Der Einstieg gelingt über eine Webrecherche zu dem Fachbegriff "Agroforstwirtschaf" und „Permakultur“. Die Vorteile gegenüber Monokulturen werden herausgearbeitet. Vorteile für die Artenvielfalt werden festgehalten. Ein Transfer der Techniken in die deutsche Landwirtschaft wird untersucht.
Antizipierte Ergebnisse:
Agroforstwirtschaft und Permakultur sind zwei landwirtschaftliche Ansätze, die darauf abzielen, nachhaltige und ökologisch verträgliche Anbausysteme zu fördern, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Methoden.
1. Agroforstwirtschaft:
Agroforstwirtschaft bezeichnet eine Landnutzungsform, bei der mehrjährige Gehölze (Bäume, Sträucher) bewusst mit landwirtschaftlichen Nutzpflanzen oder Viehhaltung kombiniert werden. Das Ziel ist es, die ökologischen und ökonomischen Vorteile der Mischung verschiedener Pflanzen und Bewirtschaftungssysteme zu nutzen. Typische Formen der Agroforstwirtschaft sind:
Silvoarable Systeme: Ackerbau kombiniert mit Baumkulturen.
Silvopastorale Systeme: Viehhaltung in Kombination mit Bäumen.
Heckenlandschaften: Einsatz von Gehölzstreifen, um Erosion zu verhindern und die Biodiversität zu fördern.
Vorteile der Agroforstwirtschaft:
Biodiversität: Förderung von Pflanzen- und Tierarten durch das heterogene Landschaftsbild.
Bodenfruchtbarkeit: Verbesserung der Bodenstruktur und Nährstoffkreisläufe durch tiefwurzelnde Bäume.
Klimaschutz: Bindung von Kohlenstoff durch Bäume.
Erosionsschutz: Bäume schützen vor Bodenerosion durch Wind und Wasser.
2. Permakultur:
Permakultur ist ein ganzheitliches Planungskonzept für nachhaltige und resiliente landwirtschaftliche Systeme, das versucht, natürliche Ökosysteme nachzuahmen. Es geht um das Design von Landnutzungssystemen, die möglichst langfristig stabil, divers und ressourcenschonend sind. Die Grundprinzipien der Permakultur umfassen:
Beobachten und imitiere die Natur: Anbau und Gestaltung, die sich an natürlichen Kreisläufen und Wechselbeziehungen orientiert.
Vielfalt statt Monokulturen: Nutzung der Synergien von verschiedenen Pflanzen und Tieren, die sich gegenseitig unterstützen.
Minimierung von Abfall: Kreislaufwirtschaft, in der Abfall als Ressource genutzt wird.
Energieeffizienz: Systeme werden so gestaltet, dass sie möglichst wenig externe Energie benötigen.
Vorteile der Permakultur:
Autarke Kreislaufsysteme: Reduktion von externen Inputs wie Dünger oder Pestiziden.
Klimaregulation: Schaffung von Mikroklimata durch Bepflanzungen und Bodenpflege.
Bodenpflege: Starker Fokus auf Humusaufbau und langfristige Bodenfruchtbarkeit.
Selbstversorgung: Förderung von kleinen, lokalen Systemen für die Produktion von Nahrungsmitteln und anderen Gütern.
Während die Agroforstwirtschaft mehr auf die Integration von Bäumen in die Landwirtschaft fokussiert ist, verfolgt die Permakultur einen breiteren, systemischen Ansatz, der über den reinen Landbau hinausgeht und oft auch Aspekte der Lebensgemeinschaft und Architektur mit einschließt.
1. Vorteile agroforstwirtschaftlicher Systeme gegenüber Monokulturen:
Agroforstwirtschaft bietet eine Vielzahl von Vorteilen im Vergleich zu Monokulturen, die durch Diversität und nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen gekennzeichnet sind:
Erhöhte Biodiversität: Durch die Kombination von Bäumen, Sträuchern, Nutzpflanzen und gegebenenfalls Vieh wird die Artenvielfalt auf den Feldern erhöht. Dies steht im Gegensatz zu Monokulturen, bei denen meist nur eine einzige Pflanzenart angebaut wird, was zu einer Verringerung der Biodiversität führt.
Bessere Bodenqualität: Tiefwurzelnde Bäume in Agroforstsystemen tragen dazu bei, den Boden mit Nährstoffen anzureichern, die Bodenstruktur zu verbessern und Bodenerosion zu verringern. Monokulturen führen oft zu einer Auslaugung des Bodens und zu Erosion.
