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Hubertus Holschbach | ru-digitalDie Bibel einfach erzählt | Katholisch.de

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Die Bibel einfach erzählt | Katholisch.de

Die Kraft der Vergebung: Jesus und die Samariterin

Veröffentlichung:27.7.2023

Die Unterrichtsstunde "Die Kraft der Vergebung: Jesus und die Samariterin" mit vier Seiten thematisiert über eine Videoanalyse den Umgang mit sozialen Randgruppen. Fünf Beispiele aus dem Unterrichtsentwurf können in Gruppen erarbeitet werden. Auf Basis von einem vorgestellten Beispiel können auch eigene Ideen entwickelt werden. Eine Geschichte zum Thema ermöglicht einen tieferen Einstieg.

Diese Unterrichtsstunde ist direkt im Feld methodisch-didaktischer Kommentar beschrieben. Das Video, auf das sie sich bezieht, ist im Dropdown-Menü eingebettete Medien sowie unter "Medium öffnen" auf dieser Seite zu finden.


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Unterrichtsstunde: Die Kraft der Vergebung: Jesus und die Samariterin


I. Einführung (ca. 10 Minuten):

Beginnen Sie die Unterrichtsstunde, indem Sie den Schülern das Video-Skript vorführen oder vorlesen.

Stellen Sie den Schülern Fragen, um ihr Vorwissen zu aktivieren: "Was wisst ihr über die Geschichte zwischen Jesus und der Samariterin?" oder "Kennt ihr den Konflikt zwischen Samaritern und Juden?"

Erklären Sie kurz den historischen Hintergrund und die Bedeutung der Begegnung zwischen Jesus und der Samariterin.


II. Diskussion (ca. 20 Minuten):

Leiten Sie eine Diskussion über die herausfordernden Ideen und Themen der Geschichte ein, z. B.: Vorurteile, soziale Normen, Gottesbeziehung, Wahrheit und Vergebung.

Stellen Sie Fragen, um die Schüler zum Nachdenken anzuregen: "Warum war es für die Samariterin so ungewöhnlich, dass Jesus mit ihr sprach?" oder "Wie zeigt diese Begegnung Jesu Botschaft der Nächstenliebe?"

Lassen Sie die Schüler ihre Gedanken teilen und miteinander diskutieren.



"Warum war es für die Samariterin so ungewöhnlich, dass Jesus mit ihr sprach?"

In biblischen Zeiten gab es eine tiefe Feindschaft zwischen den Juden und den Samaritern. Die Samariter waren eine ethnische und religiöse Minderheit, die in der Region Samarien lebte. Die Juden und Samariter hatten historische Konflikte und unterschiedliche religiöse Überzeugungen, die zu einer starken Abneigung und Feindschaft führten.


Als Jesus mit der Samariterin sprach, war dies ungewöhnlich aus mehreren Gründen:

a) Geschlechtliche und kulturelle Normen: In jener Zeit war es ungewöhnlich, dass ein jüdischer Mann, besonders ein Rabbi wie Jesus, mit einer fremden Frau, insbesondere einer Samariterin, sprach. Es galt als unangemessen, dass ein Mann mit einer Frau allein in der Öffentlichkeit sprach.

b) Religiöse Unterschiede: Die Samariter hatten ihre eigene Version des Glaubens und verehrten Gott an einem anderen Ort als die Juden in Jerusalem. Die religiösen Unterschiede wurden von den Juden stark betont, was zu einer Ablehnung und einem Mangel an Interaktion zwischen den beiden Gruppen führte.

c) Moralische Bedenken: Die Samariter galten in den Augen der Juden als "unrein" und "sündig". Daher war es für einen frommen Juden, wie Jesus es war, ungewöhnlich, mit jemandem aus dieser Gruppe zu sprechen.

Trotz dieser gesellschaftlichen und religiösen Barrieren überschritt Jesus diese Grenzen und sprach liebevoll und respektvoll mit der Samariterin, was ihre Verwunderung und Erstaunen auslöste.


