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Hubertus Holschbach | ru-digitalKatholisch.de | Glaube.Leben.

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Wut und Religion - Eine gesunde Auseinandersetzung

Veröffentlichung:6.10.2023

Die Unterrichtsstunde "Wut und Religion - Eine gesunde Auseinandersetzung" mit vier Seiten thematisiert über eine Videoanalyse den Umgang mit Wut auch vor dem Hintergrund des Christseins. Soll wirklich die Wange hingehalten werden? Ein ausführliches angeleitetes Unterrichtsgespräch zu Wut in der Bibel und Jesu Umgang mit Wut ist im Material enthalten. Der persönliche konstruktive Umgang mit Wut wird in Gruppen untersucht. Dazu werden Beispiele von Konflikten und Lösungsansätze entwickelt.

Diese Unterrichtsstunde ist direkt im Feld methodisch-didaktischer Kommentar beschrieben. Das Video, auf das sie sich bezieht, ist im Dropdown-Menü eingebettete Medien sowie unter "Medium öffnen" auf dieser Seite zu finden.

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Unterrichtsstunde: "Wut und Religion - Eine gesunde Auseinandersetzung"

(90 Minuten)


I. Einführung (10 Minuten)

Starten Sie die Unterrichtsstunde mit dem Video "Darf man als Christ eigentlich wütend sein?".

Stellen Sie die zentrale Frage: "Ist es im Einklang mit dem Christentum, wütend zu sein?".

Weisen Sie darauf hin, dass das Video verschiedene Perspektiven angesprochen hat und wir uns heute eingehender mit dem Thema befassen werden.

II. Diskussion (20 Minuten)

Leiten Sie eine offene Diskussion ein, in der die Schüler ihre eigenen Ansichten zur Wut und Religion äußern können.

Stellen Sie Fragen wie: "Habt ihr euch schon einmal gefragt, ob ihr als Christen wütend sein dürft?", "Welche Situationen machen euch wütend?", "Was sagt die Bibel über Wut?".

Ermutigen Sie die Schüler, verschiedene Standpunkte zu äußern und respektvoll zuzuhören.


Weitere Fragen für ein Unterrichtsgespräch:

Habt ihr euch schon einmal gefragt, ob ihr als Christen wütend sein dürft?

Diese Frage soll die Schüler dazu anregen, über ihre persönlichen Überlegungen und Erfahrungen bezüglich ihrer religiösen Identität und ihrer Emotionen nachzudenken.

Welche Situationen machen euch wütend?

Diese Frage fordert die Schüler auf, konkrete Beispiele aus ihrem Leben zu teilen und die Quellen ihrer Wut zu identifizieren. Es ermöglicht ihnen, sich bewusst zu werden, was sie wütend macht.

Was sagt die Bibel über Wut?

Diese Frage ermutigt die Schüler, ihre Kenntnisse über die Bibel zu nutzen und Bibelstellen oder Prinzipien zu zitieren, die sich mit dem Thema Wut befassen. Dies kann als Ausgangspunkt für die Diskussion dienen.


Die Bibel enthält mehrere Stellen, die sich mit dem Thema Wut befassen. Hier sind einige relevante Bibelverse und Prinzipien:


Epheser 4:26-27 (Neues Testament):

"Wenn ihr zornig seid, sündigt nicht! Die Sonne soll nicht über eurem Zorn untergehen. Gebt dem Teufel keine Chance."

Dieser Vers ermahnt Christen dazu, in ihrer Wut nicht zu sündigen, und ermutigt dazu, Wut nicht über einen längeren Zeitraum zu hegen.

Sprüche 14:17 (Altes Testament):

"Ein hitziger Mensch tut Torheit; und ein Mann, der böse Ränke schmiedet, wird gehasst."

Dieser Vers weist auf die Gefahren eines hitzigen Temperaments und impulsiven Verhaltens hin.

Jakobus 1:19-20 (Neues Testament):

"Ihr sollt wissen, meine geliebten Brüder: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn; denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist."

Dieser Vers ermutigt dazu, in der Kommunikation geduldig zu sein und nicht schnell zornig zu werden, da menschlicher Zorn nicht im Einklang mit Gottes Gerechtigkeit steht.

Matthäus 5:22 (Die Bergpredigt, Neues Testament):

"Ich aber sage euch: Wer seinem Bruder auch nur zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig."

In diesem Vers betont Jesus die Bedeutung der Vergebung und der Vermeidung von beleidigenden Worten und Gedanken.

