Im ersten Schritt wird die Synopse bearbeitet. Dann erfolgt eine tabellarische Auswertung der Seligpreisungen nach Einstellungen und Verhaltensweisen.
Antizipierte Ergebnisse des synoptischen Vergleichs der Evangelisten:
Gemeinsamkeiten
Leeres Grab: Alle vier Evangelien berichten, dass das Grab Jesu am Ostermorgen leer gefunden wird.
Frauen als erste Zeugen: Frauen, insbesondere Maria Magdalena, sind die ersten, die das leere Grab entdecken.
Engel oder himmlische Wesen: In allen Berichten erscheinen Engel oder himmlische Wesen, die den Frauen die Auferstehung Jesu verkünden.
Verkündigung der Auferstehung: Die Auferstehung wird von den himmlischen Boten verkündet, und die Frauen werden aufgefordert, den Jüngern die Nachricht zu überbringen.
Reaktionen der Jünger: Die Jünger reagieren zunächst mit Unglauben oder Zweifel auf die Berichte der Frauen.
Unterschiede
Anzahl und Identität der Frauen am Grab:
Matthäus: Maria Magdalena und „die andere Maria“.
Markus: Maria Magdalena, Maria (die Mutter des Jakobus), und Salome.
Lukas: Maria Magdalena, Johanna, Maria (die Mutter des Jakobus), und andere Frauen.
Johannes: Nur Maria Magdalena wird zuerst erwähnt, aber später kommen auch Petrus und der „andere Jünger“ (wahrscheinlich Johannes) zum Grab.
Anzahl und Beschreibung der Engel:
Matthäus: Ein Engel des Herrn, der den Stein wegrollt und mit leuchtendem Aussehen auf dem Stein sitzt.
Markus: Ein junger Mann in einem weißen Gewand sitzt im Grab.
Lukas: Zwei Männer in leuchtenden Gewändern erscheinen im Grab.
Johannes: Zwei Engel in weißen Gewändern sitzen im Grab, einer am Kopf und einer am Fußende der Stelle, wo Jesus lag.
Reaktionen und Handlungen der Frauen:
Matthäus: Die Frauen begegnen Jesus auf dem Weg und halten seine Füße fest.
Markus: Die Frauen fliehen zitternd und erstaunt vom Grab und sagen zunächst niemandem etwas aus Furcht.
Lukas: Die Frauen berichten den Jüngern, was sie gesehen haben.
Johannes: Maria Magdalena sieht Jesus zunächst nicht, erkennt ihn dann aber, als er sie beim Namen nennt.
Erscheinungen des Auferstandenen Jesus:
Matthäus: Jesus erscheint den Frauen auf dem Weg und später den Jüngern in Galiläa.
Markus: Der ursprüngliche Text endet abrupt, spätere Ergänzungen berichten von Erscheinungen Jesu.
Lukas: Jesus erscheint den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus und später in Jerusalem.
Johannes: Jesus erscheint Maria Magdalena, den Jüngern ohne Thomas und später mit Thomas, und schließlich am See von Tiberias.
Ort der Erscheinungen:
Matthäus: Hauptsächlich in Galiläa.
Markus: Keine spezifischen Ortsangaben in den ursprünglichen Texten, spätere Ergänzungen erwähnen verschiedene Orte.
Lukas: Hauptsächlich in Jerusalem und Umgebung.
Johannes: In Jerusalem und später am See von Tiberias.
Zusammenfassung
Die vier Evangelien teilen wesentliche Elemente der Auferstehungsgeschichte, wie das leere Grab, die Rolle der Frauen als erste Zeugen und die Erscheinung himmlischer Wesen. Unterschiede bestehen jedoch in der Anzahl und Identität der beteiligten Frauen, der Darstellung der Engel, den Reaktionen und Handlungen der Frauen, den Erscheinungen Jesu und den geografischen Schwerpunkten. Diese Unterschiede reflektieren die spezifischen theologischen Anliegen und Zielgruppen der einzelnen Evangelisten, wodurch eine vielfältige und facettenreiche Darstellung der Auferstehung entsteht.