"Wie zeigt diese Begegnung Jesu Botschaft der Nächstenliebe?"

Die Begegnung Jesu mit der Samariterin zeigt seine Botschaft der Nächstenliebe auf verschiedene Weisen:

a) Inklusivität: Jesus durchbricht bewusst die sozialen und religiösen Grenzen, indem er mit der Samariterin spricht. Er zeigt, dass seine Botschaft der Liebe und des Mitgefühls für alle Menschen gilt, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrem religiösen Hintergrund.

b) Wertschätzung: Jesus spricht nicht herablassend oder abwertend mit der Frau, sondern zeigt ihr Wertschätzung und Respekt. Er erkennt ihre Würde und Einzigartigkeit als Mensch an, obwohl die Gesellschaft sie vielleicht abgelehnt hat.

c) Bedeutung persönlicher Anliegen: Jesus erkennt die persönlichen Anliegen der Frau und spricht einfühlsam über ihr Leben und ihre Umstände. Er zeigt Interesse an ihren spirituellen Bedürfnissen und bietet ihr geistliche Erfüllung an.

d) Ermutigung zur Veränderung: Obwohl Jesus die Frau in ihrer gegenwärtigen Situation akzeptiert, ermutigt er sie auch, sich zu ändern und ihr Leben zu verbessern. Er spricht mit ihr über den "lebendigen Wasserbrunnen", der auf eine tiefere spirituelle Erfüllung hinweist.

Diese Begegnung Jesu mit der Samariterin unterstreicht die zentrale Botschaft der Nächstenliebe, die er während seines gesamten Wirkens predigte. Jesus lehrte, dass die Liebe zu Gott und die Liebe zu unseren Mitmenschen die höchsten Gebote sind, die uns leiten sollten, und dass diese Liebe nicht durch soziale, kulturelle oder religiöse Grenzen eingeschränkt werden sollte.


Titel: "Die Brücke des Verständnisses"


Es war ein sonniger Nachmittag, als eine Gruppe von Schülern beschloss, eine nahe gelegene Stadt zu besuchen, in der viele Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern lebten. Unter ihnen befanden sich Lisa, David, Ahmed, und Maria - vier Schüler, die in die Rollen moderner Versionen von Jesus geschlüpft waren.

Sie betraten das Flüchtlingsviertel und sahen sich um. Verschiedene Nationalitäten und Kulturen fanden sich hier auf engem Raum zusammen. Lisa bemerkte eine Gruppe von Kindern, die am Rande des Spielplatzes saßen und sich zurückzogen. Sie beschloss, auf sie zuzugehen und begann freundlich zu fragen: "Hallo, wie heißt du? Woher kommst du?"

Ahmed folgte ihrem Beispiel und sprach mit einem Jungen, der schüchtern wirkte. "Was spielst du gerne?" fragte er.

Die Kinder sahen die Schüler zunächst skeptisch an, aber allmählich lockerten sie sich und begannen zu erzählen. Maria lud sie ein, mit ihnen Fußball zu spielen, und David half den älteren Kindern bei den Hausaufgaben. Die Schüler zeigten wahres Interesse und Mitgefühl und merkten schnell, wie ähnlich sie sich waren.

Während sie Zeit miteinander verbrachten, erfuhr Lisa von einer älteren Frau, die allein lebte und sich einsam fühlte. Maria hörte von einem jungen Mann, der Schwierigkeiten hatte, eine Arbeit zu finden.

Die Schüler setzten sich mit den Erwachsenen aus der Gemeinschaft zusammen und fragten respektvoll nach ihren Bedürfnissen. Sie hörten Geschichten von Verlust und Neuanfang, von Hoffnung und Herausforderungen.

Die Schüler kehrten in ihre Schule zurück und teilten ihre Erfahrungen in einer Präsentation. Sie stellten Fragen an ihre Mitschüler: "Was haben wir von dieser Begegnung gelernt?" oder "Wie können wir dazu beitragen, eine Brücke des Verständnisses zu bauen?"