Epheser 4:31-32 (Neues Testament):

"Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus."

Dieser Vers unterstreicht die Bedeutung der Vergebung und der positiven zwischenmenschlichen Beziehungen, um Wut und Bitterkeit zu überwinden.


In der Bibel wird also gelehrt, dass Wut an sich nicht sündhaft ist, aber sie sollte kontrolliert und auf gesunde Weise ausgedrückt werden. Es wird betont, dass rachsüchtige, beleidigende oder unkontrollierte Wut vermieden werden sollte, und stattdessen sollten Christen nach Versöhnung und Liebe streben.



Glaubt ihr, dass es einen Unterschied zwischen gesunder und ungesunder Wut gibt?

Hierbei geht es darum, die Vorstellung der Schüler von Wut zu hinterfragen und ob sie glauben, dass es Wege gibt, Wut auf eine gesunde und konstruktive Weise auszuleben.

Wie könnte man in einer wütenden Situation liebevoll und respektvoll handeln?

Dies soll die Schüler dazu anregen, praktische Ansätze zu entwickeln, wie man in Situationen, die Wut auslösen, dennoch gemäß ihren christlichen Prinzipien handeln kann.

Gibt es Beispiele aus der Bibel, in denen Jesus wütend war oder starke Emotionen zeigte?

Hierbei geht es darum, die vielfältigen Aspekte der Persönlichkeit von Jesus zu betrachten und wie er mit Emotionen umging.


Beispiele in der Bibel, in denen Jesus starke Emotionen zeigte, einschließlich Wut. Hier sind einige Beispiele:

Die Vertreibung der Händler aus dem Tempel:

In Johannes 2:13-17 wird beschrieben, wie Jesus die Händler und Geldwechsler aus dem Tempel in Jerusalem vertrieb. Er machte eine Peitsche aus Stricken und trieb sie hinaus, weil sie den Tempel für kommerzielle Zwecke missbrauchten. Dies zeigt Jesus' Empörung über die Entweihung des heiligen Ortes.

Der Fluch über den unfruchtbaren Feigenbaum:

In Markus 11:12-14 wird erzählt, wie Jesus einen Feigenbaum suchte, um Früchte zu essen, aber keinen fand, da es nicht die Zeit für Feigen war. In seiner Enttäuschung verfluchte er den Baum, der daraufhin verdorrte. Dies wird als ein Ausdruck von Frustration und Enttäuschung interpretiert.

Trauer um den Tod von Lazarus:

In Johannes 11:33-35 wird beschrieben, wie Jesus beim Grab seines Freundes Lazarus weinte. Seine Tränen zeigten seine menschliche Seite und die Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen.

Diese Beispiele verdeutlichen, dass Jesus als Mensch starke Emotionen empfand, einschließlich Wut, Trauer und Enttäuschung. Sie zeigen, dass Emotionen ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Lebens sind und dass es darauf ankommt, wie man mit ihnen umgeht. In diesen biblischen Geschichten wird oft betont, wie Jesus in seinen Emotionen und seinem Handeln auf göttliche Prinzipien achtete.



Wie könnten wir als Christen auf ungerechte Situationen in der Welt reagieren, die uns wütend machen?

Diese Frage soll die Schüler dazu anregen, über soziales Engagement und die Auswirkungen ihrer Wut auf die Welt nachzudenken.

Diese Fragen sollen die Schüler ermutigen, aktiv am Unterricht teilzunehmen, ihre Gedanken zu teilen und ihre eigenen Standpunkte und Erfahrungen zu reflektieren.



III. Praktische Anwendung (20 Minuten)

Teilen Sie die Schüler in Gruppen auf.

Jede Gruppe soll eine Situation auswählen, die im Video oder in der Diskussion erwähnt wurde, in der Wut eine Rolle spielt.

Die Gruppen sollen darüber nachdenken, wie man mit dieser Wut auf eine gesunde und produktive Weise umgehen könnte.


Beispiele:


Konflikt im Supermarkt:

Situation: Ein Schüler erwähnt, dass er oft wütend wird, wenn Menschen sich im Supermarkt unhöflich verhalten oder sich egoistisch verhalten, indem sie beispielsweise in der Warteschlange drängeln.

Lösungsansatz: Schüler könnten lernen, ihre Wut in dieser Situation durch Kommunikation auszudrücken, anstatt sie zu unterdrücken. Sie könnten höflich auf das unhöfliche Verhalten hinweisen und um Rücksicht bitten.


