Donald Trump nutzt zunehmend christliche Symbolik, um sich in seiner Kampagne als religiöser Führer zu inszenieren. Jüngstes Beispiel ist eine neue "God Bless the USA"-Bibel, die patriotische und religiöse Elemente verbindet. Dieser christliche Nationalismus (CN) vermischt Glaube und Patriotismus und wird von einigen als harmlose Tradition, von anderen als gefährliche Bewegung gesehen, die christliche Werte politisch durchsetzen will.
Theologen wie Brad Onishi warnen vor extremistischen Bestrebungen radikaler CN-Gruppen, die Christen in zentralen gesellschaftlichen Positionen verankern wollen. Diese Ideologie sieht sich im Kampf gegen das "Böse" und findet Unterstützung in konservativen Think-Tanks und politischen Kreisen. Der Einfluss des CN zeigt sich u.a. in Gerichtsentscheidungen wie dem Abtreibungsverbot und der politischen Mobilisierung von christlichen Wählern.
Trotz ihrer vergleichsweise geringen Zahl (ca. 10% aktive Anhänger) ist die CN-Bewegung eine bedeutende Wählergruppe für Trump, der durch religiöse Botschaften versucht, sie für eine mögliche zweite Amtszeit zu mobilisieren. Die Sünden und Skandale Trumps werden dabei von seinen christlichen Unterstützern weitgehend ignoriert.