Kohlenstoffbindung: Bäume in Agroforstsystemen speichern Kohlenstoff, was zur Verringerung der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre beiträgt. Monokulturen, die auf intensiven Anbau setzen, tragen eher zur Freisetzung von Kohlenstoff bei.
Schädlingsregulierung: Die Vielfalt an Pflanzen und Strukturen in Agroforstsystemen bietet Lebensräume für natürliche Feinde von Schädlingen und hilft so, Schädlingspopulationen auf natürliche Weise zu regulieren. In Monokulturen besteht ein höheres Risiko für Schädlingsbefall, was oft den Einsatz von Pestiziden erfordert.
Erosionsschutz: Die Wurzelsysteme der Bäume stabilisieren den Boden, während Monokulturen oft zu Bodenabtrag durch Wind und Wasser führen.
Wasserrückhalt: Bäume und Sträucher in Agroforstsystemen verbessern die Wasserinfiltration und die Speicherung von Wasser im Boden, wodurch die Wassernutzungseffizienz gesteigert wird. Monokulturen verbrauchen oft viel Wasser und tragen zur Trockenheit bei.
2. Auswirkungen von Agroforstsystemen auf die Artenvielfalt:
Agroforstwirtschaft fördert die Artenvielfalt auf verschiedenen Ebenen:
Pflanzenvielfalt: Die Kombination von Bäumen, Sträuchern, landwirtschaftlichen Nutzpflanzen und möglicherweise Vieh schafft eine abwechslungsreiche Landschaft, die mehr Lebensraum für verschiedene Pflanzenarten bietet.
Tierische Biodiversität: Die verschiedenen Schichten und Lebensräume, die Agroforstsysteme schaffen (z. B. durch unterschiedliche Baumhöhen, Sträucher und Bodenvegetation), bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren, darunter Vögel, Insekten und Säugetiere.
Mikroorganismen: Agroforstsysteme verbessern die Bodengesundheit, indem sie das Wachstum von nützlichen Mikroorganismen fördern, die für den Nährstoffkreislauf und die Bodenfruchtbarkeit wichtig sind.
Bestäuber und natürliche Schädlingsbekämpfung: Durch die vielfältigen Pflanzen und Strukturen werden Bestäuber wie Bienen und natürliche Feinde von Schädlingen (z. B. Raubkäfer, Vögel) angezogen, was die Stabilität des gesamten Ökosystems verbessert.
3. Nutzung von Erfahrungen aus der Agroforstwirtschaft in tropischen Regenwäldern in Deutschland:
Viele agroforstwirtschaftliche Konzepte aus tropischen Regionen können auch in gemäßigten Zonen wie Deutschland genutzt werden, allerdings müssen sie an das lokale Klima, die Böden und Arten angepasst werden. Hier sind einige Vorschläge:
Anpassung der Artenvielfalt: Anstelle von tropischen Baumarten könnten in Deutschland heimische Baumarten wie Eichen, Buchen, Obstbäume oder Nussbäume in Agroforstsysteme integriert werden. Diese bieten sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile.
Nutzung von Windschutz: In Deutschland könnten Agroforstsysteme als Windschutz dienen, insbesondere in Regionen mit starkem Wind. Hecken und Baumreihen entlang von Feldern könnten helfen, Windgeschwindigkeiten zu verringern und Bodenerosion zu verhindern.
Bodenfruchtbarkeit: Die Prinzipien der Nährstoffrecycling-Systeme aus tropischen Agroforstsystemen, bei denen organisches Material als Mulch verwendet wird, könnten auch in Deutschland angewendet werden, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern.
Erosionsschutz: In hügeligen und erosionsgefährdeten Gebieten Deutschlands könnten Agroforstsysteme dabei helfen, den Boden zu stabilisieren und Erosion zu reduzieren, ähnlich wie in tropischen Regionen.
Klimaanpassung: Während in den Tropen Bäume zur Kühlung der Umgebung beitragen, könnten Agroforstsysteme in Deutschland helfen, die Auswirkungen von Hitzewellen und Dürreperioden zu mindern, indem sie Schatten spenden und die Wasserhaltekapazität der Böden erhöhen.
Zusammengefasst lassen sich viele Prinzipien der tropischen Agroforstwirtschaft durch die Anpassung an die lokalen klimatischen und ökologischen Bedingungen auch in Deutschland nutzen.