Durch ihre Aktionen hatten die Schüler eine Veränderung bewirkt. Die Gemeinschaft der Flüchtlinge fühlte sich weniger isoliert und war dankbar für die Unterstützung. Die Schüler ihrerseits erkannten, dass es in der Vielfalt der Kulturen so viel zu lernen und zu teilen gibt. Sie wussten, dass es in der Welt viele Menschen gibt, die Unterstützung und Verständnis benötigen, und dass sie als moderne Versionen von Jesus die Kraft hatten, positiven Wandel zu bewirken.


Diese kurze Geschichte verdeutlicht, wie durch Offenheit, Interesse und Mitgefühl Brücken des Verständnisses zwischen verschiedenen Kulturen und sozial benachteiligten Gemeinschaften gebaut werden können. Die Schüler lernten, wie wichtig es ist, sich auf Augenhöhe zu begegnen und Vorurteile zu überwinden. Die Fragestellungen in der Präsentation fordern die Mitschüler dazu auf, über ihre eigene Rolle in der Förderung des Verständnisses und der Toleranz nachzudenken.


III. Praktische Anwendung (ca. 30 Minuten):

Teilen Sie die Schüler in Gruppen auf und geben Sie ihnen eine praktische Aufgabe: "Stellt euch vor, ihr seid moderne Versionen von Jesus. Wählt eine sozial oder ethnisch benachteiligte Personengruppe aus und denkt darüber nach, wie ihr sie respektvoll und liebevoll ansprechen könntet, um ihre Bedürfnisse zu verstehen."

Die Schüler sollen Ideen entwickeln, wie sie in der heutigen Zeit Vorurteile und soziale Barrieren überwinden können.

Jede Gruppe soll ihre Ideen sammeln und sie später in der Präsentationsphase vorstellen.


In dieser Situation werden die Schüler in einer fiktiven modernen Umgebung zu modernen Versionen von Jesus. Sie besuchen ein Stadtviertel, in dem viele Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern leben, die aufgrund ihrer Flucht und ihrer kulturellen Unterschiede oft mit Vorurteilen und sozialen Herausforderungen konfrontiert sind. Die Schüler möchten die Bedürfnisse dieser benachteiligten Gemeinschaft besser verstehen und ihnen respektvoll und liebevoll begegnen.

Die jungen Schüler, in der Rolle von modernen Versionen von Jesus, gehen gemeinsam in das Flüchtlingsviertel und nehmen sich Zeit, um mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu treten. Hier sind einige Beispiele, wie sie vorgehen könnten:

Interesse zeigen: Die Schüler beginnen, auf die Menschen zuzugehen und zeigen echtes Interesse an ihren Geschichten, Kulturen und Erfahrungen. Sie könnten Fragen stellen wie: "Woher kommst du?" oder "Was für Traditionen hast du in deinem Heimatland?"

Gemeinsame Aktivitäten: Um eine Verbindung herzustellen, könnten die Schüler vorschlagen, gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen, wie z. B. ein interkulturelles Fest zu organisieren, bei dem verschiedene kulturelle Speisen und Musik vorgestellt werden.

Hilfsbereitschaft: Die Schüler bieten ihre Hilfe an, sei es bei der Unterstützung bei Behördengängen, bei der Vermittlung von Deutschkursen oder beim Erlernen anderer wichtiger Fähigkeiten für das Leben in ihrem neuen Land.

Offene Gespräche: Die Schüler schaffen einen sicheren Raum für offene Gespräche und hören den Flüchtlingen zu, wenn diese über ihre Herausforderungen, Sorgen und Wünsche sprechen möchten.

Kultureller Austausch: Die Schüler könnten auch anbieten, etwas über die Kultur der Flüchtlinge zu lernen und selbst von ihnen zu lernen, um eine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts und Verständnisses zu fördern.


