Unterrichtsstunde: Beziehung zu Gott
(90 Minuten)
I) Einführung (ca. 10 Minuten):
Starte die Unterrichtsstunde, indem du das einführende Video zeigst und den Schülern die Aussagen und Fragen des Sprechers präsentierst.
Stelle den Schülern die Frage: "Habt ihr schon einmal solche Momente erlebt, in denen ihr Gott nicht gespürt habt oder ihr das Gefühl hattet, dass er weit weg ist?" Lasse einige Schüler ihre Erfahrungen teilen.
Erläutere den Zweck der Unterrichtsstunde: den Umgang mit Herausforderungen und Distanz in der Beziehung zu Gott zu erkunden und Überlebensstrategien zu entwickeln.
II) Diskussion (ca. 20 Minuten):
Leite eine offene Diskussion ein, in der die Schüler ihre Gedanken und Meinungen zu den Aussagen des Videos teilen können.
Stelle Fragen wie: "Warum denkt ihr, dass es Momente gibt, in denen wir Gott nicht spüren?", "Wie könnten solche Phasen unseren Glauben beeinflussen?" oder "Habt ihr Ideen, wie man mit solchen Herausforderungen umgehen könnte?"
Ermutige die Schüler, ihre eigenen Erfahrungen, Zweifel und Fragen zu teilen und gegenseitig zu unterstützen.
III) Praktische Anwendung (ca. 30 Minuten):
Teile die Schüler in Gruppen zu je 4-5 Personen auf.
Jede Gruppe erhält ein Szenario, das eine Herausforderung oder eine Phase der Distanz in der Beziehung zu Gott darstellt. Zum Beispiel: der Verlust eines geliebten Menschen, Zweifel an Gottes Existenz, eine schwere Krankheit, Konflikte in der Familie usw.
Die Gruppen sollen überlegen, wie sie mit dieser Herausforderung umgehen würden und welche Überlebensstrategien sie entwickeln könnten, um an Gott festzuhalten.
Jede Gruppe soll ihre Überlegungen auf einem Plakat oder einer Folie festhalten.
Szenario 1:
Lena sitzt allein in ihrem Zimmer und starrt auf das Foto ihres verstorbenen Vaters. Es ist erst wenige Wochen her, seit er plötzlich und unerwartet verstorben ist. Lena fühlt sich von Trauer überwältigt und fragt sich, warum Gott dies zugelassen hat. Sie hatte immer eine enge Beziehung zu Gott und betete regelmäßig, aber nun fühlt sie sich von ihm verlassen. Sie kann nicht verstehen, wie ein liebevoller Gott ihren Vater einfach fortnehmen konnte. Lena ist wütend und traurig zugleich. Sie zweifelt daran, ob Gott überhaupt existiert und ob ihre Glaubensgrundlagen noch gültig sind. Sie sehnt sich nach Trost und Antworten, aber sie fühlt sich einsam mit ihren Gedanken und Zweifeln.
Szenario 2:
Max sitzt in der Schulbibliothek und starrt auf ein Buch über Philosophie. Seit einiger Zeit beschäftigen ihn Zweifel an der Existenz Gottes. Er hat viele Fragen, die ihm niemand zufriedenstellend beantworten kann. Die Theodizee-Frage, das Problem des Bösen in der Welt, und die Frage nach dem Ursprung des Universums lassen ihn nicht los. Max fühlt sich verunsichert und allein mit seinen Gedanken. Er ist auf der Suche nach Wahrheit und Sinn, aber der Glaube scheint für ihn immer mehr an Bedeutung zu verlieren. Max möchte gerne wieder eine starke Verbindung zu Gott haben, aber seine Zweifel hindern ihn daran, dies zu erreichen.
Szenario 3:
David sitzt mit gesenktem Blick am Abendessenstisch, während um ihn herum ein Streit zwischen seinen Eltern tobt. Seit Monaten herrschen Spannungen in der Familie, und die Beziehung zu seinen Eltern hat sich stark verschlechtert. David fühlt sich missverstanden, ungeliebt und unerwünscht. Er hat versucht, mit seinen Eltern zu reden, aber die Konflikte eskalieren immer weiter. David wendet sich an Gott und betet um Frieden und Harmonie in seiner Familie, aber bisher scheint seine Bitte ungehört zu bleiben. Er fragt sich, warum Gott nicht eingreift und ihm hilft. Die Distanz zu Gott wird größer, während seine familiären Beziehungen immer belastender werden.
