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Profanierung erklärt

Veröffentlichung:5.7.2022

Die Unterrichtsstunde "Profanierung erklärt" mit drei Seiten die Umnutzung von Kirchenräumen. Mit dem Rückzug des Christentums aus der westlichen Welt können immer mehr Kirchengebäude nicht länger erhalten werden. Dabei sollte auf die Gefühle der noch verbliebenen Gläubigen geachtet werden. Gründe dafür werden gesammelt. Begriffe die mit Kirchengebäuden assoziiert werden werden gesammelt. Wird eine Kirche zur Disko ist dies kein akzeptabler Zustand für viele Bürger, auch hier werden Gründe gesammelt. 

Es werden Konzepte zur Profanisierung, also zu anderen Nutzungen entwickelt, die solche Gefühle achten. In Gruppen werden Beispiele aus dem Unterrichtsentwurf erarbeitet oder selbst entwickelt. Lösungsansätze sind ebenfalls im Material enthalten. Es wird überlegt, warum ein solches Konzept die Gefühle der Gemeinde achtet.

Diese Unterrichtsstunde ist direkt im Feld methodisch-didaktischer Kommentar beschrieben. Das Video, auf das sie sich bezieht, ist im Dropdown-Menü eingebettete Medien sowie unter "Medium öffnen" auf dieser Seite zu finden.


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Unterrichtsstunde: Profanierung erklärt

(90 Minuten)


I. Einführung (15 Minuten)

Beginnen Sie die Unterrichtsstunde, indem Sie den Schülern den gegebenen Text vorlesen oder austeilen.

Stellen Sie sicher, dass die Schüler das Zitat verstehen und ermutigen Sie sie, Fragen zu stellen.


II. Diskussion (20 Minuten)

Leiten Sie eine Diskussion über den Text ein. Fragen Sie die Schüler nach ihren Gedanken, Meinungen und Emotionen bezüglich der Umwidmung von Kirchen und der Bedeutung von Kirchen im Leben der Menschen.

Ermutigen Sie die Schüler, verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen und über die theologischen und anthropologischen Aspekte des Themas nachzudenken.


Gläubige verbinden oft eine Vielzahl von Emotionen mit einem Kirchenraum. Hier sind einige dieser Emotionen:


Ehrfurcht: Ein Kirchenraum kann eine tiefe Ehrfurcht und Ehrerbietung hervorrufen, da er als heiliger Ort angesehen wird, der Gott gewidmet ist.

Frieden: Viele Gläubige empfinden Frieden, wenn sie in einer Kirche sind. Der Raum bietet eine spirituelle Zuflucht und die Möglichkeit zur Besinnung.

Hoffnung: Kirchen können Orte der Hoffnung sein, wo Gläubige Trost und Inspiration in schwierigen Zeiten finden.

Gemeinschaft: Kirchen sind oft Orte der Gemeinschaft und des Zusammenhalts, in denen Gläubige sich mit anderen austauschen und unterstützen.

Freude: Kirchen dienen auch der Feier religiöser Feste und Rituale, bei denen Freude und Begeisterung im Vordergrund stehen.

Trauer: Kirchen bieten Raum für Trauer und Beerdigungszeremonien, wodurch sie mit Traurigkeit und Abschiedsgefühlen in Verbindung stehen.

Dankbarkeit: Gläubige können Dankbarkeit empfinden, wenn sie in einer Kirche für die erhaltenen Segnungen und Gaben beten.

Demut: Der Kirchenraum kann dazu führen, dass Gläubige sich klein und demütig vor Gott fühlen.

Geborgenheit: Kirchen können ein Gefühl von Geborgenheit und Schutz vermitteln, da Gläubige sich in Gottes Nähe wissen.

Heiligkeit: Der Raum wird oft als heilig angesehen, was starke emotionale Bindungen hervorrufen kann.

Spiritualität: Der Kirchenraum fördert ein tiefes spirituelles Erleben, das Gläubige als besonders wertvoll empfinden.

Dankbarkeit für besondere Momente: Besondere Lebensereignisse wie Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse werden oft mit einer Kirche in Verbindung gebracht, was sie zu Orten besonderer emotionaler Bedeutung macht.


Diese Emotionen können von Gläubigen in unterschiedlichem Maße erlebt werden und tragen dazu bei, dass ein Kirchenraum für viele Menschen von großer Bedeutung ist. Bei der Umwidmung eines Kirchenraums ist es wichtig, diese Emotionen und Bindungen zu respektieren und einfühlsam zu handeln.



