Die Gerechtigkeit ist die wichtigste aller ethischen Tugenden. Was Aristoteles unter Gerechtigkeit versteht, welche Arten von Gerechtigkeit er unterscheidet und inwiefern diese Tugend eine Sonderstellung unter den ethischen Tugenden einnimmt, erfährst du in diesem Clip.
Aristoteles betrachtet die Tugend der Gerechtigkeit als die wichtigste unter den elf ethischen Tugenden. In seinem 5. Buch der Nikomachischen Ethik erklärt er, dass Gerechtigkeit eine Schlüsselrolle im menschlichen Zusammenleben spielt. Diese Tugend ist besonders wichtig, da sie sich auf den Umgang mit anderen Menschen und die Gemeinschaft bezieht. Gerechtigkeit bedeutet sowohl den Vollbesitz aller ethischen Tugenden als auch die Achtung vor dem Gesetz. Aristoteles unterscheidet zwischen allgemeiner und spezieller Gerechtigkeit. Die spezielle Gerechtigkeit, als eine der elf Einzeltugenden, entsteht durch Gewöhnung und betrifft Fragen des Gebens, Nehmens, Verteilens und Korrigierens. Innerhalb der speziellen Gerechtigkeit unterscheidet Aristoteles zwischen ausgleichender Gerechtigkeit (zwischen Personen) und austeilender Gerechtigkeit (Zuteilung öffentlicher Güter). Beide Formen erfordern das Finden der rechten Mitte zwischen Zuviel und Zuwenig.