Im elften Jahrhundert entstand ein christliches Europa mit dem Bau großer Kathedralen und einer neuen Phase des Denkens, die sich intensiv mit Glauben und Vernunft beschäftigte. Anselm von Canterbury, ein bedeutender Denker dieser Zeit, verband Glaube und Vernunft und entwickelte den ontologischen Gottesbeweis, der besagt, dass Gottes Existenz im Begriff Gottes selbst impliziert ist. Dieser Ansatz betont, dass Gott das Höchste ist, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, und dass die Existenz Gottes notwendig ist. Diese Ideen wurden bis hin zu Nikolaus von Kues weiterentwickelt und beeinflussten das christliche Denken nachhaltig.