Meister Eckhart (1260-1328)verbindet die hohe Kunst des scholastischen Denkens mit der Intuition des Mystikers. Wo es um die Schau des Absoluten geht, lässt der Geist die Unterscheidungen hinter sich, denn das Absolute ist das ganz Andere. Es ist jenseits der Verneinungen und Grenzbestimmungen: Negatio negationis oder reine Bejahung.
Eckhart ist überzeugt, dass mit den „Günden der Philosophen („Rationes philosophorum“) in anderer Weise das Selbe gesagt und gezeigt wird, was die Bibel erfasst. So kann ausgehend an Gottes Selbstoffenbarung am Dornbusch (Ex 3,1-4,17)Eckhart formulieren: „Deus est esse“: „Gott ist das Sein“.