Unterrichtsstunde: Glaube und Vorurteile: Die Heilung des Blinden durch Jesus
(90 Minuten)
I. Einführung (ca. 10 Minuten):
Beginnen Sie die Unterrichtsstunde, indem Sie das einführende Video vorführen.
Stellen Sie die Schüler kurz vor die Situation und lassen Sie sie überlegen, welche zentralen Fragen und Themen in der Geschichte auftauchen könnten. Notieren Sie ihre Ideen auf der Tafel oder einem Flipchart.
II. Diskussion (ca. 20 Minuten):
Führen Sie eine offene Diskussion über die zentralen Fragen und Themen der Geschichte durch:
a) Warum zweifeln die Menschen an der Heilung des Blinden durch Jesus?
b) Was ist die Bedeutung des Regenbogens für den Blinden?
c) Warum hat Jesus Erde auf die Augen des Blinden geschmiert, bevor er ihn heilte?
d) Wie hat sich die Einstellung der Menschen gegenüber dem Blinden nach seiner Heilung verändert?
e) Was bedeutet Glaube in dieser Geschichte?
Antizipierte Antworten:
a) Warum zweifeln die Menschen an der Heilung des Blinden durch Jesus?
Die Menschen zweifeln an der Heilung des Blinden durch Jesus aus mehreren Gründen. Erstens haben sie möglicherweise Schwierigkeiten, das Wunder zu akzeptieren, da es für sie unerklärlich und außergewöhnlich ist. Die Idee, dass ein blinder Mann plötzlich sehend wird, erscheint ihnen unglaublich und schwer vorstellbar. Zweitens könnten einige von ihnen skeptisch sein, weil sie Jesus selbst in Frage stellen oder ihm misstrauen. In der Geschichte wird deutlich, dass die Pharisäer Jesus als Sünder betrachten und deshalb an seiner Fähigkeit, Heilungen vorzunehmen, zweifeln. Drittens könnte es auch Vorurteile geben, da der Blinde zuvor als Bettler und blinder Mann bekannt war. Für einige Menschen ist es schwer vorstellbar, dass sich das Leben einer solchen Person so drastisch verändern könnte.
b) Was ist die Bedeutung des Regenbogens für den Blinden?
Der Regenbogen hat für den Blinden eine symbolische Bedeutung. Als er noch blind war, konnte er die visuelle Schönheit des Regenbogens nicht sehen und wusste möglicherweise nicht, wie er aussah. Als die Menschen ihm vom Regenbogen erzählten, konnte er dessen Schönheit und Bedeutung nicht verstehen, da er nicht in der Lage war, die Farben und das Phänomen selbst zu erfassen. Der Regenbogen steht symbolisch für das Wunder und die Schönheit der Welt, die dem Blinden zuvor verborgen waren. Nach seiner Heilung kann er den Regenbogen sehen und wertschätzen, was ihm eine ganz neue Perspektive auf die Schönheit der Natur und das Leben gibt.
c) Warum hat Jesus Erde auf die Augen des Blinden geschmiert, bevor er ihn heilte?
Indem Jesus Erde auf die Augen des Blinden schmierte, symbolisierte er die transformative Kraft des Glaubens und das Prinzip der Reinigung. Die Erde kann als ursprüngliches Material betrachtet werden, das die Schöpfung darstellt. Das Auftragen der Erde auf die Augen des Blinden könnte darauf hinweisen, dass das Wunder der Heilung eine Schöpfung und Erneuerung seiner Sehkraft darstellte. Darüber hinaus könnte es darauf hindeuten, dass der blinde Mann bereit sein musste, sich zu reinigen und sich für die Veränderung durch den Glauben zu öffnen, um die Heilung zu empfangen.
d) Wie hat sich die Einstellung der Menschen gegenüber dem Blinden nach seiner Heilung verändert?
