Philosophische Alterswerke sind mitunter von besonderer Prägnanz. Das Labyrinth lichtet sich. Sie holen ein, was bislang zweitrangig schien. Bei Platon ist dies die Frage nach dem Vergänglichen, nach Werden und Vergehen und nach der Natur. So entwickelt er (im ‚Philebos‘) die Frage nach dem aus Bedürfnis und Einsicht gemischten menschlichen Leben und (im ‚Timaios‘) den wahrscheinlichen Mythos der Entstehung der Welt, die eine Mischung ist aus Schönheit und Vergänglichkeit; Urbild der großen Kunst, Abbild des Kosmos.