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Gibt es einen strafenden Gott?

Veröffentlichung:5.10.2023

Die Unterrichtsstunde "Gibt es einen strafenden Gott?" mit vier Seiten untersucht das Gottesbild. Dazu wird über think per share das eigene Gottesbild reflektiert. In Gruppen werden Beispiele aus dem täglichen Leben entwickelt, in denen das Gottesbild eine Rolle spielen kann. Es können auch Beispiele aus dem Material genutzt und ausformuliert werden. Antizipierte Ergebnisse des Unterrichtsgespräches, der Diskussion und der Gruppenarbeit sind im Material enthalten. 

Diese Unterrichtsstunde ist direkt im Feld methodisch-didaktischer Kommentar beschrieben. Das Video, auf das sie sich bezieht, ist im Dropdown-Menü eingebettete Medien sowie unter "Medium öffnen" auf dieser Seite zu finden.

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Unterrichtsstunde: "Gibt es einen strafenden Gott?"

(90 Minuten)


I. Einführung (15 Minuten)

Ziel: Schüler sollen das Thema und den Text verstehen und sich auf die Diskussion vorbereiten.

Methode: Think per Share - Schüler denken still über die Fragen nach und teilen dann ihre Gedanken.

Zeigen Sie das Video.

Stellen Sie den Schülern folgende Fragen:

Was denken Sie über die Vorstellung eines strafenden Gottes?

Haben Sie bereits Erfahrungen oder Meinungen dazu?

Verstehen Sie, warum im ersten Testament der Bibel von Strafen die Rede ist?

Lassen Sie die Schüler kurz über die Fragen nachdenken und dann in Paaren oder Kleingruppen diskutieren.


Antizipierte Antworten auf die Frage: "Was denken Sie über die Vorstellung eines strafenden Gottes?"


Ein Schüler könnte sagen: "Ich denke, die Vorstellung eines strafenden Gottes kann beängstigend sein, aber sie könnte notwendig sein, um Menschen zur Einhaltung moralischer Prinzipien zu motivieren."

Ein anderer Schüler könnte antworten: "Ich persönlich glaube nicht an einen strafenden Gott. Ich sehe Gott eher als liebevoll und barmherzig."

Ein dritter Schüler könnte feststellen: "Die Idee eines strafenden Gottes könnte aus historischen oder kulturellen Gründen entstanden sein, aber ich denke, es ist wichtig, die Bedeutung dahinter zu verstehen."


Antizipierte Antworten auf die Frage: "Haben Sie bereits Erfahrungen oder Meinungen dazu?"


Ein Schüler könnte sagen: "Ja, in meiner Familie wurde mir beigebracht, dass ein strafender Gott existiert. Das hat mich oft dazu gebracht, mich moralisch korrekt zu verhalten."

Ein anderer Schüler könnte antworten: "Ich hatte persönliche Erfahrungen, die mich dazu gebracht haben, an einen liebevollen Gott zu glauben. Diese Erfahrungen haben meine Meinung geprägt."

Ein dritter Schüler könnte bemerken: "Ich habe viele unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema gehört, und das hat mich dazu gebracht, meine eigenen Gedanken zu entwickeln."


Antizipierte Antworten auf die Frage: "Verstehen Sie, warum im ersten Testament der Bibel von Strafen die Rede ist?"


Ein Schüler könnte erklären: "Im Alten Testament gibt es viele Geschichten, in denen Gott Strafen androht oder verhängt, um die Israeliten zur Umkehr und zum Gehorsam zu bewegen."

Ein anderer Schüler könnte sagen: "Ich denke, dass diese Strafen im Alten Testament oft eine kulturelle und historische Bedeutung hatten. Die Menschen versuchten, ihre Erfahrungen mit Gott und die Gründe für das Leid zu erklären."

Ein dritter Schüler könnte anmerken: "Ich bin mir bewusst, dass die Bibel im Laufe der Geschichte unterschiedlich interpretiert wurde. Einige sehen diese Strafen als göttliche Gerechtigkeit, während andere sie als kulturelle Praktiken ihrer Zeit betrachten."


II. Diskussion (25 Minuten)

Ziel: Schüler sollen verschiedene Perspektiven zum Thema erkunden und miteinander in Dialog treten.

Methode: Gruppendiskussion.

Leiten Sie eine offene Diskussion ein, bei der Schüler ihre Gedanken zu der Frage "Gibt es einen strafenden Gott?" teilen.

Ermutigen Sie die Schüler, verschiedene Standpunkte zu berücksichtigen und respektvoll zuzuhören.

Führen Sie die Diskussion mithilfe von Leitfragen, wie:

Welche Gründe könnten für oder gegen die Vorstellung eines strafenden Gottes sprechen?

Wie können unterschiedliche Interpretationen der Bibel entstehen?

