I Unterrichtsstunde: "Gemeinsam teilen - Die Geschichte vom Gutsherren und seinen Äpfeln"
(90 Minuten)
I. Einführung (ca. 10 Minuten)
Zeigen des einführenden Videos: „Der Apfelbaum - Jetzt reicht’s!“
Einführung der Geschichte vom Gutsherren und seinen Äpfeln
Besprechen des Hauptthemas: Teilen und Zusammenarbeit
II. Diskussion (ca. 20 Minuten)
Fragen zur Geschichte stellen, um das Verständnis der Schüler zu überprüfen:
1. Wer waren die Hauptfiguren in der Geschichte?
2. Warum war der Gutsherr wütend auf die Würmer?
3. Wie haben die Würmer den Gutsherrn überzeugt, zu teilen?
4. Diskutieren Sie, warum Teilen wichtig ist und welche Vorteile es haben kann.
1. Wer waren die Hauptfiguren in der Geschichte?
Die Hauptfiguren in der Geschichte waren der alte, reiche Gutsherr und die Würmer in seinen Äpfeln.
2. Warum war der Gutsherr wütend auf die Würmer?
Der Gutsherr war wütend auf die Würmer, weil sie seine frische Apfelernte befallen hatten. Als er in einen Apfel biss, bemerkte er, dass dieser voller Würmer war, und seine ganze Ernte war von ihnen zerstört worden. Er wollte seine Äpfel nicht teilen und war noch wütender, als er sah, dass die Würmer auch von ihnen genascht hatten.
3. Wie haben die Würmer den Gutsherrn überzeugt, zu teilen?
Die Würmer schlugen dem Gutsherrn einen Deal vor. Sie boten ihm an, jedes Jahr jeden dritten Apfel für sich zu behalten, während der Rest unberührt bliebe. Der Gutsherr könnte ein Drittel der Äpfel für sich behalten, und das letzte Drittel wäre für die anderen Bewohner des Hofes, einschließlich derjenigen, die ihm beim Ernten halfen und der Tiere, die auch gerne von den Äpfeln naschen wollten. Nachdem der Gutsherr lange darüber nachgedacht hatte, willigte er widerwillig in den Vorschlag der Würmer ein.
4. Diskutieren Sie, warum Teilen wichtig ist und welche Vorteile es haben kann.
Teilen ist wichtig, weil es ein Akt der Großzügigkeit und Zusammenarbeit ist. Wenn wir teilen, zeigen wir anderen, dass wir uns um sie kümmern und dass wir bereit sind, unsere Ressourcen mit ihnen zu teilen. Es schafft eine positive Gemeinschaft, in der Menschen sich gegenseitig unterstützen und respektieren.
Einige Vorteile des Teilens sind:
Es fördert ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft.
Teilen kann anderen Freude bereiten und sie glücklich machen.
Wenn wir teilen, lernen wir auch, uns in die Lage anderer zu versetzen und Empathie zu entwickeln.
Teilen kann dazu beitragen, Konflikte zu vermeiden und friedliche Lösungen zu finden.
In der Religion wird oft betont, dass Teilen eine tugendhafte Handlung ist, die uns näher zu Gott bringen kann.
In der Geschichte wurde der Gutsherr am Ende glücklich, als er sich dazu entschied, mit den Würmern und den anderen Bewohnern des Hofes zu teilen. Das zeigt uns, dass Teilen nicht nur für andere, sondern auch für uns selbst positive Auswirkungen haben kann. Es ist eine wichtige Lektion, die uns hilft, Mitgefühl, Großzügigkeit und Zusammenarbeit zu entwickeln.
III. Praktische Anwendung (ca. 25 Minuten)
Rollenspiel: Die Schüler werden in Gruppen aufgeteilt und stellen die Charaktere der Geschichte dar (Gutsherr, Würmer, andere Bewohner des Hofes).
Die Gruppen improvisieren alternative Enden für die Geschichte, bei denen sie unterschiedliche Lösungen für das Teilen der Äpfel finden.
Jede Gruppe präsentiert ihr alternatives Ende.
Alternatives Ende 1: Der Gutsherr wird großzügig
Der Gutsherr hört die Vorschläge der Würmer und der anderen Bewohner des Hofes aufmerksam an. Er erkennt, dass es wichtig ist, fair zu teilen und sich um die Bedürfnisse aller Lebewesen zu kümmern. Schließlich beschließt er, dass jeder eine gerechte Menge an Äpfeln erhalten soll. Er teilt die Ernte gleichmäßig auf, sodass jeder ein Drittel der Äpfel bekommt. Die Würmer, die Bewohner des Hofes und sogar die Vögel und Tiere erhalten ihren Anteil. Der Gutsherr ist stolz auf seine Entscheidung und alle feiern gemeinsam ein großes Apfelfest, bei dem sie sich für die großzügige Ernte bedanken.
