Titel der Unterrichtsstunde: "Das Wunder der Brotvermehrung – Vertrauen und Teilen"
Dauer: 90 Minuten
I. Einführung (ca. 10 Minuten)
Zeige den Schülern das einführende Video über das Wunder der Brotvermehrung.
Frage die Schüler, was sie von dem Video empfunden und beobachtet haben.
Einführung in das Thema: Erkläre den Schülern, dass die Geschichte von der Brotvermehrung ein bekanntes Wunder in der Bibel ist und dass es um Vertrauen und Teilen geht.
II. Diskussion (ca. 20 Minuten)
Führe eine Diskussion über die im Video gezeigten Ereignisse.
Diskutiere die Herausforderungen und Gefühle der Jünger angesichts der hungrigen Menschenmenge.
Ermutige die Schüler, ihre Gedanken zum Thema Vertrauen und Teilen einzubringen.
Diskutiere, wie die Handlungen von Jesus und den Jüngern die Situation verändert und welche Bedeutung dies hat.
Herausforderungen und Gefühle der Jünger angesichts der hungrigen Menschenmenge:
Die Jünger stehen vor mehreren Herausforderungen und Gefühlen in dieser Situation. Zunächst sehen sie eine große Menschenmenge, die hungrig und erschöpft ist. Sie sind besorgt darüber, wie sie alle Menschen mit ausreichend Essen versorgen können. Die begrenzten Ressourcen, die nur aus 5 Broten und 2 Fischen bestehen, verstärken ihre Verzweiflung. Einige der Jünger zweifeln daran, dass sie überhaupt eine Lösung finden können, und fühlen sich hilflos angesichts der scheinbar unlösbaren Aufgabe.
Ermutigung der Schüler, ihre Gedanken zum Thema Vertrauen und Teilen einzubringen:
Die Schüler könnten ermutigt werden, über ihre eigenen Erfahrungen mit Vertrauen und Teilen nachzudenken. Sie könnten darüber sprechen, wie Vertrauen in andere Menschen und in sich selbst ihnen geholfen hat, schwierige Situationen zu bewältigen. Auch könnten sie diskutieren, wie das Teilen von Ressourcen, Zeit oder Wissen positive Auswirkungen auf andere Menschen und die Gemeinschaft haben kann. Es könnte eine Diskussion darüber stattfinden, wie Vertrauen und Teilen das Gefühl von Zusammengehörigkeit und Solidarität in der Gesellschaft stärken können.
Bedeutung der Handlungen von Jesus und den Jüngern:
Die Handlungen von Jesus und den Jüngern haben eine tiefgreifende Bedeutung in dieser Situation. Zunächst zeigt Jesus durch sein Vertrauen in Gott, dass Wunder möglich sind und dass man sich auf Gott verlassen kann. Er motiviert die Jünger, ihre begrenzten Ressourcen zu teilen und sich dennoch auf das Gute zu konzentrieren. Die Bereitschaft der Jünger, das Wenige, das sie haben, zu teilen, führt zu einem erstaunlichen Ergebnis: Das Essen wird vermehrt, sodass alle Menschen satt werden.
Diese Geschichte vermittelt wichtige Lektionen über Vertrauen, Teilen und Solidarität. Sie zeigt, dass es in schwierigen Situationen entscheidend ist, Vertrauen in sich selbst und andere zu haben und dass selbst kleine Handlungen des Teilens große Auswirkungen haben können. Sie lehrt auch, dass Mitgefühl und das Bedürfnis, anderen zu helfen, positive Veränderungen in der Gesellschaft bewirken können. Die Geschichte der Brotvermehrung ermutigt dazu, sich für andere einzusetzen und gemeinsam Lösungen zu finden, um Bedürftigen zu helfen und eine bessere Welt zu gestalten.
III. Praktische Anwendung (ca. 25 Minuten)
Teile die Schüler in kleine Gruppen auf.
Gib jeder Gruppe eine praktische Aufgabe, die auf der Botschaft der Brotvermehrung basiert. Zum Beispiel könnten sie:
a) Einen kurzen Dialog zwischen den Jüngern und den Menschen schreiben, um ihre Gefühle auszudrücken.
b) Ein modernes Szenario erstellen, in dem Menschen mit Bedürfnissen auf die Hilfe anderer angewiesen sind.
c) Eine Collage erstellen, die zeigt, wie Vertrauen und Teilen in ihrem Alltag angewendet werden könnten.
a) Dialog Beispiel
Jünger 1: (besorgt) Jesus, die Leute haben Hunger. Sie sind den ganzen Tag hier und haben nichts zu essen.
