Unterrichtseinheit: Friedrich Wilhelm Raiffeisen und die christliche Idee der „Hilfe zur Selbsthilfe“
I. Einführung (10 Minuten)
Ziel: Die Schüler
lernen Friedrich Wilhelm Raiffeisen und seine historische Bedeutung kennen.
Aktivität: Start mit einem kurzen Video oder Bildausschnitten aus der Region Westerwald, um die Lebensbedingungen im 19. Jahrhundert darzustellen. Danach stellt die Lehrkraft den Schüler
Raiffeisen und sein Konzept der „Hilfe zur Selbsthilfe“ vor. Ein kurzes Quiz zur historischen Einordnung (wann lebte Raiffeisen?) schließt die Einführung ab.
II. Diskussion (15 Minuten)
Thema: Was bedeutet „Hilfe zur Selbsthilfe“ im heutigen Kontext?
Fragen: Die Lehrkraft fragt:
Was war Raiffeisens Motivation?
Warum wollte er keine „Almosen“ geben?
Welche gesellschaftliche Verantwortung tragen wir heute füreinander?
Ablauf: Schüler
diskutieren in Kleingruppen und formulieren Beispiele aus ihrem Alltag oder der heutigen Gesellschaft, die Raiffeisens Idee widerspiegeln.
III. Praktische Anwendung (25 Minuten)
Ziel: Die Schüler
entwickeln ein eigenes soziales Hilfsprojekt, inspiriert von Raiffeisens Konzept.
Aktivität: Gruppenarbeit (jeweils 4–5 Schüler pro Gruppe).
Aufgabe: Entwickelt eine Projektidee, um Menschen in eurer Stadt oder eurem Umfeld durch „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu unterstützen. Mögliche Beispiele: eine Bibliothek für Second-Hand-Kleidung, eine Essensausgabe mit Lehrkochkursen oder eine digitale Plattform für Mentoring.
Leitfragen für die Gruppen:
Wer soll unterstützt werden?
Wie sieht die konkrete Unterstützung aus?
Wie könnt ihr sicherstellen, dass die Menschen langfristig davon profitieren?
IV. Präsentation der praktischen Anwendung (15 Minuten)
Ablauf: Jede Gruppe präsentiert ihre Projektidee kurz (3 Minuten pro Gruppe).
Feedback: Die anderen Gruppen geben konstruktives Feedback und stellen Fragen. Die Lehrkraft moderiert und lenkt die Diskussion darauf, wie christliche Werte wie Nächstenliebe und soziale Verantwortung in den Projekten erkennbar sind.
V. Reflexion und Zusammenfassung (10 Minuten)
Ziel: Schüler
ziehen Lehren aus Raiffeisens Leben und ihren eigenen Projektideen.
Aktivität: Die Lehrkraft fragt die Schüler:innen:
Was habt ihr heute über soziale Verantwortung gelernt?
Welche Rolle spielen historische Vorbilder wie Raiffeisen in unserer Gesellschaft?
Die Lehrkraft fasst die Diskussionsergebnisse zusammen und betont die Bedeutung der „Hilfe zur Selbsthilfe“ als christliche und gesellschaftliche Verpflichtung.
VI. Hausaufgabe (5 Minuten)
Aufgabe: Schüler
schreiben einen kurzen Reflexionsaufsatz (ca. 150 Wörter) über eine persönliche Begegnung mit „Hilfe zur Selbsthilfe“ oder entwickeln eine Idee, wie sie selbst in ihrem Umfeld Verantwortung übernehmen könnten.
Ziel: Vertiefung der Unterrichtsinhalte durch persönliche Reflexion.
VII. Abschließende Worte (5 Minuten)
Die Lehrkraft motiviert die Schüler
, auch im Alltag einander zu unterstützen und selbst aktiv soziale Verantwortung zu übernehmen. Ein abschließendes Zitat von Raiffeisen kann den Gedanken abrunden: „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.“
VIII. Zusätzliche kreative Ideen
Simulation eines „Raiffeisen-Experiments“: Die Schüler
erhalten Aufgaben in Gruppen, bei denen sie gemeinsam eine knappe Ressource „fair“ verteilen müssen, um das Prinzip der Genossenschaft zu verstehen.
Zeichnung eines symbolischen „Baums der Hilfe“: Die Schüler
malen einen Baum, auf dessen Äste sie jeweils Möglichkeiten schreiben, wie „Hilfe zur Selbsthilfe“ heute aussehen kann (z.B. Mikrokredite, Bildungsprojekte).
Gastvortrag: Ein Mitglied einer lokalen Genossenschaft könnte eingeladen werden, um den Schüler
einen modernen Blick auf Raiffeisens Erbe zu vermitteln.
Digitales Mini-Projekt: Die Schüler
erstellen ein Plakat oder eine Social-Media-Kampagne, die das Leben und Wirken von Friedrich Wilhelm Raiffeisen darstellt und dabei aufzeigt, wie wichtig Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit damals und heute sind.
Diese Unterrichtsstunde vermittelt den Schüler
eine tiefere Einsicht in die sozialen und christlichen Werte der „Hilfe zur Selbsthilfe“ und lässt sie durch kreative, selbständige Arbeit die Übertragbarkeit solcher Ideen in die heutige Zeit erleben.