Die Umwandlung einer Kirche in eine Disco kann bei Gläubigen starke negative Emotionen und Verletzungen hervorrufen. Hier sind einige Gründe, warum Gläubige sich verletzt fühlen könnten:


Respektlosigkeit gegenüber dem Heiligen: Die Umwandlung eines sakralen Raumes in eine Disco könnte als respektlos gegenüber dem Heiligen und der religiösen Symbolik empfunden werden. Gläubige könnten sich darüber aufgebracht fühlen, dass der Raum, in dem sie Gebet und Anbetung praktizierten, für weltliche Zwecke genutzt wird.

Verletzung religiöser Überzeugungen: Gläubige könnten sich persönlich angegriffen fühlen, da die Nutzung des Raumes für Aktivitäten, die ihren religiösen Überzeugungen entgegenstehen, als unhöflich und beleidigend wahrgenommen wird.

Traditionelle Bedeutung des Raumes: Kirchen haben oft eine lange Geschichte und eine tiefe traditionelle Bedeutung für die Gläubigen. Die Umwandlung in eine Disco könnte als Missachtung dieser historischen und religiösen Bedeutung gesehen werden.

Gefühl des Verlusts: Die Umwidmung einer Kirche könnte ein Gefühl des Verlusts hervorrufen. Gläubige haben möglicherweise starke emotionale Bindungen an den Ort, sei es aufgrund von Taufen, Hochzeiten oder Trauerfeiern, und die Umwandlung könnte als Zerstörung dieser Erinnerungen wahrgenommen werden.

Verlust des spirituellen Zufluchtsortes: Die Kirche dient vielen Gläubigen als spiritueller Zufluchtsort, an dem sie Frieden, Trost und spirituelle Erfahrungen suchen. Die Umwandlung in eine Disco könnte das Gefühl der Verdrängung aus diesem Zufluchtsort auslösen.

Konflikt mit Glaubensprinzipien: Die Tatsache, dass eine Disco oft mit Aktivitäten wie lauter Musik, Alkoholkonsum und Tanz in Verbindung gebracht wird, könnte im Widerspruch zu den moralischen und ethischen Prinzipien der Gläubigen stehen.

Gemeinschaftliche Verletzung: Die Umwidmung einer Kirche zur Disco könnte auch die Gemeinschaft der Gläubigen spalten, da einige dies als unangemessen empfinden könnten, während andere es akzeptieren.


Es ist wichtig zu beachten, dass die Umwandlung einer Kirche in eine Disco nicht nur rechtliche, sondern auch moralische und ethische Fragen aufwirft. Es ist wichtig, die Bedenken und Gefühle der Gläubigen zu berücksichtigen und nach Wegen zu suchen, die Respekt und Verständnis fördern. Wenn eine solche Umwidmung in Erwägung gezogen wird, sollten die Gemeinde und die religiösen Autoritäten in den Prozess einbezogen werden, um ihre Bedenken anzuhören und gemeinsame Lösungen zu finden.


III. Praktische Anwendung (20 Minuten)

Teilen Sie die Schüler in Gruppen auf und geben Sie ihnen die Aufgabe, Ideen zu entwickeln, wie man eine Kirche umnutzen könnte, ohne die emotionalen Bindungen der Gläubigen zu verletzen.

Jede Gruppe sollte eine kurze Präsentation ihrer Ideen vorbereiten.


Das Umwidmen einer Kirche kann eine sensible Angelegenheit sein, da die emotionalen Bindungen der Gläubigen und die historische Bedeutung berücksichtigt werden müssen. Hier sind einige Beispiele, wie man eine Kirche umnutzen könnte, ohne diese Bindungen zu verletzen:


Gemeinschaftszentrum: Die Kirche könnte in ein Gemeinschaftszentrum umgewandelt werden, das Bildungs- und Freizeitaktivitäten für die lokale Bevölkerung anbietet. Dabei könnten religiöse Symbole erhalten bleiben, während der Raum für vielfältige Zwecke genutzt wird.

Kulturelles Zentrum: Die Kirche könnte zu einem kulturellen Zentrum umfunktioniert werden, in dem Konzerte, Kunstausstellungen und kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Dadurch bleibt die ästhetische Schönheit des Gebäudes erhalten und wird der Gemeinschaft zugänglich gemacht.

Bibliothek: Die Kirche könnte zu einer Bibliothek werden, die sowohl religiöse als auch weltliche Literatur beherbergt. Dies würde den Bildungszweck fördern und Menschen jeden Alters ansprechen.

Gastronomie und Café: Umwidmen Sie die Kirche in ein Restaurant oder Café, das lokale Spezialitäten serviert. Der sakrale Raum könnte in einen eleganten Essbereich umgestaltet werden.