Die detaillierten Geschichten der Szenarien helfen den Schülern, sich besser in die jeweilige Situation hineinzuversetzen und die damit verbundenen Herausforderungen zu erfassen. Dadurch können sie sich intensiver mit den Fragen der Schüler auseinandersetzen und Lösungsansätze erarbeiten, um mit diesen Phasen der Distanz in der Beziehung zu Gott umzugehen.
Szenario 1:
Verbesserungsvorschlag:
Im Szenario könnte die Gefühlswelt von Lena genauer beschrieben werden, um die Schüler besser in ihre Situation hineinversetzen zu können. Zusätzlich könntest du noch hinzufügen, dass Lena früher eine starke Beziehung zu Gott hatte und nun durch den Verlust ihres Vaters mit ihrer Glaubenskrise konfrontiert ist.
Szenario 2:
Verbesserungsvorschlag:
Ein Schüler namens Max zweifelt an der Existenz Gottes. Er hat viele Fragen, die ihm niemand zufriedenstellend beantworten kann. Max fühlt sich allein mit seinen Zweifeln und fragt sich, ob Glaube überhaupt einen Sinn hat.
Szenario 3:
Verbesserungsvorschlag:
Hier könntest du die Konflikte in Davids Familie genauer beschreiben und auch erwähnen, wie sie sich auf seine Beziehung zu Gott auswirken. Du könntest auch hinzufügen, dass David versucht hat, zu beten und Gottes Hilfe zu suchen, aber bisher keine klare Antwort erhalten hat.
Durch detailliertere Szenarien können die Schüler sich besser in die Situationen hineinversetzen und sich stärker mit den Herausforderungen und Phasen der Distanz identifizieren. Dadurch wird die Diskussion und die Entwicklung von Überlebensstrategien intensiver und praxisnäher.
Um die persönliche Beziehung zu Gott zu verbessern, können folgende Hilfen und Strategien angewendet werden:
Gebet: Das Gebet ist ein wichtiger Weg, um mit Gott in Verbindung zu treten und seine Nähe zu suchen. Durch regelmäßiges und aufrichtiges Gebet kann eine tiefere Beziehung aufgebaut werden.
Bibelstudium: Die regelmäßige Lektüre der Bibel ermöglicht es, Gottes Wort besser zu verstehen und seine Liebe, Weisheit und Führung kennenzulernen. Es ist hilfreich, Texte zu wählen, die persönlich ansprechen, und über sie nachzudenken.
Gemeinschaft: Der Austausch und die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen können eine Quelle der Ermutigung und des Wachstums sein. Die Teilnahme an Gottesdiensten, Bibelkreisen oder christlichen Gemeinschaften ermöglicht es, gemeinsam im Glauben zu wachsen.
Reflexion und Meditation: Zeit der Stille und Ruhe, um über das eigene Leben, den Glauben und die Beziehung zu Gott nachzudenken, kann sehr hilfreich sein. Das bewusste Innehalten ermöglicht es, Gottes Gegenwart wahrzunehmen und zu reflektieren.
Dienst und Nächstenliebe: Durch aktiven Dienst an anderen und die praktische Umsetzung der Nächstenliebe kann die Beziehung zu Gott vertieft werden. Indem wir anderen helfen und ihnen dienen, spiegeln wir Gottes Liebe wider und erfahren seine Gegenwart in unserem Handeln.
Glaubensgemeinschaft: Der regelmäßige Austausch mit anderen Gläubigen, sei es mit Freunden, Mentoren oder Seelsorgern, kann unterstützend sein. Durch das Teilen von Fragen, Zweifeln und Erfahrungen können neue Perspektiven gewonnen und die eigene Beziehung zu Gott gestärkt werden.
