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Die Herausforderung des Perfektionismus - Die Annahme durch Gottes Liebe

Veröffentlichung:10.7.2023

Die Unterrichtstunde "Die Herausforderung des Perfektionismus - Die Annahme durch Gottes Liebe" mit drei Seiten thematisiert über eine Videoanalyse den Umang mit der Angst davor nicht gut genug sein zu können. Drei biblische Quellen zu Moses, David und dem ungläubige Thomas untersuchen dies ebenfalls. Im Unterrichtsentwurf sind dazu antizipierte Lösungen enthalten. Zudem wird dort auch eine Antizipierung zum Transfer in die heutige persönliche Lebenswelt ausformuliert. So werden Selbstreflexion und Selbstakzeptanz eingeübt.

Diese Unterrichtsstunde ist direkt im Feld methodisch-didaktischer Kommentar beschrieben. Das Video, auf das sie sich bezieht, ist im Dropdown-Menü eingebettete Medien sowie unter "Medium öffnen" auf dieser Seite zu finden.

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Unterrichtsstunde: Die Herausforderung des Perfektionismus - Die Annahme durch Gottes Liebe

(90 Minuten)


I. Einführung (ca. 10 Minuten)

Begrüßung der Schüler und Einführung in das Thema

Vorstellung des Videos als Einstieg

Gemeinsame Betrachtung des Videos und Diskussion über den Druck, den Unterschied zwischen dem Leben wie es ist und dem Leben wie es sein sollte, und den Einfluss von Perfektionismus auf unser Leben


II. Diskussion (ca. 20 Minuten)

Leitfragen für die Diskussion:

Wie empfindet ihr den Druck, perfekt zu sein? Welche Erwartungen habt ihr an euch selbst und von anderen?

Wie beeinflusst der Perfektionismus unser Selbstwertgefühl und unsere Beziehungen?

Welche biblischen Geschichten oder Lehren könnten uns helfen, mit dem Druck des Perfektionismus umzugehen?

Wie können wir uns von der Vorstellung befreien, dass wir perfekt sein müssen, um geliebt zu werden?

Offene Diskussion und Sammlung von Gedanken und Meinungen der Schüler


III. Praktische Anwendung (ca. 30 Minuten)

Gruppenarbeit:

Die Schüler werden in kleine Gruppen aufgeteilt.

Jede Gruppe wählt eine biblische Geschichte aus, in der eine Person mit ihren Schwächen oder Fehlern konfrontiert wird (z.B. Mose, David, Thomas).

Die Gruppen analysieren die Geschichte und diskutieren, wie die Person mit ihrem Perfektionismus oder ihren Ängsten umgegangen ist und wie sie letztendlich auf Gottes Liebe und Annahme vertraut hat.

Die Gruppen erarbeiten praktische Anwendungsmöglichkeiten für den Umgang mit Perfektionismus in ihrem eigenen Leben.

Jede Gruppe bereitet eine kurze Präsentation vor, in der sie ihre Ergebnisse vorstellen.



Person: Mose (2. Mose 4-5)

Mit ihren Schwächen oder Fehlern konfrontiert:

Mose wurde von Gott beauftragt, das Volk Israel aus der ägyptischen Sklaverei zu befreien. Doch Mose hatte eine Sprachbehinderung, er stotterte. Dies stellte für ihn eine große Schwäche dar, da er Angst hatte, vor dem Pharao und dem Volk Israel zu sprechen.

Wie die Person mit ihrem Perfektionismus oder ihren Ängsten umgegangen ist:

Mose versuchte zunächst, sich vor seiner Aufgabe zu drücken und bat Gott, jemand anderen zu senden, der besser sprechen konnte. Er fühlte sich nicht geeignet und hatte Angst, dass er nicht ernst genommen werden würde. Mose konzentrierte sich auf seine eigene Begrenzung und Zweifelte an seinen Fähigkeiten.

Wie sie letztendlich auf Gottes Liebe und Annahme vertraut hat:

Gott versprach Mose, dass er bei ihm sein und ihm helfen würde, die Worte zu finden. Er erinnerte Mose daran, dass er ihn geschaffen hat und ihn kennt. Gott gab ihm sogar Aaron, seinen Bruder, als Unterstützung. Mose erkannte, dass es nicht auf seine eigene Perfektion oder Fähigkeiten ankam, sondern auf Gottes Liebe und seine Gegenwart. Er vertraute darauf, dass Gott ihn befähigen würde, die Aufgabe zu erfüllen, und ließ sich von der Liebe und Annahme Gottes leiten.

Diese Geschichte zeigt, dass Gott uns trotz unserer Schwächen und Fehler liebt und uns für seine Aufgaben beruft. Mose musste lernen, dass es nicht auf seine Perfektion oder Fähigkeiten ankommt, sondern auf sein Vertrauen in Gottes Liebe und Führung. Indem er seine Ängste und Zweifel auf Gott übertrug, konnte Mose über sich hinauswachsen und das Volk Israel befreien.


