Die jüdischen Wurzeln der Eucharistie
Dauer: 90 Minuten
Thema: Die jüdischen Wurzeln der Eucharistie – Verstehen und Anwenden von Tradition im heutigen Glauben
I. Einführung (10 Minuten)
Einstieg:
Zeige einen kurzen Ausschnitt aus dem Video (2 Minuten), der die Bedeutung der Eucharistie und ihre Verbindung zum Judentum erklärt.
Stelle die Frage: „Was verbindet das Christentum mit dem Judentum, besonders in Bezug auf die Eucharistie?“
Zielklärung:
Erkläre, dass die Stunde die jüdischen Wurzeln der Eucharistie und ihre Bedeutung für Christen heute beleuchten wird.
II. Diskussion (15 Minuten)
Offene Diskussion:
Frage die Schüler: „Warum ist es wichtig, die Ursprünge der eigenen Religion zu verstehen?“
Verankerung im Glauben:
Die Ursprünge der Religion zeigen die Wurzeln und das Fundament des Glaubens. Dieses Verständnis gibt Stabilität und ein tieferes Vertrauen in die eigene Glaubensüberzeugung.
Bedeutung der Rituale erkennen:
Viele religiöse Praktiken und Rituale haben ihre Ursprünge in alten Traditionen. Sie besser zu verstehen, hilft, sie bewusster und sinnstiftender zu erleben.
Gemeinschaft mit anderen Religionen:
Die Kenntnis der Ursprünge fördert den Dialog mit anderen Religionen, besonders mit dem Judentum, da es viele gemeinsame Wurzeln mit dem Christentum gibt. Das kann Verständnis und Respekt stärken.
Historische Kontinuität:
Die Religion wird als Teil einer langen Geschichte sichtbar. Das Bewusstsein, dass man Teil einer Jahrtausende alten Glaubensgemeinschaft ist, schafft eine starke Verbindung zu den Vorfahren und zur Gemeinschaft heute.
Verstehen der eigenen Identität:
Die Religion prägt oft persönliche und kulturelle Identität. Indem man die Ursprünge versteht, begreift man auch besser, warum bestimmte Werte und Überzeugungen Teil des eigenen Lebens sind.
Gegenwart und Zukunft gestalten:
Das Studium der Ursprünge zeigt, wie der Glaube in der Vergangenheit auf Herausforderungen reagiert hat, und hilft, diese Prinzipien auf aktuelle und zukünftige Situationen anzuwenden.
Gott besser verstehen:
Die Ursprünge offenbaren, wie Gott in der Geschichte mit den Menschen gewirkt hat. Dies ermöglicht eine tiefere Beziehung zu Gott, da sein Handeln besser nachvollziehbar wird.
Notiere Antworten an der Tafel, um verschiedene Perspektiven zu sammeln.
Gruppenarbeit:
Teilen Sie die Schüler in drei Gruppen:
Gruppe A: Die Bedeutung des jüdischen Passahmahls.
Gruppe B: Die Rolle von Symbolen wie Brot und Wein im Christentum.
Gruppe C: Parallelen zwischen jüdischen Traditionen und der Eucharistie.
Gruppe A: Die Bedeutung des jüdischen Passahmahls
Das jüdische Passahmahl (Pessach) ist eines der zentralen Feste im Judentum. Es erinnert an die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei, wie im Buch Exodus beschrieben.
Symbolik:
Ungesäuertes Brot (Matzot): Symbolisiert die Eile, mit der die Israeliten Ägypten verlassen mussten, ohne Zeit für das Aufgehen des Brotteigs.
Bittere Kräuter: Erinnern an die Leiden der Sklaverei.
Lamm: Steht für das Opferlamm, dessen Blut auf die Türpfosten gestrichen wurde, um die Israeliten vor der letzten Plage zu schützen.
Ritual:
Beim Passahmahl werden diese Speisen in einem bestimmten Ablauf verzehrt, begleitet von Erzählungen über die Befreiung aus Ägypten (Haggada).
Es betont die Themen Erlösung, Dankbarkeit und die Bundestreue Gottes.
