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Hubertus Holschbach | ru-digitalÖkumenische Beiträge zu Erziehung und Unterricht

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Ökumenische Beiträge zu Erziehung und Unterricht

Die Kirchen im Dritten Reich

Anpassung und Widerstand

Veröffentlichung:1.10.2005

Die Unterrichtsstunde "Die Kirchen im Dritten Reich" mit acht Seiten untersucht die Einstellung der katholischen und evangelischen Kirche zum Dritten Reich. Dazu wird eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Regierung, der deutschen Kirchen und von Laienchristen mithilfe von im Material enthaltenen Rollenkarten organisiert. Falls gewünscht kann eine Webrecherche zur weiteren ausarbeitung eingesetzt werden.

Diese Unterrichtsstunde ist direkt im Feld methodisch-didaktischer Kommentar beschrieben. Das Video, auf das sie sich bezieht, ist im Dropdown-Menü eingebettete Medien sowie unter "Medium öffnen" auf dieser Seite zu finden.

Die katholische Kirche versuchte über ein Reichskonkordat die Rechte der Christen in Deutschland zu schützen. Es stellte sich aber bald heraus dass der Nationalsozialismus keinerlei Verträge anerkennt die er unterzeichnet. Sie dienen lediglich der Ablenkung. Die Evangelische Kirche spaltete sich bereits 1933 und versuchte über die Bekennende Kirche die Identität ihres Glaubens im Kampf gegen die NS Organisation der Deutschen Christen zu wahren. Auch die bedeutendsten katholischen Bischöfe predigten und schrieben schon lange vor der Enzyklika mit brennender Sorge gegen die wachsenden Angriffe durch den NS-Staat an. Der Erfolg dieser verbalen Aktionen zeigte sich in der Rücknahme einiger Aktivitäten des Dritten Reiches. Diese waren aber temporär und die Salamitaktik zum Zurückdrängen der Kirche in die Sakristei und aus der Gesellschaft heraus setzte sich fort.

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Unterrichtsstunde: Die Reaktion der Kirchen auf die nationalsozialistische Diktatur

(90 Minuten)


I. Einführung (ca. 10 Minuten)

Vorstellung des Themas: "Heute werden wir uns mit der Reaktion der Kirchen auf die nationalsozialistische Diktatur in Deutschland befassen."

Kurze Zusammenfassung des Textes zur Einführung in das Thema.


II. Diskussion (ca. 20 Minuten)

Fragen zur Diskussion stellen:

Warum denkt ihr, haben die Kirchen die autoritäre Veränderung des politischen Systems begrüßt und unterstützt?

Welche Bedeutung hatte die Unterstützung der Kirchen für die nationalsozialistische Regierung?

Warum haben einige Mitglieder der Kirche den Widerstand gegen das Regime organisiert?

Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen diskutieren lassen und ihre Meinungen und Ideen teilen lassen.

Diskussion in der gesamten Klasse moderieren und verschiedene Standpunkte erörtern.


III. Praktische Anwendung (ca. 30 Minuten)

Aktivität: Rollenspiel

Die Klasse wird in drei Gruppen aufgeteilt: eine Gruppe repräsentiert die nationalsozialistische Regierung, eine andere Gruppe stellt die Kirchenführer dar und die dritte Gruppe spielt die Mitglieder der Kirche.

Die Gruppen erhalten Zeit, sich auf ihre Rollen vorzubereiten und ihre Standpunkte zu diskutieren.

Die Rollenspiele werden in der Klasse aufgeführt, wobei jede Gruppe ihre Standpunkte präsentiert und versucht, die Position der anderen Gruppen zu verstehen.



Rollenkarten für die Kirchenführer:

Kardinal Michael von Faulhaber (Erzbischof von München und Freising)

Eine der führenden Figuren der katholischen Kirche in Deutschland

Kritischer Umgang mit dem nationalsozialistischen Regime, aber auch gewisse Kompromisse


Ludwig Müller (Reichsbischof der Deutschen Evangelischen Kirche)

Von den Nationalsozialisten eingesetzter Reichsbischof

Führte eine nationalsozialistisch geprägte "Deutsche Christen"-Bewegung in der Kirche


Kardinal Adolf Bertram (Erzbischof von Breslau)

Widerstand gegen die nationalsozialistische Ideologie und Verfolgung

Einsatz für die Wahrung der kirchlichen Unabhängigkeit

Rollenkarten für Mitglieder der Kirche:


Pfarrer Martin Niemöller

Anfangs Sympathisant des NS-Regimes, später entschiedener Gegner

Gründungsmitglied der Bekennenden Kirche und Verfolgter des Regimes


Schwester Edith Stein (Teresia Benedicta vom Kreuz)

Jüdische Konvertitin zum Katholizismus und Ordensschwester

Opfer des Holocausts aufgrund ihrer jüdischen Herkunft


Pastor Dietrich Bonhoeffer

Theologe und aktiver Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime

Beteiligung am Widerstand und Verschwörung gegen Hitler

Bitte beachte, dass diese Rollenkarten lediglich eine allgemeine Darstellung darstellen und es viele weitere Personen gab, die eine Rolle in der nationalsozialistischen Regierung, der Kirche und dem Widerstand spielten.



Regenerate responseIV. Präsentation der praktischen Anwendung (ca. 15 Minuten)

Nach den Rollenspielen haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Rollenspiel zu reflektieren und zu präsentieren.

Jede Gruppe kann kurz ihre Argumente und Standpunkte vorstellen und diskutieren.


V. Reflexion und Zusammenfassung (ca. 10 Minuten)

Kurze Diskussion über die Ergebnisse des Rollenspiels und der Präsentationen.

Fragen zur Reflexion stellen:

Welche Herausforderungen und Schwierigkeiten gab es bei der Entscheidungsfindung für die Kirchenführer und die Mitglieder der Kirche?

Wie könnten die Kirchen eine größere Wirkung auf das Regime haben können?

Was können wir aus der Reaktion der Kirchen auf die nationalsozialistische Diktatur lernen?


VI. Hausaufgabe (ca. 5 Minuten)

Die Schülerinnen und Schüler sollen als Hausaufgabe einen kurzen Aufsatz darüber schreiben, wie sie persönlich auf die Situation reagiert hätten, wenn sie Mitglieder der Kirche gewesen wären.


VII. Abschließende Worte (ca. 5 Minuten)

Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse der Unterrichtsstunde.

Ermutigung der Schülerinnen und Schüler, weiterhin über ethische und moralische Fragen nachzudenken und ihre eigenen Standpunkte zu entwickeln.


VIII. Zusätzliche kreative Ideen

Die Auswertung dieser Quellen kann z.B. Über die Frage nach den Methoden der Ns-organisationen und den Abwehrstrategien der katholischen und evangelischen Kirche erfolgen. Es kann auch eine Zeitleiste entstehen.

Methoden:

Rollenspiel

Hessen

Hessen

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 10

10.3. Juden und Christen – eine leidvolle Geschichte. Geschwister im Glauben.

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 10

10.2 Dem Zeitgeist widerstehen: Kirche und Diktatur.

Beispielhafte Lernsequenzen

  • Das Reichskonkordat (20. Juli 1933) – „Maulkorb“ oder Rechtssicherheit für die katholische Kirche?

Text, Bild

urheberrechtlich geschützt

3.5.2023

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Unterrichtsstunde

Menschen & Welt ,Kirche

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