Person: David (2. Samuel 11-12)

Mit ihren Schwächen oder Fehlern konfrontiert:

David, der König von Israel, beging schwere Sünden, als er sich in Bathseba verliebte, die Frau eines seiner Soldaten. Er ließ ihren Ehemann, Urija, töten, um seine eigene Sünde zu vertuschen. David fiel in große Sünde und versagte in seiner Rolle als gerechter und gottesfürchtiger König.

Wie die Person mit ihrem Perfektionismus oder ihren Ängsten umgegangen ist:

Nachdem David seine Sünde begangen hatte, versuchte er, sie zu vertuschen und vor anderen zu verbergen. Er fühlte sich möglicherweise von Schuldgefühlen geplagt und hatte Angst vor den Konsequenzen, die sein Handeln haben könnte. David wollte sein Image und seinen Ruf als König aufrechterhalten und schien perfekt zu sein, aber er war innerlich zerrissen.

Wie sie letztendlich auf Gottes Liebe und Annahme vertraut hat:

Gott schickte den Propheten Nathan zu David, um ihn mit seiner Sünde zu konfrontieren. Nathan erzählte David eine Geschichte, die ihn zum Nachdenken brachte und sein Gewissen berührte. David erkannte seine Fehler und bekannte seine Sünde vor Gott. Obwohl er mit den Konsequenzen seiner Handlungen konfrontiert wurde, zeigte Gott ihm Gnade und Vergebung.

David vertraute auf Gottes Liebe und Annahme, indem er Buße tat und um Vergebung bat. Er erkannte, dass er nicht perfekt war und dass er auf Gottes Gnade angewiesen war. David vertraute darauf, dass Gott ihm vergeben und sein Leben wiederherstellen würde. Er schrieb sogar den bekannten Psalm 51, in dem er seine Reue und seinen Glauben an Gottes Liebe und Barmherzigkeit ausdrückte.

Diese Geschichte verdeutlicht, dass Gottes Liebe und Vergebung auch für Menschen gelten, die schwere Fehler machen. David musste lernen, dass seine Perfektion oder sein Image als König nicht das Entscheidende waren, sondern sein Vertrauen in Gottes Liebe und Vergebung. Indem er seine Schwäche eingestand und sich auf Gott ausrichtete, konnte David Vergebung und Heilung finden.


Person: Thomas (Johannes 20:24-29)

Mit ihren Schwächen oder Fehlern konfrontiert:

Thomas, einer der Jünger von Jesus, wurde oft als "ungläubiger Thomas" bezeichnet. Als Jesus nach seiner Auferstehung den anderen Jüngern erschien, war Thomas nicht dabei. Als die anderen ihm erzählten, dass sie den auferstandenen Jesus gesehen hatten, zweifelte Thomas und sagte, er müsse die Wundmale von Jesus sehen, um zu glauben.

Wie die Person mit ihrem Perfektionismus oder ihren Ängsten umgegangen ist:

Thomas war möglicherweise von Zweifeln und Ängsten geplagt. Er wollte absolute Sicherheit und Beweise, bevor er glauben konnte. Er stellte hohe Anforderungen an sich selbst und an die Erfahrungen, die er brauchte, um seinen Glauben zu festigen.

Wie sie letztendlich auf Gottes Liebe und Annahme vertraut hat:

Eine Woche später erschien Jesus erneut vor den Jüngern, diesmal war Thomas dabei. Jesus lud Thomas ein, seine Hände und seinen durchbohrten Leib zu berühren. Thomas war zutiefst berührt und erkannte, dass Jesus tatsächlich auferstanden war. Er rief aus: "Mein Herr und mein Gott!" Thomas erfuhr die Gnade Gottes und erkannte, dass sein Zweifel überwunden werden konnte.

Thomas lernte, auf Gottes Liebe und Annahme zu vertrauen, indem er sich von seinen Zweifeln und Ängsten löste und seine Begegnung mit dem auferstandenen Jesus erlebte. Obwohl er anfangs skeptisch war, erfuhr Thomas die Vergebung und die Liebe Gottes, die stärker waren als seine Zweifel.

Diese Geschichte zeigt, dass Gottes Liebe und Annahme auch für diejenigen gelten, die Zweifel haben. Thomas musste lernen, dass es nicht um seine Perfektion oder seine eigenen Anforderungen an Glaubenserfahrungen ging, sondern darum, auf Gottes Liebe und Wahrheit zu vertrauen. Indem er sich auf Jesus einließ und seine Zweifel überwand, konnte Thomas in einer tiefen Beziehung mit Gott wachsen.


Praktische Anwendungsmöglichkeiten für den Umgang mit Perfektionismus im Leben von 15-jährigen Schülern:


Selbstreflexion und Selbstakzeptanz:


Reflektiere über deine eigenen Erwartungen und Standards. Frage dich, ob sie realistisch und gesund sind.

Akzeptiere dich selbst mit deinen Stärken und Schwächen. Niemand ist perfekt, und das ist okay.

Fehler als Lernchance sehen:


Verstehe, dass Fehler ein natürlicher Teil des Lernprozesses sind und uns helfen, zu wachsen und uns zu verbessern.

