Der Einstieg gelingt über eine Bildanalyse zu fünf Bildern im Material. Diese bilden die Tätigkeiten von Papst Franziskus ab. Dabei stehen erste Eindrücke und persönliche Assoziationen im Vordergrund: Was ist auf den Fotos zu sehen? Wie wirkt der Papst auf sie? Was denken sie über ihn? Anknüpfend daran erfahren die Lernenden, dass der Papst das Oberhaupt der weltweiten katholischen Kirche ist. Der Name „Papst“ stammt vom lateinischen „Papa“ und bedeutet „Vater“. Die Kinder werden aufgefordert, zu überlegen, ob sie diesen Titel passend finden und ihre Meinung dazu zu begründen.
Im nächsten Schritt sollen Gedankenblasen zu einzelnen Fotos erstellt werden, in denen mögliche Gedanken oder Gefühle der Menschen dargestellt werden, die Papst Franziskus begegnet sind. Alternativ kann ein Rollenspiel durchgeführt werden, in dem verschiedene Personen schildern, wie sie eine Begegnung mit dem Papst erlebt haben könnten und was sie dabei empfanden.
Ein zentrales Thema ist das soziale Engagement von Papst Franziskus. Er setzte sich besonders für arme, geflüchtete, behinderte und benachteiligte Menschen ein. Um sein Wirken besser zu verstehen, sehen die Schülerinnen und Schüler einen Ausschnitt (0:21–4:31 Min.) aus der Nachrichtensendung „logo! Nachrichten“ vom 22.04.2025 (Video unter: https://t1p.de/logo-PF). Nach dem Ansehen des Beitrags erarbeiten sie, was dem Papst wichtig war und wie er sich gegenüber anderen Menschen verhalten hat. In weiteren Texten markieren sie Begriffe und Aussagen, die sein Engagement und seine Werte beschreiben.
Die Reflexion über das eigene Leben ist ebenfalls Teil der Aufgabe: Was ist mir persönlich wichtig? Wie verhalte ich mich anderen gegenüber? Die Kinder sollen malen und aufschreiben, was ihnen in ihrem Leben besonders am Herzen liegt – insbesondere im Umgang mit anderen Kindern.
Ein abschließender Teil der Unterrichtseinheit widmet sich der Frage, wie es nach dem Tod von Papst Franziskus weitergeht. Mithilfe eines interaktiven Learningsnacks (https://t1p.de/LS-Papstwahl) lernen die Schülerinnen und Schüler, wie die Papstwahl funktioniert und welche Bedeutung sie für die katholische Kirche hat.
Zentrale Aussagen aus den Schriften von Papst Franziskus begleiten die Einheit als Impulse für Diskussion und Vertiefung. Sie unterstreichen seine Botschaft von Nächstenliebe, Mitgefühl und der Freude am Glauben:
„Es geht darum zu lernen, Jesus im Gesicht der anderen, in ihrer Stimme, in ihren Bitten zu erkennen.“
„Niemand ist von der Freude ausgeschlossen, die der Herr uns bringt.“
„Die Kirche muss der Ort sein, wo alle sich aufgenommen und geliebt fühlen können, wo sie Verzeihung erfahren und sich ermutigt fühlen können.“
„Jedes Mal, wenn wir einem Menschen in Liebe begegnen, werden wir fähig, etwas Neues von Gott zu entdecken.“
Diese Zitate können im Unterricht genutzt werden, um zentrale Werte des christlichen Glaubens und des Lebens von Papst Franziskus ins Gespräch zu bringen.
Arbeit mit den Zitaten von Papst Franziskus:
1. „Es geht darum zu lernen, Jesus im Gesicht der anderen, in ihrer Stimme, in ihren Bitten zu erkennen.“
Dieses Zitat fordert dazu auf, jeden Menschen mit Respekt und Aufmerksamkeit zu betrachten – besonders jene, die Hilfe brauchen. Papst Franziskus erinnert daran, dass Gott im Anderen gegenwärtig sein kann, besonders in den Schwachen und Ausgegrenzten. In der Schule bedeutet das: Zuhören, wenn jemand etwas auf dem Herzen hat. Wahrnehmen, wenn jemand traurig, einsam oder überfordert ist. Jeder Mensch ist ein Spiegel des Göttlichen.
Diskussionsfragen:
Was bedeutet es, „Jesus im Gesicht der anderen“ zu sehen?
Hast du schon einmal erlebt, dass dir jemand besonders liebevoll oder hilfsbereit begegnet ist?
