Der Text behandelt die Verbindung des Gottes JHWH mit dem Exodus des Volkes Israel aus Ägypten und hinterfragt, ob diese Beziehung historisch belegt werden kann. In der Bibel ist der Exodus eine zentrale Erzählung, die Israel und JHWH untrennbar verbindet. Historisch und außerbiblisch fehlen jedoch Beweise für eine frühe Verehrung JHWHs in Kanaan im 2. Jahrtausend v. Chr. oder Hinweise auf eine frühzeitige Verbindung zwischen Israel und JHWH.
Außerbiblische Hinweise auf JHWH tauchen erst im 14. Jahrhundert v. Chr. in ägyptischen Texten auf, die eine Gruppe namens „Schasu-Jahu“ erwähnen. Diese Nennung deutet auf eine geografische Verbindung zu einer Region östlich des Araba-Grabens oder in Nordarabien hin, jedoch bleibt die genaue Bedeutung unklar. Die frühesten literarischen und archäologischen Hinweise auf JHWH in Israel stammen aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. (Stele von Mescha) und dem 8. Jahrhundert v. Chr. (Inschriften von Kuntillet Adschrud).
Der Ursprung JHWHs wird oft mit dem Süden, insbesondere der Region um Eilat/Aqaba und den Midianitern, in Verbindung gebracht. Die Bibel erzählt, dass Mose JHWH in Midian begegnet. Diese Verbindung könnte auf einer historischen Grundlage beruhen, da die Midianiter mit der Region des südlichen Negev und der Sinai-Halbinsel assoziiert werden, wo halbnomadische Stämme wie die Schasu lebten.