Matthäus, Markus, Lukas und Johannes – das sind die vier Evangelien der Bibel. Diese werden immer wieder als eine Passionsgeschichte mit langer Einleitung bezeichnet, weil die gesamte Erzählung mit großer Zielstrebigkeit auf das Leiden und das Kreuz zugeht. Das Glaubensbekenntnis spricht von der Passion mit den Worten „gekreuzigt, gestorben und begraben“.
Schon seit Beginn seines öffentlichen Wirkens wird Jesus verdächtigt: Er lästere Gott, er sei vom Teufel besessen, er sei verrückt und blasphemisch, weil er Sünden vergibt, sagt, er sei größer als der Tempel, oder das Gesetz des Moses neu ausgelegt. Daher will man ihn loswerden und töten. Jesus aber geht entschlossen nach Jerusalem. Vermutlich löst die Tempelreinigung dann die letzte Katastrophe aus – und die Entscheidung wird gefällt, dass er sterben muss.
Wer letztendlich Schuld am Tod Jesu? Pilatus? Die Pharisäer und die Hohenpriester, die Pilatus aufhetzen? Die, die ihn foltern oder der, der ihm letztendlich die Lanze hineinsticht? Die Frage nach der Schuld ist nicht einfach zu beantworten. Jeder hat Schuld und niemand hat Schuld. Und was war das Motiv? Hätte man ihn nicht einfach reden lassen können?
Der Tod Jesu veränderte für uns Christen alles. Er nahm die Schuld der Welt auf sich und durchlebt das Böse bis auf den letzten Grund. Doch was bedeutet das? Und warum ist das für mich wichtig, wenn mir doch der Tod von vorne entgegenkommt? Und was hat das alles mit dem Kreuz zu tun? Darüber spricht Bischof Stefan Oster im fünften Video über das Credo.