Die Einstellung der Menschen gegenüber dem Blinden hat sich nach seiner Heilung deutlich verändert. Zuvor wurde er als ein armer Bettler und blinder Mann betrachtet, dem die Menschen Mitleid schenkten oder den sie sogar verachteten. Nachdem er geheilt wurde und seine Sehkraft zurückerlangte, waren die Menschen geschockt und konnten es kaum glauben. Einige zweifelten sogar an seiner Identität und behaupteten, er sei nicht wirklich der gleiche blinde Bettler.
Diese Veränderung der Einstellung zeigt, wie Vorurteile und voreilige Urteile die Wahrnehmung einer Person stark beeinflussen können. Die Menschen wurden durch seine Heilung herausgefordert, ihre Vorurteile zu überdenken und ihre Haltung ihm gegenüber zu ändern. Einige von ihnen waren jedoch immer noch skeptisch und glaubten nicht an die Authentizität seiner Heilung.
e) Was bedeutet Glaube in dieser Geschichte?
In dieser Geschichte wird Glaube als eine zentrale spirituelle und transformative Kraft dargestellt. Der blinde Mann hat einen starken Glauben an Jesus und ist bereit, seinem Rat zu folgen, indem er sich im Taufbecken wäscht. Dieser Glaube an Jesus und an die Möglichkeit der Heilung öffnet ihm die Türen zu einer ganz neuen Erfahrung der Welt und zu einem Leben ohne Blindheit.
Glaube wird auch in Bezug auf die Menschen um den Blinden thematisiert. Die Reaktionen der Umstehenden und der Pharisäer zeigen, dass der Glaube nicht für alle leicht zu akzeptieren ist. Einige zweifeln an der Authentizität der Heilung, während andere an Jesus als Person zweifeln. Die Geschichte fordert die Leser auf, über ihre eigenen Glaubenshaltungen und Vorurteile nachzudenken und die transformative Kraft des Glaubens zu erkennen, die das Leben eines Menschen positiv verändern kann. Glaube in dieser Geschichte wird nicht nur als religiöses Konzept betrachtet, sondern auch als die Bereitschaft, das Unmögliche zu glauben und die Welt mit neuen Augen zu sehen.
III. Praktische Anwendung (ca. 30 Minuten):
Teilen Sie die Klasse in kleine Gruppen auf und geben Sie jeder Gruppe eine praktische Aufgabe:
a) Gruppe 1: Rollenspiel - Die Gruppe soll die Szene nachspielen, in der Jesus den Blinden heilt. Eine Person spielt Jesus, eine spielt den Blinden, und andere Schüler übernehmen die Rollen der Umstehenden.
b) Gruppe 2: Diskussion - Die Schüler sollen in ihrer Gruppe über Situationen nachdenken, in denen Menschen oft schnell urteilen und Zweifel hegen, so wie die Umstehenden in der Geschichte. Wie könnten sie anders reagieren, um mehr Verständnis und Mitgefühl zu zeigen?
c) Gruppe 3: Kreatives Schreiben - Die Schüler sollen einen kurzen Brief oder ein Tagebucheintrag aus der Perspektive des Blinden verfassen, in dem er seine Gefühle und Gedanken vor, während und nach der Heilung beschreibt.
b) Beispiele:
Emil ist oft traurig und sitzt allein in der Pause. Seine Mitschüler denken, dass er einfach langweilig ist und keine Freunde finden kann. Anstatt das zu glauben, könnten sie ihn ansprechen und fragen, ob er mit ihnen spielen möchte oder ob etwas passiert ist, das ihn traurig macht. Vielleicht braucht er nur jemanden, der ihm zuhört und ihn unterstützt.
Laura kommt oft zu spät zum Unterricht und ihre Hausaufgaben sind nicht immer fertig. Die anderen Kinder denken, dass sie faul ist und nicht gerne zur Schule geht. Anstatt sie zu verurteilen, könnten sie sie fragen, ob sie Hilfe beim Verstehen des Unterrichtsstoffs benötigt oder ob es etwas gibt, das sie daran hindert, pünktlich zu sein. Vielleicht hat sie zu Hause Schwierigkeiten oder ist gestresst.