Kunstgalerie: Verwenden Sie die Kirche als Kunstgalerie, in der Gemälde, Skulpturen und andere Kunstwerke ausgestellt werden. Dabei könnten religiöse Kunstwerke integriert werden, um die Verbindung zur Geschichte der Kirche zu bewahren.

Sozialdienste: Nutzen Sie die Kirche für soziale Dienste, wie Obdachlosenunterkünfte, Suppenküchen oder andere gemeinnützige Aktivitäten, die die Bedürfnisse der Gemeinschaft erfüllen.

Bildungseinrichtung: Wandeln Sie die Kirche in eine Bildungseinrichtung um, in der Kurse, Seminare und Workshops zu verschiedenen Themen angeboten werden, von religiösen Studien bis hin zu lebenspraktischen Fähigkeiten.

Gedenkstätte oder Museum: Bewahren Sie die Kirche als Gedenkstätte oder Museum, um die Geschichte des Gebäudes und der Gemeinschaft zu bewahren. Hier können Besucher mehr über die Vergangenheit und die religiösen Traditionen lernen.

Gottesdienste für verschiedene Religionen: Wenn die Gemeinde Interesse an interreligiösem Dialog hat, könnte die Kirche für Gottesdienste verschiedener Religionen geöffnet werden. Dies fördert das Verständnis und die Toleranz.

Veranstaltungsraum: Die Kirche könnte als Veranstaltungsort für Hochzeiten, Konferenzen, Vorträge und kulturelle Veranstaltungen dienen, wobei respektvoll mit religiösen Symbolen und Artefakten umgegangen wird.


Die Schlüsselidee bei der Umwidmung einer Kirche besteht darin, die historische und spirituelle Bedeutung des Ortes zu respektieren, während man ihn für neue Zwecke nutzt, die der Gemeinschaft dienen. Es ist wichtig, die Emotionen der Gläubigen zu berücksichtigen und transparent und respektvoll mit dem Prozess umzugehen.


IV. Präsentation der praktischen Anwendung (15 Minuten)

Lassen Sie jede Gruppe ihre Ideen zur Umwidmung von Kirchen präsentieren.

Nach jeder Präsentation ermutigen Sie die anderen Schüler dazu, Fragen zu stellen oder Feedback zu geben.


V. Reflexion und Zusammenfassung (10 Minuten)

Leiten Sie eine kurze Reflexion über die Präsentationen ein. Bitten Sie die Schüler, darüber nachzudenken, wie sie die Bedeutung von Kirchen und die Emotionen der Menschen in ihren Ideen berücksichtigt haben.

Fassen Sie die wichtigsten Erkenntnisse der Stunde zusammen.


VI. Hausaufgabe (5 Minuten)

Als Hausaufgabe könnte ein Brief an den Bischof oder ein Spruch für eine Demonstration gegen den Verkauf der eigenen Gemeindekirche entstehen. 


VII. Abschließende Worte (5 Minuten)

Betonen Sie die Wichtigkeit des Respekts für religiöse Orte und die emotionale Bedeutung, die sie für Menschen haben. Ermutigen Sie die Schüler, weiterhin über solche Fragen nachzudenken.


VIII. Zusätzliche kreative Ideen (10 Minuten)

Als zusätzliche kreative Idee können Sie die Schüler auffordern, ein kurzes Gedicht, einen Songtext oder ein Kunstwerk zu erstellen, das ihre Gedanken und Gefühle zum Thema der Kirchenumwidmung ausdrückt. Dies fördert kreativen Ausdruck und tieferes Nachdenken über das Thema.

Diese Unterrichtsstunde bietet den Schülern die Möglichkeit, ein komplexes und emotionales Thema zu erkunden und gleichzeitig praktische Lösungen zu entwickeln. Sie fördert kritisches Denken, Empathie und Kreativität, während sie theologische und anthropologische Aspekte berücksichtigt.

Methoden:

Videoanalyse

Medien, die Teil des aufgelisteten Materials sind und in weiteren Kontexten Verwendung finden können.

Kirche-und-Leben

30.10.2023

Umfang: Anregung

Schulbereich: Sekundarstufe I

Hessen

Hessen

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 8

8G.2 Gottesbilder im Leben der Menschen. Menschliche Vorstellungen und Offenbarung .

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 7

7.1 Protestieren und Aufbegehren: Prophetisches Handeln.

Beispielhafte Lernsequenzen

  • Was kann ich tun? Eintreten gegen Missstände unserer Zeit

urheberrechtlich geschützt

30.10.2023

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Unterrichtsstunde

Bibel & Tradition ,Kirche

Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren ,Kommunizieren und Kooperieren ,Produzieren und Präsentieren

mittel

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