Gruppe B: Die Rolle von Symbolen wie Brot und Wein im Christentum
Brot (Leib Christi):
Brot ist ein universelles Symbol für Nahrung und Leben. Jesus erklärt beim letzten Abendmahl, dass das Brot seinen Leib darstellt, der für die Gläubigen hingegeben wird (Lukas 22:19).
Es verweist auf die lebensspendende Kraft Christi und seine Hingabe für die Menschheit.
Wein (Blut Christi):
Der Wein symbolisiert das Blut, das Jesus vergossen hat, um den Neuen Bund zwischen Gott und den Menschen zu besiegeln (Matthäus 26:28).
Es steht für Vergebung, Erlösung und die Gemeinschaft mit Gott.
Zusammenhang:
Diese Symbole sind zentral für die Eucharistie (Abendmahl), die die Gläubigen mit Jesus und miteinander verbindet.
Gruppe C: Parallelen zwischen jüdischen Traditionen und der Eucharistie
Das Passahmahl und die Eucharistie:
Die Eucharistie hat ihre Wurzeln im jüdischen Passahmahl. Wie das Lamm im Passahmahl für Erlösung stand, ist Jesus das „Lamm Gottes“, das die Sünden der Welt trägt.
Das Brechen des Brotes und der Wein beim Abendmahl Jesu verweisen auf die Befreiung, die durch seinen Tod und seine Auferstehung kommt.
Bund und Gemeinschaft:
Das Passahmahl erinnert an den Bund Gottes mit Israel, während die Eucharistie den Neuen Bund in Christus feiert. Beide Rituale betonen die Gemeinschaft der Gläubigen mit Gott.
Opfergedanke:
Im Judentum spielte das Opfer eine zentrale Rolle, um Sünden zu sühnen. In der Eucharistie wird Jesus selbst als das endgültige Opfer verstanden, das die Sünden der Menschheit tilgt.
Dankbarkeit und Erinnerung:
Das Passahmahl und die Eucharistie sind Akte der Dankbarkeit: Das erste für die Befreiung aus Ägypten, das zweite für die Erlösung durch Christus.
III. Praktische Anwendung (20 Minuten)
Aktivität:
Jede Gruppe erstellt ein Plakat oder eine Mindmap, die ihre Erkenntnisse darstellt.
Materialien: Papier, Marker, Post-its.
Kreativer Ansatz:
Schüler können sich in die Zeit von Jesus versetzen und kurze fiktive Tagebucheinträge eines Jüngers schreiben, der am letzten Abendmahl teilnimmt.
IV. Präsentation der praktischen Anwendung (15 Minuten)
Jede Gruppe präsentiert ihre Plakate oder Mindmaps.
Besprechung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Gruppen.
V. Reflexion und Zusammenfassung (10 Minuten)
Reflexionsfragen:
„Welche neuen Verbindungen zwischen Judentum und Christentum habt ihr heute entdeckt?“
„Wie kann uns das Verständnis der Ursprünge helfen, den Glauben heute zu leben?“
„Welche neuen Verbindungen zwischen Judentum und Christentum habt ihr heute entdeckt?“
Gemeinsame Wurzeln:
Das Christentum baut auf den jüdischen Traditionen des Alten Testaments auf. Viele zentrale Symbole, wie das Passahmahl, finden eine tiefere Bedeutung im Leben und Wirken Jesu.
Symbolik des Opfers:
Das Opferlamm im Judentum (Passahmahl) steht für die Befreiung Israels, während Jesus als „Lamm Gottes“ im Christentum für die Erlösung der gesamten Menschheit steht.
Bundestreue Gottes:
Sowohl das Judentum als auch das Christentum betonen die Treue Gottes zu seinem Volk. Im Judentum zeigt sich dies im Sinai-Bund, während im Christentum der Neue Bund durch Jesu Tod und Auferstehung gestiftet wird.
Feier der Erlösung:
Das Passahmahl erinnert an die Befreiung aus Ägypten, die Eucharistie an die Befreiung von Sünde und Tod. Beide Traditionen sind Ausdruck der Dankbarkeit für Gottes rettendes Handeln.