Jünger 2: (verzweifelt) Ja, es sind so viele Menschen, und wir haben nicht genug, um sie alle zu versorgen.
Jünger 3: (frustriert) Es ist aussichtslos. Wir können doch nicht einfach zaubern und genug Essen herbeizaubern.
Mann 1: (ermattet) Jesus, hilf uns... Wir haben seit Tagen nichts Ordentliches mehr zu essen.
Mann 2: (hoffnungsvoll) Jesus, wenn du mich heilst, kann ich vielleicht für meine Familie sorgen.
Jünger 4: (ängstlich) Aber wir können das nicht alleine schaffen. Es sind zu viele Menschen und zu wenig Essen.
Jesus: (ruhig und liebevoll) Macht euch keine Sorgen. Setzt euch und ruht euch aus. Ich werde das Richtige tun.
Jünger 1: (überrascht) Aber wie sollen wir das schaffen, Jesus?
Jünger 2: (zweifelnd) Wir haben doch nur so wenig Essen dabei...
Andreas: (hoffnungsvoll) Moment mal, hier ist ein Junge mit 5 Broten und 2 Fischen. Es ist nicht viel, aber vielleicht können wir damit anfangen.
Jünger 3: (skeptisch) Das ist ja gar nichts für die ganzen Leute hier.
Jünger 4: (mitfühlend) Es wird nicht ausreichen...
Jesus: (zuversichtlich) Bringt mir das Essen. Setzt euch in Gruppen zu je 50 Leuten.
Jünger 1: (neugierig) Was hast du vor, Jesus?
Jesus: (lächelnd) Vertraut mir. Gott wird für uns sorgen.
Die Jünger befolgen Jesus' Anweisungen und setzen sich mit den Menschen in Gruppen.
Jesus: (blickt zum Himmel) Vater, segne dieses Essen und vermehre es, damit alle satt werden.
Er nimmt das Essen, dankt und beginnt, es an die Jünger zu verteilen.
Andreas: (staunend) Nehmt und esst.
Mann 5: (überrascht) Oh, Brot! Und Fisch!
Mann 6: (dankbar) Danke!
Die Menschen essen und teilen das Essen miteinander.
Mann 7: (freudig) Hier, nimm noch Brot.
Mann 8: (dankend ablehnend) Nein, danke! Ich bin satt und möchte, dass auch andere genug haben.
Jesus: (lobend) Sehr gut! Sammelt die Reste ein, damit nichts verschwendet wird.
Die Jünger sammeln die übrig gebliebenen Brote und Fische ein, und es sind mehr Körbe voll als zuvor.
Mann 9: (erstaunt) Habt ihr das gesehen?! Das ist ein Wunder!
Mann 10: (bewegt) Jesus ist wirklich Gottes Sohn!
In diesem Dialog kommen die verschiedenen Gefühle und Gedanken der Jünger und der Menschen zum Ausdruck. Die Jünger sind besorgt und zweifeln an der Möglichkeit, alle Menschen zu versorgen. Doch Jesus zeigt Vertrauen und Zuversicht, dass Gott für sie sorgen wird. Am Ende wird deutlich, dass durch Vertrauen, Teilen und Gottes Segen ein Wunder geschieht und alle Menschen satt werden.b) Beispiele
Szenario 1: "Die Klassenkameradin mit Mobilitätseinschränkung"
Sophie ist eine Schülerin in einer 10. Klasse. Sie sitzt im Rollstuhl und hat aufgrund ihrer Mobilitätseinschränkung Schwierigkeiten, sich im Schulgebäude zu bewegen. Die Klassenzimmer sind auf verschiedenen Etagen, und es gibt keine barrierefreien Zugänge. Die anderen Schüler erkennen, dass Sophie Hilfe benötigt, um problemlos am Schulalltag teilzunehmen. Gemeinsam entscheiden sie sich, eine Initiative zu starten. Sie organisieren einen Spendenlauf, um Geld für den Umbau des Schulgebäudes zu sammeln und es barrierefrei zu gestalten. Die Schülerinnen und Schüler sammeln nicht nur Geld, sondern beteiligen sich auch aktiv an den Umbauarbeiten, um die Schule für Sophie zugänglicher zu machen.