Tom hat Schwierigkeiten, beim Sport mitzuhalten, und wird manchmal ausgelacht. Die anderen Kinder denken, dass er einfach nicht gut genug ist. Anstatt ihn auszulachen, könnten sie ihm ermutigende Worte sagen und ihm helfen, seine Fähigkeiten zu verbessern. Vielleicht kann er mit Übung und Unterstützung besser werden und sein Selbstbewusstsein stärken.
Sophie hat immer schmutzige Kleidung an und ihre Haare sind ungepflegt. Die anderen Kinder denken, dass sie sich nicht um ihr Aussehen kümmert. Anstatt vorschnelle Annahmen zu treffen, könnten sie sie fragen, ob sie Unterstützung bei der Körperpflege benötigt oder ob sie zu Hause Hilfe bekommt. Vielleicht hat sie einfach nicht die gleichen Möglichkeiten wie andere Kinder.
Max spricht manchmal aggressiv und ist schnell wütend. Die anderen Kinder denken, dass er ein böser Junge ist und meiden ihn. Anstatt ihn zu meiden, könnten sie versuchen, seine Gefühle zu verstehen und herauszufinden, warum er so reagiert. Vielleicht hat er Schwierigkeiten damit, seine Emotionen auszudrücken, und könnte Unterstützung beim Umgang mit seinen Gefühlen gebrauchen.
In all diesen Beispielen geht es darum, dass junge Schüler lernen, Mitgefühl zu zeigen und nicht vorschnell zu urteilen. Es ist wichtig, dass sie lernen, sich in die Lage anderer zu versetzen und zu verstehen, dass es viele Gründe für das Verhalten anderer geben kann. Durch Empathie und Verständnis können sie eine unterstützende und freundliche Umgebung schaffen, in der sich jeder respektiert und akzeptiert fühlt.
c) Liebes Tagebuch,
heute war ein Tag, der mein Leben für immer verändert hat. Ich kann es immer noch kaum glauben, aber ich kann jetzt sehen! Es ist fast surreal, nach all den Jahren der Dunkelheit und des Bettelns plötzlich die Welt in all ihrer Schönheit und Vielfalt wahrzunehmen.
Vor der Heilung fühlte ich mich oft einsam und verzweifelt. Die Menschen um mich herum sahen nur den Bettler, den blinden Mann, der von Geburt an mit diesem Handicap leben musste. Ihre Blicke waren oft voller Mitleid oder sogar Verachtung. Ich konnte die Regenbogen nicht sehen, von denen sie sprachen, und ich konnte mir nicht einmal vorstellen, wie sie aussehen würden. Der Regen war nur eine nasse Last für mich, und ich konnte die Welt nur durch die Geräusche und Berührungen um mich herum erfassen.
Und dann kam Jesus. Ein Mann, von dem ich zuvor nur Geschichten gehört hatte, trat in mein Leben. Er schmierte Erde auf meine Augen und sagte mir, ich solle mich im Taufbecken waschen. Ich gebe zu, dass ich zuerst skeptisch war. Was sollte das bringen? Aber ich spürte eine seltsame Ruhe und Vertrautheit in seiner Gegenwart, also folgte ich seinem Rat.
Als ich das Wasser über meine Augen spürte, geschah etwas Unglaubliches. Ein warmes Gefühl durchströmte meinen Körper, und ich sah einen schwachen Lichtschein durch meine geschlossenen Augenlider. Ich konnte es kaum glauben! Voller Aufregung öffnete ich meine Augen und sah zum ersten Mal in meinem Leben das Licht der Welt. Die Farben, die Formen, die Gesichter der Menschen um mich herum - alles war so lebendig und erstaunlich!