Nutze Fehler als Gelegenheit, aus ihnen zu lernen, anstatt dich von ihnen entmutigen zu lassen.

Setze realistische Ziele:


Setze dir Ziele, die erreichbar sind und deinen individuellen Fähigkeiten und Ressourcen entsprechen.

Brich größere Aufgaben in kleinere, überschaubare Schritte auf, um das Gefühl des Überwältigtseins zu vermeiden.

Vermeide den Vergleich mit anderen:


Konzentriere dich auf deinen eigenen Fortschritt und deine persönlichen Ziele, anstatt dich mit anderen zu vergleichen.

Erkenne, dass jeder seinen eigenen Weg hat und dass es wichtiger ist, sich selbst zu entwickeln, als jemand anders zu sein.

Praktiziere Selbstfürsorge:


Nimm dir Zeit für dich selbst, um Stress abzubauen und dich zu erholen.

Pflege deine körperliche und mentale Gesundheit durch regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und gesunde Ernährung.

Suche Unterstützung:


Sprich mit vertrauenswürdigen Freunden, Familienmitgliedern oder Lehrern über deine Gefühle und Ängste bezüglich Perfektionismus.

Hol dir professionelle Hilfe, wenn du das Gefühl hast, dass der Perfektionismus dein Leben stark beeinträchtigt.

Entwickle ein realistisches Selbstbild:


Anerkenne deine Erfolge und Leistungen, unabhängig davon, ob sie perfekt sind oder nicht.

Erinnere dich daran, dass du wertvoll und liebenswert bist, unabhängig von deinen Fehlern oder Unvollkommenheiten.

Praktiziere Achtsamkeit:


Lerne, im gegenwärtigen Moment zu sein und deine Gedanken und Gefühle bewusst wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten.

Übe Techniken wie Meditation oder Atemübungen, um Stress abzubauen und dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

Es ist wichtig, den Schülern zu vermitteln, dass Perfektionismus ein unerreichbares Ideal ist und dass sie sich selbst Liebe, Akzeptanz und Mitgefühl entgegenbringen sollten. Indem sie diese praktischen Anwendungsmöglichkeiten in ihr Leben integrieren, können sie den Druck des Perfektionismus reduzieren und eine gesündere Einstellung zu sich selbst entwickeln.


IV. Präsentation der praktischen Anwendung (ca. 20 Minuten)

Jede Gruppe präsentiert ihre Ergebnisse.

Nach jeder Präsentation folgt eine kurze Diskussion und Feedback-Runde.


V. Reflexion und Zusammenfassung (ca. 10 Minuten)

Gemeinsame Reflexion über die Bedeutung von Gottes Liebe und Annahme in Bezug auf den Perfektionismus.

Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und Ideen aus der Unterrichtsstunde.


VI. Hausaufgabe (ca. 5 Minuten)

Die Schüler erhalten die Aufgabe, ein persönliches Tagebuch oder eine Reflexion zu führen, in der sie über ihre Erfahrungen mit Perfektionismus und ihre Erkenntnisse aus der Unterrichtsstunde schreiben.

Sie sollen überlegen, wie sie Gottes Liebe und Annahme in ihrem Alltag anwenden können, um den Druck des Perfektionismus zu reduzieren.


VII. Abschließende Worte (ca. 5 Minuten)

Zusammenfassung der Unterrichtsstunde und Wertschätzung für die Teilnahme der Schüler.

Ermutigung der Schüler, sich von Perfektionismus zu befreien und stattdessen auf Gottes Liebe und Annahme zu vertrauen.


VIII. Zusätzliche kreative Ideen

Kreatives Schreiben: Schüler können kurze Geschichten, Gedichte oder Lieder verfassen, die den Druck des Perfektionismus thematisieren und Wege zur Annahme und Selbstliebe aufzeigen.

Rollenspiele: Schüler können verschiedene Situationen nachstellen, in denen der Perfektionismus eine Rolle spielt, und alternative Lösungsansätze entwickeln, die auf Gottes Liebe basieren.

Mindmap: Die Schüler können eine Mindmap erstellen, die verschiedene Aspekte des Perfektionismus und Möglichkeiten zur Überwindung darstellt.

Methoden:

Videoanalyse

Medien, die Teil des aufgelisteten Materials sind und in weiteren Kontexten Verwendung finden können.

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4.3.2021

Umfang: Anregung

Schulbereich: Sekundarstufe I

Hessen

Hessen

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 9

9G.1b Evangelisch-katholisches Gemeinschaftsprojekt: Wofür es sich zu leben lohnt.

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 8

8.2 Einsamkeit, Trennung und Tod: Gefährdungen des Lebens – Erlösung im Glauben.

Beispielhafte Lernsequenzen

  • Leid wahrnehmen - Trennungserfahrungen

Text

urheberrechtlich geschützt

10.7.2023

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Unterrichtsstunde

Menschen & Welt

Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren ,Kommunizieren und Kooperieren ,Produzieren und Präsentieren ,Analysieren und Reflektieren

mittel

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