Vertrauen und Hingabe: Eine tiefe Beziehung zu Gott erfordert Vertrauen und Hingabe. Es bedeutet, loszulassen und Gott die Kontrolle über das eigene Leben zu übergeben. Durch bewusstes Vertrauen und Hingabe kann eine tiefere Verbundenheit mit Gott entstehen.
Natur und Schöpfung: Die Betrachtung der Natur und Schöpfung kann ein Weg sein, um Gottes Größe und Schönheit zu erkennen. Zeit in der Natur zu verbringen und die Wunder der Schöpfung zu bestaunen, kann zu einer intensiveren Beziehung zu Gott führen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Beziehung zu Gott individuell ist und dass verschiedene Menschen unterschiedliche Wege finden, um ihre Verbindung zu ihm zu stärken. Es kann hilfreich sein, verschiedene Methoden auszuprobieren und herauszufinden, welche am besten zur persönlichen Spiritualität und zum individuellen Glaubensweg passen.
IV) Präsentation der praktischen Anwendung (ca. 20 Minuten):
Jede Gruppe präsentiert ihre Überlegungen und Überlebensstrategien der Klasse.
Die anderen Schüler können Fragen stellen oder Ergänzungen vorbringen.
Betone die Vielfalt der Ansätze und ermutige die Schüler, voneinander zu lernen.
V) Reflexion und Zusammenfassung (ca. 5 Minuten):
Lasse die Schüler in ihren Gruppen darüber nachdenken, was sie aus der Unterrichtsstunde gelernt haben.
Jede Gruppe soll ihre wichtigsten Erkenntnisse teilen.
Fasse die wichtigsten Punkte zusammen und betone, dass es normal ist, Phasen der Distanz in der Beziehung zu Gott zu erleben und dass Überlebensstrategien helfen können, den Glauben zu bewahren.
VI) Hausaufgabe (ca. 5 Minuten):
Gib den Schülern die Aufgabe, einen kurzen persönlichen Reflexionsaufsatz zu schreiben, in dem sie ihre eigenen Erfahrungen mit Phasen der Distanz in der Beziehung zu Gott reflektieren und darüber nachdenken, welche Überlebensstrategien sie in Zukunft anwenden könnten.
VII) Abschließende Worte (ca. 5 Minuten):
Bedanke dich bei den Schülern für ihre Teilnahme und ihr Engagement während der Unterrichtsstunde.
Ermutige sie, offen mit ihren Zweifeln und Fragen umzugehen und weiterhin an ihrer Beziehung zu Gott zu arbeiten.
Gib einen kurzen Ausblick auf die nächste Unterrichtsstunde und teile gegebenenfalls Ressourcen zum weiteren Selbststudium aus.
VIII) Zusätzliche kreative Ideen:
Rolenspiele: Lasse Schüler verschiedene Situationen nachspielen, in denen sie mit Herausforderungen oder Distanz in der Beziehung zu Gott konfrontiert sind. Sie können ihre eigenen Dialoge entwickeln und alternative Handlungsweisen ausprobieren.
Tagebuchführung: Biete den Schülern an, ein "Glaubens-Tagebuch" zu führen, in dem sie ihre Gedanken, Fragen und Erfahrungen mit Phasen der Distanz festhalten. Sie können ihre Einträge in der nächsten Unterrichtsstunde freiwillig teilen und darüber sprechen.
Gastredner: Lade einen Gastredner, wie z.B. einen Seelsorger oder eine Person mit eigenen Erfahrungen von Glaubenskrisen, ein, um den Schülern weitere Perspektiven und Anregungen zu geben.
VIIII) Bibelzitate und Bibelarbeit:
Wähle passende Bibelzitate aus, die die Thematik der Unterrichtsstunde unterstützen, z.B. Psalm 22:2 "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" oder Matthäus 28:20 "Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende."
Teile die ausgewählten Bibelzitate mit den Schülern und ermutige sie, darüber nachzudenken, wie diese Zitate mit den besprochenen Themen in Verbindung stehen.
Lasse die Schüler in Kleingruppen oder einzeln die entsprechenden Bibelstellen lesen und diskutieren.
Führe eine kurze Bibelarbeit durch, in der du die Bedeutung der ausgewählten Bibelstellen erläuterst und ihre Relevanz für das Thema der Unterrichtsstunde aufzeigst.