Ausgewählte bedeutende Hungertücher (Beispiele)
Das Heft bietet zahlreiche ausgesuchte Hungertücher mit Erläuterungen. Hier sind einige exemplarische:
1976: "Christus im Lebensbaum – Hoffnung für alle" (Jyoti Sahi, Indien):
Verbindet hinduistische und christliche Symbolik (Baum, Schlange, Schmetterling, Mandorla), um Hoffnung und die universelle Botschaft des Lebens aufzuzeigen
1980: Werke der Barmherzigkeit (spätmittelalterlich):
Bildet die biblischen Werke in neuer Bildsprache ab — Bezug zu Grundrechten wie Nahrung, Kleidung, Sterbebegleitung
1982: Haiti:
Verknüpft Bibeltexte der Fastensonntage mit Szenen der Heimatlosigkeit, Flucht und der Hoffnung auf eine neue Schöpfung
1984: Indien – Leben, Wasser und Licht:
Christus als lebendiges Wasser und Licht, das die Ausgeschlossenen erreicht, unter Einbeziehung anderer Religionen und ihre Symbolik
1998: Kamerun – „Vater unser im Himmel“:
Mahl- und Tanzszenen in Gemeinschaft, verbunden mit afrikanischen Ahnen, Gott mitten unter den Menschen
1992: Lateinamerika – Kreuzweg:
Leiden der indigenen und kirchlichen Kämpfer:innen, Vision eines neuen Himmels und einer gerechten Erde (2 Petr 3, 13)
Struktur des Hefts
Das Begleitheft führt durch die Entstehung und konzeptionelle Bedeutung der Misereor-Hungertücher.
Jeder Künstler bzw. jede Künstlerin wird vorgestellt mit kulturellem Hintergrund und Intention.
Die Werke werden biografisch und thematisch erläutert, oft eingebettet in biblische oder gesellschaftspolitische Kontexte
Empfehlung für den Unterrichtseinsatz
Mögliche Nutzungsschwerpunkte:
Kultureller Dialog & Bibelverständnis:
Zeigen, wie indigene oder südliche Kulturen biblische Geschichten künstlerisch interpretieren.
Diskussion über die Wirkung von Symbolik und bildlicher Sprache im Religionsunterricht.
Reflexion über Solidarität & Nachhaltigkeit:
Themen wie Hunger, Armut und Gerechtigkeit visuell erfahrbar machen.
Fragen stellen: Was bedeutet Solidarität heute? Wie reagieren wir als Kirche oder als Einzelne?
Biblische Vertiefung:
An Beispielen (z. B. Werte der Barmherzigkeit, biblische Frauengestalten) Einsichten vertiefen und kreativ verarbeiten (z. B. eigenes Hungertuch gestalten).
Interreligiöser Aspekt:
Werke wie das indische Tuch (1984) illustrieren den Dialog zwischen Religionen — sinnvoll für Themen wie Christentum und andere Religionen.
Didaktischer Tipp:
Wählen Sie ein oder zwei exemplarische Hungertücher aus (z. B. 1976 und 1998), zeigen Sie Bilder und geben Sie kurze Hintergrundinformationen. Lassen Sie Schüler:innen die Symbolik und den Kontext selbst reflektieren oder gestalten lassen.