chancen und Grenzen 16

3.3.2 Hinweise zur Durchführung multireligiöser Schulgebete 17

3.3.3 Grundstruktur: Multireligiöses Gebet nach dem Team-Modell 18

3.4 Gebete in der Gemeinde und im öffentlichen Raum 18

3.4.1 Multireligiöses Friedensgebet in St. Bonifatius Friedrichsdorf 19

3.4.2 Multireligiöse Feier zum Paulskirchenfest 19

3.4.3 Einweihungen/Segnungen im multireligiösen Kontext 20


ERMUTIGUNG ZUM LERNEN 21

AUS ERFAHRUNG

ANHANG 22

1. Gebete für das gemeinsame Beten 22

2. Arbeitshilfen (Auswahl, chronologisch) 26

3. Literatur (Auswahl, chronologisch) 28

4. Übersicht Modelle 29

5. Ansprechbare Stellen im Bistum Limburg 30

Hessen

Hessen

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 7

7G.2 Dem Islam begegnen. Auseinandersetzung und Toleranz.

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

Primarstufe | Primarstufe 3/4

Andere Religionen (Rheinlandpfalz | Primarstufe 3/4).

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 6

6.2 Leben mit anderen Religionen: Was die abrahamitischen Religionen verbindet.

Beispielhafte Lernsequenzen

  • Zusammenleben der abrahamitischen Religionen
  • Einblick nehmen
  • Zusammenleben oder zusammen leben

Text

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19.5.2025

Interreligiöser Dialog

Anregung

Religionen

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