„Wie kann uns das Verständnis der Ursprünge helfen, den Glauben heute zu leben?“
Tieferes Verständnis der Rituale:
Das Wissen um die jüdischen Ursprünge der Eucharistie hilft, die Symbole von Brot und Wein bewusster zu erleben und deren Bedeutung zu vertiefen.
Verbindung zu Gottes Geschichte:
Durch das Studium der Ursprünge erkennen wir, dass der Glaube eine jahrtausendealte Geschichte hat. Das gibt Halt und stärkt das Vertrauen in Gottes fortwährendes Wirken.
Förderung der Gemeinschaft:
Das Bewusstsein für die gemeinsamen Wurzeln von Judentum und Christentum kann den interreligiösen Dialog fördern und dabei helfen, Vorurteile abzubauen.
Rückbesinnung auf die Essenz des Glaubens:
Die Ursprünge zeigen, dass der Glaube nicht nur aus theologischen Konzepten besteht, sondern aus gelebter Beziehung zu Gott. Das ermutigt zu einem aktiven und bewussten Glaubensleben.
Erneuerung durch Tradition:
Das Verständnis der Ursprünge hilft, die Traditionen nicht als verstaubt, sondern als lebendig und relevant für den modernen Glauben zu sehen.
Zusammenfassung:
Fasse die Hauptpunkte zusammen und stelle Verbindungen zu modernen christlichen Gottesdiensten her.
VI. Hausaufgabe (5 Minuten)
Aufgabe:
Schreibe einen kurzen Essay (1 Seite) zu folgendem Thema:
„Wie kann die Eucharistie als Verbindung zwischen jüdischer Tradition und christlichem Glauben verstanden werden?“
Integriere mindestens ein Bibelzitat.
VII. Abschließende Worte (5 Minuten)
Ermutige die Schüler, weiter nachzuforschen: „Unser Glauben hat tiefe Wurzeln, die es wert sind, entdeckt zu werden.“
VIII. Zusätzliche kreative Ideen
Mini-Theaterstück:
Inszenierung des letzten Abendmahls mit Dialogen, die die jüdischen Wurzeln betonen.
Interaktive Quizrunde:
Überprüfe das Gelernte durch ein Kahoot-Quiz.
Gastredner:
Lade einen Rabbiner oder Theologen ein, um über jüdische Traditionen zu sprechen.
IX. Bibelzitate
Lukas 22:19-20: „Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“
Matthäus 26:26-28: „Nehmt und esst; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und sagte: Dies ist mein Blut des Bundes.“
2. Mose 12:26-27: „Wenn eure Kinder euch fragen: Was bedeutet dieser Brauch? Dann sollt ihr antworten: Es ist das Passahopfer für den Herrn.“
Fragestellungen zum Video mit Zeitstempeln und Antworten
Frage 1: Was war das Ziel der Bücher von Ben Petry, die im Video erwähnt wurden?
Zeitstempel: 00:00:05
Antwort: Die Bücher von Ben Petry zielen darauf ab, Jesus und Maria aus dem Alten Testament und jüdischen Quellen heraus neu für Christen zu interpretieren, indem sie zeigen, was der ersten Generation von Christen vertraut war.
Frage 2: Welches Ereignis führte zur Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahr 70 n. Chr.?
Zeitstempel: 00:01:05
Antwort: Der jüdische Aufstand gegen die römische Besatzung, der 66 n. Chr. begann, führte 70 n. Chr. zur Zerstörung des Tempels und Jerusalems.
Frage 3: Wer war Simon Bar Kochba, und welche Rolle spielte er?
Zeitstempel: 00:01:37
Antwort: Simon Bar Kochba war ein jüdischer Führer, der im Jahr 132 n. Chr. als Messias auftrat und für kurze Zeit Erfolge im jüdischen Aufstand gegen die Römer erzielte.
Frage 4: Wie verstand die frühe Christenheit die Zerstörung Jerusalems?