Durch ihre liebevolle, respektvolle und interessierte Art gelingt es den Schülern, eine tiefere Verbindung mit den Flüchtlingen herzustellen und ihre Bedürfnisse besser zu verstehen. Sie erkennen, dass jeder Mensch seine eigene Geschichte hat und dass Mitgefühl und Toleranz entscheidend sind, um sozial benachteiligten Personengruppen zu begegnen und ihre Integration zu fördern. Die Schüler erfahren aus erster Hand, wie eine solche Begegnung einen positiven Einfluss auf das Leben der Menschen haben kann, die oft mit Herausforderungen und Vorurteilen konfrontiert sind.




IV. Präsentation der praktischen Anwendung (ca. 20 Minuten):

Lassen Sie jede Gruppe ihre Ideen vor der Klasse präsentieren.

Die Schüler können ihre Überlegungen erklären und diskutieren, wie ihre Strategien zur Förderung des Verständnisses und der Akzeptanz zwischen verschiedenen Gruppen beitragen können.


V. Reflexion und Zusammenfassung (ca. 5 Minuten):

Führen Sie eine kurze Reflexionsrunde durch und fragen Sie die Schüler: "Wie haben euch die praktischen Anwendungen geholfen, die Begegnung zwischen Jesus und der Samariterin besser zu verstehen?" oder "Was können wir aus dieser Geschichte über Toleranz und Mitgefühl lernen?"


VI. Hausaufgabe (ca. 5 Minuten):

Geben Sie den Schülern eine Hausaufgabe: "Recherchiert und findet weitere biblische Geschichten, in denen Jesus mit Menschen spricht, die von anderen abgelehnt oder missverstanden wurden. Schreibt eine kurze Zusammenfassung und eure Gedanken dazu."


VII. Abschließende Worte (ca. 5 Minuten):

Fassen Sie die wichtigsten Lektionen der Unterrichtsstunde zusammen und betonen Sie die Bedeutung von Toleranz und Mitgefühl in unserem täglichen Leben.


VIII. Zusätzliche kreative Ideen (optional):

Sie können den Schülern erlauben, kreative Elemente einzubringen, z. B. eine kurze Szene oder ein Theaterstück basierend auf der Begegnung zwischen Jesus und der Samariterin aufführen.

Die Schüler könnten auch Plakate oder Collagen gestalten, die die Kernbotschaften der Geschichte darstellen.


IX. Bibelzitate und Bibelarbeit (optional):

Wählen Sie einige relevante Bibelzitate aus, die in der Geschichte erwähnt wurden, und besprechen Sie ihre Bedeutung im Zusammenhang mit den erlernten Lektionen.

Ermutigen Sie die Schüler, die Bibelstellen selbst zu lesen und ihre Gedanken dazu auszutauschen.

Abschließend sollten die Schüler mit einem tieferen Verständnis der Geschichte von Jesus und der Samariterin sowie den darin enthaltenen wichtigen Botschaften den Unterricht verlassen. Die interaktive und praxisnahe Herangehensweise sollte sie dazu ermutigen, die erlernten Lektionen in ihrem eigenen Leben anzuwenden und mit mehr Empathie und Verständnis auf andere zuzugehen.

Methoden:

Videoanalyse

Medien, die Teil des aufgelisteten Materials sind und in weiteren Kontexten Verwendung finden können.

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9.2.2022

Umfang: Anregung

Schulbereich: Primarstufe + weitere

Hessen

Hessen

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 7

7G.2 Dem Islam begegnen. Auseinandersetzung und Toleranz.

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 6

6.3 Von einer besseren Welt erzählen: Das Reich Gottes.

Beispielhafte Lernsequenzen

  • Jesus redet vom Reich Gottes in Bildern

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 7

7.2 Vom Umgang mit Freiheit: Gebot und Gewissen.

Beispielhafte Lernsequenzen

  • Auf dem Weg zur Freiheit - Verantwortung und Nächstenliebe

Text

urheberrechtlich geschützt

27.7.2023

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Unterrichtsstunde

Bibel & Tradition

Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren ,Kommunizieren und Kooperieren ,Produzieren und Präsentieren ,Analysieren und Reflektieren

mittel

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