Die Leute waren schockiert und ungläubig, als sie sahen, dass ich sehen konnte. Manche glaubten mir nicht einmal und behaupteten, ich sei nicht der echte Blinde. Aber ich wusste, dass ich eine Veränderung durchgemacht hatte, eine Heilung, die ich niemals für möglich gehalten hätte.
Die Begegnung mit Jesus hat meinen Glauben gestärkt. Ich kann nicht sagen, ob er ein Prophet ist oder mehr, aber ich weiß, dass er eine unglaubliche Kraft in sich trägt. Sein Glaube an mich hat mich gelehrt, an mich selbst zu glauben und die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Seitdem ich geheilt bin, betrachte ich den Regenbogen mit einer solchen Dankbarkeit. Es ist nicht nur ein schönes Naturphänomen, sondern ein Symbol für die Wunder, die im Leben geschehen können, wenn man seinen Glauben nicht verliert. Der Regenbogen erinnert mich daran, dass es immer Hoffnung gibt, auch in den dunkelsten Zeiten.
Ich kann es kaum erwarten, die Welt weiter zu erkunden und die vielen kleinen Wunder zu entdecken, die mir zuvor verborgen waren. Ich werde nie vergessen, wie Jesus mein Leben verändert hat, und ich werde mein Bestes tun, seine Lehren des Glaubens und der Nächstenliebe zu befolgen.
Bis bald, liebes Tagebuch.
Mit dankbarem Herzen,
[Name des Blinden]
IV. Präsentation der praktischen Anwendung (ca. 15 Minuten):
Die Gruppen sollen ihre Ergebnisse präsentieren. Die Rollenspielgruppe kann ihre Szene vorspielen, während die anderen ihre Diskussionsergebnisse oder kreativen Schreibarbeiten teilen.
V. Reflexion und Zusammenfassung (ca. 10 Minuten):
Führen Sie eine Reflexionsrunde durch, in der die Schüler darüber sprechen, was sie aus der praktischen Anwendung gelernt haben.
Fassen Sie die wichtigsten Lehren der Geschichte und der Diskussion zusammen, betonen Sie die Bedeutung von Glauben und Vorurteilsfreiheit.
VI. Hausaufgabe (ca. 5 Minuten):
Geben Sie den Schülern eine Hausaufgabe: Sie sollen in der Bibel nach weiteren Geschichten suchen, in denen Glaube und Vorurteile eine Rolle spielen, und diese für die nächste Stunde vorbereiten.
VII. Abschließende Worte (ca. 5 Minuten):
Geben Sie den Schülern abschließende Worte mit auf den Weg, die die Bedeutung von Empathie, Offenheit und Glauben betonen.
VIII. Zusätzliche kreative Ideen (ca. 10 Minuten):
Lassen Sie die Schüler weitere kreative Ideen entwickeln, wie sie die Geschichte anders interpretieren oder weiterführen könnten. Zum Beispiel könnten sie ein alternatives Ende schreiben oder ein modernes Szenario entwerfen, in dem die Themen der Geschichte eine Rolle spielen.
IX. Bibelzitate und Bibelarbeit (ca. 10 Minuten):
Lesen Sie gemeinsam mit den Schülern relevante Bibelzitate zum Thema Glaube und Heilung, wie beispielsweise aus dem Neuen Testament oder den Psalmen.
Diskutieren Sie die Bedeutung dieser Zitate und wie sie mit der Geschichte des Blinden und Jesus in Verbindung stehen.
Abschließend möchten Sie die Schüler ermutigen, über die Bedeutung von Glaube, Vorurteilen und Verständnis in ihrem eigenen Leben nachzudenken und wie sie diese Werte in ihrem Alltag anwenden können. Die Unterrichtsstunde soll interaktiv sein und die Schüler aktiv in die Diskussionen und praktischen Anwendungen einbeziehen, um ein tieferes Verständnis der behandelten Themen zu fördern.