Was bedeutet es, „Jesus im Gesicht der anderen“ zu sehen?
Das heißt, dass wir jeden Menschen mit Liebe, Respekt und Aufmerksamkeit behandeln sollen – so, als wäre es Jesus selbst. Besonders dann, wenn jemand Hilfe braucht, traurig ist oder ungerecht behandelt wird.
Hast du schon einmal erlebt, dass dir jemand besonders liebevoll oder hilfsbereit begegnet ist?
Ja, zum Beispiel, als ich neu in der Klasse war und ein Mitschüler mir gleich geholfen hat, mich zurechtzufinden. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben und gezeigt, dass ich nicht allein bin.
2. „Niemand ist von der Freude ausgeschlossen, die der Herr uns bringt.“
Hier betont Papst Franziskus, dass Gottes Liebe und die Freude am Glauben allen Menschen offensteht – unabhängig von Herkunft, Aussehen, Lebenslage oder Fehlern. Freude ist nicht exklusiv. Diese Haltung widerspricht Ausgrenzung, Leistungsdruck und Vorurteilen.
Diskussionsfragen:
Was könnte das in einer Gemeinschaft wie der Schule bedeuten?
Wer wird manchmal von Freude ausgeschlossen? Wie kann man das ändern?
Was könnte das in einer Gemeinschaft wie der Schule bedeuten?
In der Schule soll niemand ausgeschlossen oder geärgert werden. Alle sollen dazugehören, sich freuen dürfen und so sein, wie sie sind – auch wenn sie anders aussehen oder sprechen.
Wer wird manchmal von Freude ausgeschlossen? Wie kann man das ändern?
Manchmal werden Kinder ausgeschlossen, weil sie schüchtern sind oder nicht gut Deutsch sprechen. Man kann das ändern, indem man sie einlädt mitzuspielen, mit ihnen redet oder ihnen hilft, sich wohlzufühlen.
3. „Die Kirche muss der Ort sein, wo alle sich aufgenommen und geliebt fühlen können, wo sie Verzeihung erfahren und sich ermutigt fühlen können.“
Dieses Zitat beschreibt ein Idealbild der Kirche als offenes, warmes Zuhause für alle – auch für die, die Fehler gemacht haben oder sich verloren fühlen. Es ist ein Aufruf zu Mitgefühl, nicht zu Verurteilung. Die Kirche soll nicht nur Regeln verkünden, sondern auch Trost spenden, Mut machen und eine Gemeinschaft schaffen, die trägt.
Diskussionsfragen:
Kennst du Orte, an denen du dich so aufgenommen und ermutigt fühlst?
Was können wir tun, damit unsere Klasse oder Schule ein solcher Ort ist?
Kennst du Orte, an denen du dich so aufgenommen und ermutigt fühlst?
Ja, bei meiner Familie oder in meiner Sportgruppe. Dort darf ich Fehler machen, werde ernst genommen und bekomme Mut, wenn etwas nicht klappt.
Was können wir tun, damit unsere Klasse oder Schule ein solcher Ort ist?
Wir können freundlich zueinander sein, aufeinander achten, zuhören und niemanden auslachen. Auch wenn jemand etwas falsch macht, sollten wir helfen statt schimpfen.
4. „Jedes Mal, wenn wir einem Menschen in Liebe begegnen, werden wir fähig, etwas Neues von Gott zu entdecken.“
Diese Aussage unterstreicht, dass Gotteserfahrungen nicht nur in Kirchen oder beim Gebet stattfinden, sondern auch im Alltag – in jeder Begegnung, in der echte Nächstenliebe gelebt wird. Liebe macht uns offen für das Göttliche im Leben.
Diskussionsfragen:
Kannst du dich an eine liebevolle Begegnung erinnern, die dich verändert hat?
Wie zeigt sich Liebe in kleinen Gesten – und was kann das mit Gott zu tun haben?
Kannst du dich an eine liebevolle Begegnung erinnern, die dich verändert hat?
Ja, als ich traurig war und ein Freund mich umarmt hat und gesagt hat, dass alles wieder gut wird. Das hat mir Kraft gegeben und gezeigt, wie wichtig echte Freundschaft ist.
Wie zeigt sich Liebe in kleinen Gesten – und was kann das mit Gott zu tun haben?
Liebe zeigt sich, wenn jemand tröstet, teilt, ehrlich ist oder einfach da ist. Wenn wir mit dem Herzen handeln, wird etwas Gutes spürbar – vielleicht ist das ein kleines Stück von Gott in unserem Leben.