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Geschwister Scholl Gymnasium

Geschwister Scholl Gymnasium

Synoptischer Vergleich der Kreuzigung Jesu

Veröffentlichung:3.4.2020

Die Unterrichtsstunde "Synoptischer Vergleich der Kreuzigung Jesu" mit zwei Seiten vergleicht die vier Evangelien zum Thema Kreuzigung Jesu über eine tabellarische Synopse. Dabei werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Ein Deutungsfokus der Evangelisten wird ermittelt. Antizipierte Ergebnisse sind unter Didaktische & Methodische Hinweise auf dieser Seite zu finden. 

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Antizipierte Ergebnisse des synoptischen Vergleichs der Evangelisten:


Gemeinsamkeiten

Ort und Zeitpunkt: Alle vier Evangelien berichten, dass die Kreuzigung Jesu am Freitag auf Golgatha (auch Schädelstätte genannt) stattfindet.

Hauptbeteiligte: Jesus wird von römischen Soldaten gekreuzigt, und Simon von Kyrene wird gezwungen, das Kreuz zu tragen.

Kreuzinschrift: Alle Evangelisten erwähnen die Inschrift am Kreuz, die besagt, dass Jesus der „König der Juden“ sei, obwohl die genauen Wortlaute variieren können.

Mitgefühl für Mitgekreuzigte: Zwei Verbrecher werden zusammen mit Jesus gekreuzigt.

Spott und Verspottung: Jesus wird verspottet, sowohl von den Soldaten als auch von den Passanten und religiösen Führern.

Verteilung der Kleider: Die Soldaten teilen seine Kleider unter sich auf, was als Erfüllung der Schrift angesehen wird.

Unterschiede

Letzte Worte Jesu:


Matthäus und Markus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Lukas: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, „Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradies sein“, „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände“.

Johannes: „Frau, siehe, dein Sohn!“, „Siehe, deine Mutter!“, „Mich dürstet“, „Es ist vollbracht“.

Zeugen und Anwesende:


Matthäus: Maria Magdalena, Maria (die Mutter von Jakobus und Josef), und die Mutter der Zebedäus-Söhne sind anwesend.

Markus: Maria Magdalena, Maria (die Mutter von Jakobus dem Jüngeren und Joses), und Salome.

Lukas: Frauen, die Jesus nach Jerusalem gefolgt sind, werden erwähnt, aber nicht namentlich.

Johannes: Maria, die Mutter Jesu, ihr Schwester, Maria, die Frau des Klopas, Maria Magdalena, und der geliebte Jünger.

Übernatürliche Ereignisse:


Matthäus: Ein Erdbeben, Felsen spalten sich, Gräber öffnen sich, und viele verstorbene Heilige werden auferweckt.

Markus, Lukas und Johannes: Diese Ereignisse werden nicht erwähnt.

Fokus und Interpretation:


Matthäus: Betonung der Erfüllung alttestamentlicher Prophezeiungen und die königliche Würde Jesu.

Markus: Fokus auf den Leidensweg und die menschliche Dimension Jesu.

Lukas: Betonung der Barmherzigkeit und Vergebung Jesu.

Johannes: Betonung der Göttlichkeit Jesu und die Erfüllung des göttlichen Plans.

Zusammenfassung

Die vier Evangelisten teilen viele gemeinsame Elemente in ihren Berichten über die Kreuzigung Jesu, wie den Ort, die Hauptbeteiligten und zentrale Ereignisse wie die Verspottung und die Verteilung der Kleider. Ihre Darstellungen unterscheiden sich jedoch in Details wie den letzten Worten Jesu, den Zeugen der Kreuzigung, übernatürlichen Ereignissen und den theologischen Schwerpunkten. Diese Unterschiede reflektieren die unterschiedlichen Zielgruppen und Absichten der Evangelisten, wodurch ein umfassenderes Bild der Kreuzigung entsteht.


Antizipierte Ergebnisse des synoptischen Vergleichs zum Fokus der Evangelisten:


Die vier Evangelisten – Matthäus, Markus, Lukas und Johannes – legen in ihren Berichten zur Kreuzigung Jesu unterschiedliche Schwerpunkte, die jeweils bestimmte theologische und erzählerische Aspekte hervorheben.

Matthäus

Fokus: Erfüllung der Prophezeiungen und königliche Würde Jesu

Matthäus betont, dass die Kreuzigung die Erfüllung alttestamentlicher Prophezeiungen ist. Er hebt die königliche Würde Jesu hervor, auch im Moment des Leidens. Ein besonderes Merkmal bei Matthäus ist das übernatürliche Geschehen beim Tod Jesu: Die Erde erbebt, Felsen spalten sich, und Gräber öffnen sich, was die göttliche Bedeutung des Ereignisses unterstreicht.

Markus

Fokus: Leidensweg und menschliche Dimension

Markus legt besonderen Wert auf das Leiden und die Einsamkeit Jesu. Er beschreibt detailliert die Folter und den Spott, dem Jesus ausgesetzt war. Markus präsentiert Jesus als den leidenden Menschensohn, der bis zum Tod treu bleibt. Die Aussage des römischen Hauptmanns am Kreuz („Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn“) ist ein zentraler Moment in diesem Evangelium.

Lukas

Fokus: Barmherzigkeit und Vergebung

Lukas hebt die Barmherzigkeit Jesu hervor. Im Lukasevangelium vergibt Jesus seinen Peinigern („Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“) und zeigt Mitgefühl für den reumütigen Verbrecher, der mit ihm gekreuzigt wird. Lukas betont die Unschuld Jesu und seine Rolle als gerechter und vergebender Heiland.

Johannes

Fokus: Göttlichkeit und Erfüllung des göttlichen Plans

Johannes betont die göttliche Natur Jesu und seine Kontrolle über die Ereignisse. Jesus wird als souverän dargestellt, der seinen Tod als Erfüllung seines göttlichen Auftrags annimmt. Besondere Akzente setzt Johannes auf die letzten Worte Jesu („Es ist vollbracht“) und die Szenen mit Maria, der Mutter Jesu, und dem geliebten Jünger. Die Kreuzigung wird als Höhepunkt der Offenbarung Gottes in Jesus Christus dargestellt.

Zusammenfassung

Matthäus: Erfüllung der Prophezeiungen, königliche Würde

Markus: Leidensweg, menschliche Dimension

Lukas: Barmherzigkeit, Vergebung

Johannes: Göttlichkeit, Erfüllung des göttlichen Plans

Diese unterschiedlichen Schwerpunkte bieten ein reichhaltiges Bild der Kreuzigung Jesu, indem sie verschiedene Facetten seiner Identität und Mission beleuchten.

Methoden:

Synopse

Text

urheberrechtlich geschützt

17.5.2024

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Unterrichtsstunde

Bibel & Tradition ,Jesus Christus

Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren ,Kommunizieren und Kooperieren ,Produzieren und Präsentieren ,Analysieren und Reflektieren

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