Ungerechtigkeit in der Welt:

Situation: Die Schüler fühlen sich wütend angesichts der Ungerechtigkeit in der Welt, wie Armut, Diskriminierung und Gewalt.

Lösungsansatz: In dieser komplexen Situation könnten die Schüler lernen, wie sie sich konstruktiv engagieren können, indem sie an sozialen Projekten teilnehmen, Spendenaktionen unterstützen oder sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen.


Wutausbruch:

Situation: Ein Schüler gibt an, dass er manchmal Wutausbrüche hat, bei denen er Dinge zerstört oder schreit.

Lösungsansatz: In dieser Situation könnte die Schule Konfliktmanagement- und Wutbewältigungstechniken einführen. Die Schüler könnten lernen, wie man Wut auf eine gesunde und produktive Weise ausdrückt, z.B. durch das Sprechen über ihre Gefühle oder das Finden alternativer Wege zur Stressbewältigung.

Diese Lösungsansätze betonen die Idee, dass Wut nicht unterdrückt werden sollte, sondern auf produktive und respektvolle Weise ausgedrückt und bewältigt werden kann. Die Schüler könnten ermutigt werden, Konflikte auf konstruktive Weise anzugehen und nach Frieden und Lösungen zu suchen, die im Einklang mit ihren religiösen Überzeugungen stehen.





IV. Präsentation der praktischen Anwendung (15 Minuten)

Lassen Sie jede Gruppe ihre gewählte Situation und ihre Ideen zur gesunden Bewältigung von Wut vorstellen.

Diskutieren Sie gemeinsam die Vor- und Nachteile der vorgeschlagenen Ansätze.

V. Reflexion und Zusammenfassung (10 Minuten)

Leiten Sie eine abschließende Diskussion ein, in der die Schüler darüber nachdenken, was sie aus der heutigen Unterrichtsstunde gelernt haben.

Betonen Sie die Idee, dass Wut in Maßen gesund ist, solange sie auf produktive Weise ausgedrückt wird.

Fassen Sie die wichtigsten Erkenntnisse der Stunde zusammen.

VI. Hausaufgabe (5 Minuten)

Geben Sie den Schülern eine Hausaufgabe auf: Sie sollen in ihren Gemeinschaften oder Familien über das Thema Wut und Religion sprechen und Berichte über ihre Gespräche verfassen.

VII. Abschließende Worte (5 Minuten)

Schließen Sie die Unterrichtsstunde mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Punkte ab.

Ermutigen Sie die Schüler, offen über ihre Gefühle und Glaubensfragen nachzudenken.

VIII. Zusätzliche kreative Ideen (Optional)

Um die Unterrichtsstunde interaktiver zu gestalten, könnten Sie Rollenspiele verwenden, in denen die Schüler verschiedene Wege zur Bewältigung von Wut ausprobieren.

Sie könnten auch eine "Wut-Tagebuch"-Aktivität vorschlagen, bei der die Schüler ihre Wutausbrüche und ihre Reaktionen darauf dokumentieren.

IX. Bibelzitate zum Thema

Während der Diskussion und Zusammenfassung können Sie relevante Bibelzitate einbeziehen, wie z.B. Matthäus 5:39 (die andere Wange hinhalten), Epheser 4:26 (In eurem Zorn sündigt nicht), und Sprüche 14:17 (Ein hitziger Mensch begeht Torheit). Ermutigen Sie die Schüler, diese Zitate in den Kontext der Diskussion zu setzen.

Methoden:

Videoanalyse

Medien, die Teil des aufgelisteten Materials sind und in weiteren Kontexten Verwendung finden können.

Kirche2go

6.10.2023

Umfang: Anregung

Schulbereich: Sekundarstufe I + weitere

Hessen

Hessen

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 8

8G.1 Ein eigener Mensch werden. Entwicklung der Persönlichkeit.

Sekundarstufe II | E1 Religion und Mensch in einer pluralen Welt

E1.3 Aspekte christlicher Anthropologie.

Sekundarstufe II | Q3 Ethik – die Frage nach Gut und Böse

Q3.2 Biblische Ethik – Spannung zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 7

7.2 Vom Umgang mit Freiheit: Gebot und Gewissen.

Sekundarstufe II | 12/2 Gutes Handeln unter dem Anspruch des Christseins

12.2 / 7. Wie sollen/wollen wir leben?.

Text

urheberrechtlich geschützt

6.10.2023

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Unterrichtsstunde

Menschen & Welt

Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren ,Kommunizieren und Kooperieren ,Produzieren und Präsentieren ,Analysieren und Reflektieren

mittel

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