Zeitstempel: 00:02:40
Antwort: Die frühen Christen sahen sich als Bürger eines himmlischen Jerusalems und verstanden die Zerstörung als eine Erfüllung der Prophezeiungen, mit ihrem Glauben und den Sakramenten im Mittelpunkt.
Frage 5: Welche jüdischen Quellen wurden im Video erwähnt, um die Wurzeln der Eucharistie besser zu verstehen?
Zeitstempel: 00:12:30
Antwort: Die Schriftrollen vom Toten Meer, Werke von Josephus, die Mischna und der Talmud wurden als Quellen genannt, um den jüdischen Kontext der Eucharistie zu verstehen.
Frage 6: Warum war die Identifikation Jesu mit dem Alten Testament zentral für die Eucharistie?
Zeitstempel: 00:11:50
Antwort: Jesus und seine Lehren werden nur im Kontext des Alten Testaments vollständig verständlich, da viele Traditionen und Prophezeiungen auf ihn hinweisen.
Frage 7: Was war die Hermeneutik der Kontinuität und wie wird sie im Video diskutiert?
Zeitstempel: 00:07:18
Antwort: Die Hermeneutik der Kontinuität beschreibt den Versuch, Tradition und Erneuerung in der Kirche miteinander zu verbinden. Sie wurde als eine zunehmend vernachlässigte Position beschrieben.
Frage 8: Wie wird die alte Messe im Video beschrieben?
Zeitstempel: 00:06:17
Antwort: Die alte Messe wird als wertvoller Teil der kirchlichen Tradition angesehen, deren Unterdrückung unnötiges Leid verursacht und eine theologische Verarmung darstellen könnte.
Frage 9: Wie beeinflusste das Zweite Vatikanische Konzil den Dialog mit dem Judentum?
Zeitstempel: 00:03:44
Antwort: Es förderte ein neues Interesse an den jüdischen Wurzeln des Christentums und initiierte fruchtbare Dialoge mit Rabbinern.
Frage 10: Was ist die zentrale Botschaft des Videos bezüglich der Eucharistie?
Zeitstempel: 00:14:50
Antwort: Die Eucharistie wird als Erfüllung der jüdischen Verheißung verstanden, die nur im Zusammenhang mit den jüdischen Traditionen und den frühen Christen sinnvoll interpretiert werden kann.
Quiz:
Frage 1: Was war ein Hauptthema der Bücher von Ben Petry, die im Video erwähnt wurden?
A) Die Zukunft der Kirche im 21. Jahrhundert
B) Die jüdischen Wurzeln des Christentums
C) Die Geschichte der Reformation
D) Die Übersetzungen des Neuen Testaments
Frage 2: Welches Ereignis führte zur Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahr 70 n. Chr.?
A) Der Aufstand unter Simon Bar Kochba
B) Die babylonische Gefangenschaft
C) Der jüdische Aufstand gegen die römische Besatzung
D) Die Reformation
Frage 3: Welche jüdische Figur trat während des Aufstands von 132-135 n. Chr. als Messias auf?
A) Josephus Flavius
B) Hillel der Ältere
C) Simon Bar Kochba
D) König David
Frage 4: Was beschreibt die sogenannte „Hermeneutik der Kontinuität“, die im Video erwähnt wurde?
A) Den Bruch zwischen Altem und Neuem Testament
B) Die Einheit von Tradition und Erneuerung in der Kirche
C) Den Übergang vom Judentum zum Christentum
D) Die Trennung zwischen Glauben und Wissenschaft
Frage 5: Welche Quellen wurden herangezogen, um die jüdischen Wurzeln der Eucharistie besser zu verstehen?
A) Die Schriftrollen vom Toten Meer, Werke von Josephus und die Mischna
B) Griechische Philosophische Texte und das Alte Testament
C) Die Evangelien und moderne Bibelkommentare
D) Die Septuaginta und die Vulgata
Antworten:
B) Die jüdischen Wurzeln des Christentums
C) Der jüdische Aufstand gegen die römische Besatzung
C) Simon Bar Kochba
B) Die Einheit von Tradition und Erneuerung in der Kirche
A) Die Schriftrollen vom Toten Meer, Werke von Josephus und die Mischna