Der Einstieg gelingt durch eine Biografie der Person Desmond Tutu, bei der die Lernenden durch ein Bild oder eine kurze Diskussion erste Vermutungen über seine Bedeutung anstellen. Anschließend wird seine Kindheit und Jugend behandelt. Die Lernenden erfahren, dass Tutu 1931 in eine christliche Familie geboren wurde und bereits als Kind Diskriminierung durch weiße Jungen erlebte, aber auch positive Erfahrungen mit einem griechischen Freund machte. Ursprünglich wollte er Arzt werden, doch seine Eltern konnten sich das Studium nicht leisten. Daher wurde er zunächst Lehrer.
Ein wichtiger Wendepunkt in seinem Leben war die Einführung der sogenannten „Bantu-Erziehung“, eines Systems, das Schwarze gezielt von höherer Bildung ausschließen sollte. Aus Protest legte Tutu seinen Lehrberuf nieder und entschied sich, Priester zu werden. Nach seiner Ordination 1961 arbeitete er zunächst in Benoni, später studierte er Theologie in London, wo er zum ersten Mal eine Gesellschaft ohne Rassendiskriminierung erlebte. 1975 wurde er der erste schwarze anglikanische Dekan in Johannesburg und zog mit seiner Familie nach Soweto. Dort spürte er die zunehmenden Spannungen und warnte Premierminister Vorster vor einer drohenden Eskalation. Seine Warnungen wurden jedoch ignoriert.
Im nächsten Unterrichtsschritt setzen sich die Lernenden mit dem Soweto-Aufstand vom 16. Juni 1976 auseinander. Anhand des Berichts von Antoinette Sithole erfahren sie von der Protestbewegung der Lernenden gegen den Zwangsunterricht in Afrikaans, der als eine Form der Unterdrückung durch die Apartheid-Regierung angesehen wurde. Die Polizei griff die Demonstrierenden an, wobei viele Kinder verletzt oder getötet wurden, darunter der 12-jährige Hector Pieterson. Das berühmte Foto, das zeigt, wie sein lebloser Körper von dem Studenten Mbuyisa Makhubu getragen wird, machte das Massaker weltweit bekannt. Die Lernenden reflektieren in Gruppenarbeit über die Ursachen des Protests, die Brutalität der Reaktion der Regierung und die langfristigen Folgen.
Danach wird Desmond Tutus weiteres Engagement thematisiert. 1976 wurde er zum Bischof von Lesotho ernannt, 1984 erhielt er den Friedensnobelpreis für seinen gewaltfreien Widerstand gegen die Apartheid. Später wurde er Bischof von Johannesburg und 1995 von Nelson Mandela zum Vorsitzenden der Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) ernannt. Die Lernenden analysieren Originalaussagen aus den TRC-Anhörungen, insbesondere die Statements der beiden Polizisten Sergeant Bellingham und Thapelo Mbelo, die an der Gewalt gegen Schwarze beteiligt waren und um Amnestie baten. In einem Rollenspiel stellen sie die Konfrontation zwischen den Müttern der Opfer und Mbelo nach und diskutieren die Frage der Vergebung.
Der Unterricht endet mit einer Reflexion über die Bedeutung der Geschichte für die Gegenwart. Die Lernenden ziehen Parallelen zu anderen Kämpfen um Gerechtigkeit und schreiben eine persönliche Reflexion darüber, was sie an der Geschichte am meisten berührt hat. Dabei soll vermittelt werden, dass der Kampf gegen Unterdrückung Opfer gefordert hat und dass das Erinnern an diese Ereignisse essenziell ist, um aus der Vergangenheit zu lernen.