Fordern Sie die Schüler auf, ihre Gedanken und Meinungen zu notieren, um sie später in der praktischen Anwendung zu verwenden.


Gründe für die Vorstellung eines strafenden Gottes:


Theologische Traditionen: In vielen religiösen Traditionen gibt es Lehren und Interpretationen, die die Vorstellung eines strafenden Gottes unterstützen. Dies kann auf theologischen Überlegungen und historischen Lehren basieren.

Moralische Erziehung: Die Vorstellung eines strafenden Gottes kann als Mittel zur moralischen Erziehung und zur Förderung eines ethisch korrekten Verhaltens dienen. Sie bietet Anreize zur Einhaltung religiöser Gebote und moralischer Prinzipien.

Theodizeefrage: Ein strafender Gott kann als Erklärung für das Leid und das Böse in der Welt dienen. Menschen suchen nach einer höheren Ordnung und einer Antwort auf die Frage, warum schlechte Dinge geschehen, und sehen Strafen als göttliche Gerechtigkeit.

Biblische Texte: Im Alten Testament der Bibel finden sich zahlreiche Stellen, die von Strafen und göttlichem Zorn sprechen. Diese Texte können die Vorstellung eines strafenden Gottes unterstützen.


Gründe gegen die Vorstellung eines strafenden Gottes:


Liebender und barmherziger Gott: Einige Gläubige betonen die Vorstellung eines liebevollen und barmherzigen Gottes, der Gnade und Vergebung anbietet. Sie sehen die Idee eines strafenden Gottes als unvereinbar mit diesem Bild.

Theologische Vielfalt: Unterschiedliche theologische Schulen und Denkrichtungen interpretieren die Bibel auf unterschiedliche Weisen. Einige betonen die Liebe Gottes, während andere die Idee der Strafe betonen.

Kultureller Kontext: Unterschiedliche Kulturen und historische Epochen können die Interpretation der Bibel beeinflussen. Die Vorstellungen von Strafe und Gerechtigkeit können sich im Laufe der Zeit ändern.

Individualität und Erfahrung: Die persönlichen Glaubensüberzeugungen und Erfahrungen eines Gläubigen spielen eine entscheidende Rolle bei seiner Vorstellung von Gott. Menschen neigen dazu, die Bibel gemäß ihren eigenen Überzeugungen zu interpretieren.


Wie unterschiedliche Interpretationen der Bibel entstehen können:


Kultureller Kontext: Die Bibel wurde in verschiedenen kulturellen Kontexten und historischen Epochen geschrieben. Die kulturellen Unterschiede können zu verschiedenen Interpretationen der Texte führen.

Sprache und Übersetzung: Die Bibel wurde in verschiedenen Sprachen verfasst und übersetzt. Übersetzungsunterschiede können zu unterschiedlichen Betonungen und Bedeutungen führen.

Theologische Ansichten: Verschiedene theologische Schulen und Denkrichtungen interpretieren die Bibel auf unterschiedliche Weisen. Theologen können verschiedene Schwerpunkte setzen und unterschiedliche Schlüsse ziehen.

Historischer Kontext: Das Verständnis der historischen und gesellschaftlichen Bedingungen zur Zeit der Bibel kann die Interpretation der Texte stark beeinflussen.

Persönliche Erfahrungen und Glaubensüberzeugungen: Individuelle Glaubensüberzeugungen und Lebenserfahrungen spielen eine große Rolle bei der Interpretation der Bibel. Menschen neigen dazu, die Bibel in Übereinstimmung mit ihren eigenen Überzeugungen zu interpretieren.

Interreligiöser Dialog: Der Dialog zwischen verschiedenen Religionen kann zu neuen Interpretationen führen, da Gläubige sich bemühen, die Bibel aus einer interreligiösen Perspektive zu verstehen.


III. Praktische Anwendung (20 Minuten)

Ziel: Schüler sollen die abstrakten Konzepte in die Praxis umsetzen und kreative Lösungen finden.

Methode: Kleingruppenarbeit.

Teilen Sie die Schüler in Kleingruppen auf.

Geben Sie jeder Gruppe eine alltägliche Situation oder Herausforderung und bitten Sie sie, zu überlegen, wie verschiedene Vorstellungen von Gott diese Situation beeinflussen könnten.

Lassen Sie die Gruppen ihre Ideen und Ansichten auf Papier bringen.


Alltägliche Situation oder Herausforderung: Die Prüfung in der Schule


Verschiedene Vorstellungen von Gott könnten die Art und Weise beeinflussen, wie jemand eine bevorstehende Prüfung in der Schule angeht:

Vorstellung von einem strafenden Gott: Wenn jemand an einen strafenden Gott glaubt, könnte die Angst vor göttlicher Strafe eine Rolle spielen. Die Person könnte sich Sorgen machen, dass schlechte Prüfungsergebnisse als Zeichen göttlicher Missbilligung angesehen werden könnten. Dies könnte zu zusätzlichem Stress und Angst vor der Prüfung führen.

