Titel: Von Selbstgerechtigkeit zu Selbstreflexion - Eine neue Perspektive auf Gerechtigkeit
Klasse: 11. Klasse
Fach: Religionslehre
Dauer: 45 Minuten
Lernziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen verstehen, wie Selbstgerechtigkeit entsteht und welche Auswirkungen sie auf soziale Beziehungen haben kann.
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, selbstkritisch zu reflektieren und eine gesunde Selbsteinschätzung zu entwickeln.
Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, wie eine Beziehung zu Gott zu einer Befreiung von Selbstgerechtigkeit führen kann und eine Grundlage für eine gerechtere Welt bildet.
Materialien:
Video
Papier und Stifte für die Schülerinnen und Schüler
Pinnwand oder Whiteboard mit Markern
Unterrichtsablauf:
1. Einführung (5 Minuten)
Begrüßen Sie die Schülerinnen und Schüler und wünschen Sie ihnen einen gesegneten Sonntag.
Stellen Sie die Frage: Was versteht ihr unter Selbstgerechtigkeit? Lassen Sie einige Schülerinnen und Schüler ihre Antworten teilen.
2. Videoanalyse (15 Minuten)
Zeigen Sie das vorbereitete Video mit dem Text.
Nach dem Video bitten Sie die Schülerinnen und Schüler, sich in Gruppen von zwei oder drei Personen zusammenzufinden.
Jede Gruppe erhält ein Blatt Papier und einen Stift.
Fordern Sie die Schülerinnen und Schüler auf, die im Video erwähnten Punkte zur Selbstgerechtigkeit herauszuarbeiten und aufzuschreiben.
Nach 10 Minuten bitten Sie die Gruppen, ihre Ergebnisse auf der Pinnwand oder dem Whiteboard zu präsentieren.
3. Diskussion über Selbstgerechtigkeit (10 Minuten)
Leiten Sie eine Diskussion über die Auswirkungen von Selbstgerechtigkeit auf soziale Beziehungen.
Fragen Sie die Schülerinnen und Schüler:
Wie kann Selbstgerechtigkeit Beziehungen belasten?
Welche negativen Folgen kann sie haben?
Habt ihr schon einmal selbst erlebt oder beobachtet, wie Selbstgerechtigkeit Beziehungen beeinflusst hat?
4. Selbstreflexion (10 Minuten)
Geben Sie den Schülerinnen und Schülern ein paar Minuten Zeit, um über ihre eigenen Verhaltensweisen nachzudenken und sich selbstkritisch zu hinterfragen.
Bitten Sie sie, auf einem Blatt Papier eine Situation zu beschreiben, in der sie selbst möglicherweise selbstgerecht gehandelt haben.
Fragen Sie die Schülerinnen und Schüler:
Wie habt ihr euch dabei gefühlt?
Wie hat sich eure Beziehung zu anderen Menschen dadurch verändert?
Könnt ihr euch vorstellen, wie es für die andere Person gewesen sein könnte?
Selbstgerechtigkeit kann Beziehungen auf verschiedene Weisen belasten und negative Folgen haben:
A Mangelnde Empathie: Selbstgerechte Menschen neigen dazu, sich auf ihre eigene Perspektive zu fixieren und die Gefühle und Bedürfnisse anderer zu ignorieren. Das führt zu einem Mangel an Empathie in der Beziehung.
B Kommunikationsprobleme: Selbstgerechtigkeit kann zu einem Kommunikationsstil führen, der von Überzeugung und Verteidigung geprägt ist. Es fällt schwer, offen und einfühlsam miteinander zu sprechen, wenn man sich immer im Recht fühlt.
C Konflikte und Streitigkeiten: Selbstgerechte Menschen sind oft stur in ihren Überzeugungen und tendieren dazu, in Konflikten hartnäckig zu sein. Dadurch können Konflikte in der Beziehung entstehen und sich verschlimmern.
D Respektlosigkeit: Selbstgerechtigkeit kann zu einem Mangel an Respekt gegenüber den Ansichten und Erfahrungen anderer führen. Es kann schwierig sein, eine gesunde und respektvolle Beziehung aufrechtzuerhalten, wenn eine Partei sich ständig überlegen fühlt.
E Unverständnis und Unwissenheit: Selbstgerechtigkeit kann dazu führen, dass man die Perspektiven und Erfahrungen anderer Menschen nicht wirklich versteht. Dadurch entstehen Missverständnisse und eine Kluft zwischen den Partnern.
F Isolation: Wenn ein Partner selbstgerecht ist, kann dies dazu führen, dass sich der andere Partner isoliert oder unterdrückt fühlt. Das kann zu Distanzierung und einem Gefühl der Entfremdung in der Beziehung führen.
G Fehlende Kompromissbereitschaft: Selbstgerechtigkeit erschwert oft die Fähigkeit, Kompromisse einzugehen. Wenn man sich immer im Recht fühlt, besteht die Tendenz, unnachgiebig zu sein und sich gegen alternative Lösungen zu sperren.
H Geringe Zufriedenheit: Selbstgerechtigkeit kann zu einer geringeren Zufriedenheit in der Beziehung führen, da sie den Raum für Verständnis, Wachstum und gemeinsame Entscheidungen einschränkt.
I Verlust des Vertrauens: Wenn ein Partner ständig selbstgerecht ist, kann dies das Vertrauen in der Beziehung untergraben. Der andere Partner könnte das Gefühl haben, dass seine Bedürfnisse und Meinungen nicht respektiert werden.
J Beziehungsende: Unbehandelte Selbstgerechtigkeit kann langfristig zu einer unausgewogenen und ungesunden Beziehung führen, die für beide Partner unerfüllend ist. In einigen Fällen kann sie sogar zu einem Beziehungsende führen.5. Erkenntnisse über Beziehung zu Gott (10 Minuten)
Halten Sie eine kurze Einführung in die Idee einer Beziehung zu Gott und wie sie zur Befreiung von Selbstgerechtigkeit führen kann.
Fragen Sie die Schülerinnen und Schüler: Was denkt ihr, könnte eine Beziehung zu Gott dazu beitragen, Selbstgerechtigkeit zu überwinden?
Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler ihre Gedanken dazu teilen und ermutigen Sie sie, ihre eigenen Erfahrungen oder Ideen einzubringen.
6. Zusammenfassung und Ausblick (5 Minuten)
Fassen Sie die wichtigsten Erkenntnisse der Unterrichtsstunde zusammen und betonen Sie die Bedeutung von Selbstreflexion und einer gesunden Selbsteinschätzung.
Ermutigen Sie die Schülerinnen und Schüler, sich bewusst für eine offene und selbstkritische Haltung zu entscheiden, um selbstgerechtes Verhalten zu vermeiden.
Geben Sie einen Ausblick auf die nächste Unterrichtsstunde und weisen Sie darauf hin, dass die Thematik der Gerechtigkeit und Beziehungen zu Gott weiter vertieft werden wird.
Hinweis: Während des Unterrichts sollten Sie immer wieder Raum für Fragen, Diskussionen und persönliche Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler geben. Das Ziel ist es, sie aktiv in den Unterricht einzubeziehen und sie zum Nachdenken anzuregen. Sie können auch weitere kreative Methoden verwenden, um die Schülerinnen und Schüler einzubeziehen, wie z. B. Gruppenarbeit, Rollenspiele oder künstlerische Ausdrucksformen.