Szenario 2: "Das Gemeinschaftsprojekt für Bedürftige"
In einer Schulklasse gibt es einige Schülerinnen und Schüler, die aus finanziell schwierigen Verhältnissen kommen. Einige von ihnen können sich keine warme Mahlzeit während der Mittagspause leisten. Die anderen Schüler erfahren von dieser Situation und beschließen, gemeinsam ein Gemeinschaftsprojekt zu starten. Sie richten eine "Solidaritätsküche" in der Schule ein, in der sie gespendete Lebensmittel von Schülern, Lehrern und Eltern sammeln. Die Schüler teilen sich in Teams auf, um die Mahlzeiten zu kochen und sie den bedürftigen Mitschülern in der Mittagspause anzubieten. Dabei wird darauf geachtet, dass alles respektvoll und diskret geschieht, um die Bedürftigen nicht zu stigmatisieren.
Szenario 3: "Schüler engagieren sich für Einsame und Ältere"
Eine Gruppe von Schülern bemerkt, dass es in ihrer Nachbarschaft viele ältere Menschen gibt, die alleine leben und wenig soziale Kontakte haben. Die Schüler beschließen, sich zu engagieren, um diesen Menschen etwas Freude zu bereiten. Sie organisieren regelmäßige Treffen in einem Gemeindezentrum, bei denen die älteren Menschen willkommen sind, um sich auszutauschen und Zeit miteinander zu verbringen. Die Schüler hören den älteren Menschen aufmerksam zu und nehmen ihre Geschichten ernst. Sie organisieren auch kreative Aktivitäten, wie gemeinsames Basteln oder Spieleabende, um die Gemeinschaft zu stärken und das Gefühl der Einsamkeit zu lindern. Dabei lernen die Schüler viel von den Erfahrungen und Weisheiten der älteren Generation und entwickeln ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse anderer Menschen in ihrer Gemeinschaft.
In diesen Szenarien erkennen die jungen Schüler, dass es wichtig ist, auf die Bedürfnisse anderer zu achten und aktiv zu helfen, wenn jemand Unterstützung braucht. Die Geschichten betonen den Wert von Mitgefühl, Solidarität und sozialem Engagement in der Gemeinschaft.
IV. Präsentation der praktischen Anwendung (ca. 15 Minuten)
Jede Gruppe präsentiert ihre Arbeit vor der Klasse.
Die anderen Schüler können Fragen stellen und Feedback geben.
V. Reflexion und Zusammenfassung (ca. 10 Minuten)
Führe eine Reflexionsrunde durch, in der die Schüler ihre Erfahrungen und Erkenntnisse teilen.
Betone die Bedeutung von Vertrauen und Teilen in ihrem eigenen Leben und in der Gesellschaft.
VI. Hausaufgabe (ca. 5 Minuten)
Als Hausaufgabe könnten die Schüler aufschreiben, wie sie in der kommenden Woche Vertrauen und Teilen in ihrem Alltag praktizieren möchten.
VII. Abschließende Worte (ca. 5 Minuten)
Fasse die wichtigsten Punkte der Unterrichtsstunde zusammen.
Ermutige die Schüler, das Gelernte in ihrem Leben anzuwenden und sich gegenseitig zu unterstützen.
VIII. Zusätzliche kreative Ideen:
Rolle spielen: Die Schüler können die Szenen des Videos nachspielen und ihre eigenen Dialoge erstellen, um ihre Gefühle auszudrücken.
Kulinarische Erfahrung: Organisiere eine gemeinsame Aktivität, bei der die Schüler einfache Brote und Fische teilen und darüber reflektieren, was es bedeutet, Essen zu teilen.
IX. Bibelzitate:
Johannes 6:9: "Hier ist ein Junge mit fünf Gerstenbroten und zwei Fischen, aber was ist das für so viele?"
Johannes 6:11: "Jesus nahm die Brote, dankte und verteilte sie an die Menschen, ebenso die Fische – und zwar so viel, wie sie wollten."
Hinweis: Bei der Umsetzung der Unterrichtsstunde ist es wichtig, die Schüler aktiv einzubeziehen und eine offene und respektvolle Atmosphäre für Diskussionen und Erfahrungen zu schaffen. Die Schüler sollten ermutigt werden, ihre eigenen Gedanken und Meinungen zu teilen und sich in die Botschaft der Brotvermehrung einzufühlen.