Vorstellung von einem liebenden und unterstützenden Gott: Ein Glaube an einen liebevollen und unterstützenden Gott könnte eine positive Auswirkung auf die Prüfungssituation haben. Die Person könnte Trost und Vertrauen finden, wenn sie glaubt, dass Gott ihr zur Seite steht und ihr hilft, ihr Bestes zu geben. Dies könnte zu einem entspannteren und zuversichtlicheren Herangehen an die Prüfung führen.

Vorstellung von einem gleichgültigen Gott: Eine Person, die an einen gleichgültigen Gott glaubt, könnte die Prüfung als eine rein menschliche Angelegenheit betrachten, bei der Gott keine Rolle spielt. Diese Vorstellung könnte dazu führen, dass die Person die Verantwortung für ihre Vorbereitung und ihre Leistung in der Prüfung vollständig auf sich selbst übernimmt, ohne sich auf göttliche Hilfe oder Strafe zu verlassen.

Interreligiöse Perspektive: Eine interreligiöse Perspektive könnte dazu führen, dass jemand verschiedene religiöse Überzeugungen und Rituale in seine Prüfungsvorbereitung einbezieht. Dies könnte bedeuten, dass er Gebete aus verschiedenen Glaubensrichtungen verwendet oder spirituelle Praktiken nutzt, um sich auf die Prüfung vorzubereiten.


In dieser alltäglichen Situation zeigt sich, wie verschiedene Vorstellungen von Gott die Einstellung und die Herangehensweise an Herausforderungen beeinflussen können. Die persönliche Spiritualität und der Glaube können eine wichtige Rolle dabei spielen, wie eine Person mit Stress, Angst und Erwartungen in solchen Situationen umgeht.



IV. Präsentation der praktischen Anwendung (15 Minuten)

Ziel: Schüler sollen ihre Ideen teilen und diskutieren.

Methode: Gruppenpräsentation.

Lassen Sie jede Gruppe ihre Gedanken und Lösungen vorstellen.

Anschließend kann eine kurze Diskussion darüber stattfinden, wie verschiedene Gottesvorstellungen Einfluss auf die bewältigte Herausforderung haben könnten.


V. Reflexion und Zusammenfassung (10 Minuten)

Ziel: Schüler sollen ihre Lernerfahrungen reflektieren und zusammenfassen, was sie aus der Unterrichtsstunde gelernt haben.

Methode: Klassendiskussion und Selbstreflexion.

Bitten Sie die Schüler, in der Klasse zu teilen, was sie aus der Diskussion und den Präsentationen gelernt haben.

Fragen Sie sie nach ihren veränderten Meinungen oder neuen Perspektiven.

Betonen Sie die Bedeutung, dass Vorstellungen von Gott vielfältig und persönlich sein können.


VI. Hausaufgabe (5 Minuten)

Ziel: Schüler sollen ihre Gedanken weiterentwickeln und vertiefen.

Geben Sie den Schülern die Aufgabe, ein kurzes Essay darüber zu schreiben, wie ihre eigenen Vorstellungen von Gott ihr tägliches Leben beeinflussen.


VII. Abschließende Worte (5 Minuten)

Fassen Sie die wichtigsten Lernpunkte der Stunde zusammen und betonen Sie die Vielfalt der Gottesvorstellungen. Ermutigen Sie die Schüler, weiterhin offen für verschiedene Perspektiven zu sein.


VIII. Zusätzliche kreative Ideen

Um die Unterrichtsstunde interessanter zu gestalten, können Sie die Schüler bitten, Gedichte oder Kunstwerke zu erstellen, die ihre Vorstellungen von Gott ausdrücken.

Sie könnten auch Experten oder Gemeindepastoren einladen, um unterschiedliche theologische Perspektiven zu präsentieren und Fragen der Schüler zu beantworten.

Eine Exkursion zu verschiedenen religiösen Stätten oder die Teilnahme an interreligiösen Gesprächsrunden könnte den Horizont der Schüler erweitern und ihre religiöse Toleranz fördern.

Medien, die Teil des aufgelisteten Materials sind und in weiteren Kontexten Verwendung finden können.

Kirche2go

5.10.2023

Umfang: Anregung

Schulbereich: Sekundarstufe II

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

Sekundarstufe II | 11/2 Der Mensch auf der Suche nach Gott

11.2 / 1. Gottesvorstellungen und Gottesbilder.

Text

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5.10.2023

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Unterrichtsstunde

Gott

Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren ,Kommunizieren und Kooperieren ,Produzieren und Präsentieren ,Analysieren und Reflektieren

mittel

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