Alternatives Ende 2: Ein Kooperationssystem wird eingeführt
Der Gutsherr erkennt, dass es wichtig ist, mit den Würmern und den anderen Bewohnern des Hofes zusammenzuarbeiten, um die Apfelbäume besser zu pflegen und die Ernte zu schützen. Sie beschließen, ein Kooperationssystem einzuführen, bei dem jeder eine bestimmte Aufgabe übernimmt. Die Würmer sollen die Äpfel von Schädlingen befreien, die Bewohner des Hofes beim Ernten helfen und der Gutsherr kümmert sich um die Pflege der Bäume. Als Belohnung teilen sie die Äpfel gerecht untereinander auf und feiern ihre erfolgreiche Zusammenarbeit.
Alternatives Ende 3: Ein Gemeinschaftsgarten entsteht
Der Gutsherr erkennt, dass es für die Vielfalt des Lebens auf seinem Hof besser wäre, die Apfelbäume nicht nur für sich zu behalten. Stattdessen beschließt er, einen Gemeinschaftsgarten anzulegen, in dem verschiedene Obstbäume und Gemüsepflanzen wachsen. Die Bewohner des Hofes, einschließlich der Würmer, können sich um den Garten kümmern und die Ernte teilen. Es entsteht eine blühende Gemeinschaft, die sich nicht nur um die Äpfel, sondern um alle Aspekte des Hofes kümmert und gemeinsam Verantwortung übernimmt.
Alternatives Ende 4: Der Gutsherr lernt Empathie
Der Gutsherr erkennt, dass die Würmer und die anderen Bewohner des Hofes ebenfalls Bedürfnisse haben. Er beschließt, mit den Würmern zu sprechen und ihre Sichtweise zu verstehen. Als er hört, wie wichtig ihnen die Äpfel sind, fühlt er Empathie für sie. Er beschließt, nicht nur zu teilen, sondern auch zu verstehen, was sie brauchen, um auf dem Hof zu leben. Gemeinsam finden sie Lösungen, wie die Würmer ihre Bedürfnisse befriedigen können, ohne die gesamte Ernte zu gefährden. Der Gutsherr und die Würmer lernen, miteinander zu koexistieren und sich gegenseitig zu respektieren.
In diesen alternativen Enden wird die Bedeutung des Teilens und der Zusammenarbeit auf verschiedene Weise betont. Jede Lösung zeigt, wie wichtig es ist, sich um andere Lebewesen zu kümmern und wie positive Veränderungen durch gemeinsame Anstrengungen erreicht werden können. Die Schüler könnten ihre eigenen Ideen für alternative Enden entwickeln und darüber diskutieren, wie sie das Teilen und die Zusammenarbeit in der Geschichte umsetzen würden.
IV. Präsentation der praktischen Anwendung (ca. 15 Minuten)
Die Gruppen präsentieren ihre alternativen Enden vor der Klasse.
Nach jeder Präsentation werden kurze Diskussionen geführt, in denen die anderen Schüler ihre Gedanken und Meinungen zu den vorgestellten Lösungen äußern können.
V. Reflexion und Zusammenfassung (ca. 10 Minuten)
Führen Sie eine offene Diskussion über die verschiedenen Lösungen und Enden, die die Schüler in der praktischen Anwendung präsentiert haben.
Fragen Sie die Schüler, welche Lösung sie für die fairste und nachhaltigste halten und warum.
VI. Hausaufgabe (ca. 5 Minuten)
Geben Sie den Schülern als Hausaufgabe auf, eine kurze Geschichte oder ein Gedicht über das Thema "Teilen und Zusammenarbeit" zu schreiben.
Ermutigen Sie die Schüler, kreative Ideen einzubringen und ihre Fantasie fließen zu lassen.
VII. Abschließende Worte (ca. 5 Minuten)
Fassen Sie die wichtigsten Lernpunkte der Unterrichtsstunde zusammen.
Betonen Sie die Bedeutung von Teilen und Zusammenarbeit im täglichen Leben und wie dies auch in Bezug auf die Religion von Bedeutung ist.
VIII. Zusätzliche kreative Ideen
Bastelaktivitäten: Die Schüler könnten Apfelbilder oder Collagen gestalten, die das Thema Teilen und Zusammenarbeit darstellen.
Rollenspiele: Die Schüler könnten verschiedene Szenarien durchspielen, in denen sie lernen, wie sie miteinander teilen und zusammenarbeiten können.
IX. Bibelzitate
"Und er sprach zu ihnen: Achtet darauf, und hütet euch vor aller Habsucht; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat." (Lukas 12,15)
"Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben." (Lukas 6,38)
Während der Unterrichtsstunde ist es wichtig, eine positive und interaktive Lernumgebung zu schaffen, in der die Schüler aktiv teilnehmen und ihre Ideen und Gedanken teilen können. Ermutigen Sie sie, sich gegenseitig zuzuhören und respektvoll miteinander umzugehen. Die Geschichte des Gutsherren und seiner Äpfel kann als Ausgangspunkt für wichtige Diskussionen über Teilen, Zusammenarbeit und Gemeinschaft dienen, wobei Bezüge zur Religion hergestellt werden können.