Unterrichtsstunde: Deutsche Christen - Eine kritische Analyse
Dauer: 90 Minuten
I. Einführung (10 Minuten)
Starte die Unterrichtsstunde mit einer kurzen Zusammenfassung des einführenden Videos über die Richtlinien der Glaubensbewegung "Deutsche Christen".
Erkläre den Schülern, dass ihr Ziel in dieser Unterrichtsstunde darin besteht, die Richtlinien kritisch zu analysieren und ihre Auswirkungen auf die deutsche Gesellschaft zu diskutieren.
Stelle die Frage, ob es in der Geschichte ähnliche Bewegungen gab und welche Folgen sie hatten.
II. Diskussion (30 Minuten)
Teile die Klasse in kleine Gruppen auf und gib jeder Gruppe eine oder mehrere der Richtlinien der "Deutschen Christen" zur Analyse.
Fordere die Schüler auf, die Bedeutung jeder Richtlinie zu diskutieren und mögliche Auswirkungen auf die Gesellschaft zu identifizieren.
Lasse die Gruppen ihre Erkenntnisse präsentieren und ermutige zu einer lebhaften Diskussion über die ethischen, sozialen und politischen Implikationen der Richtlinien.
III. Praktische Anwendung (20 Minuten)
Teile den Schülern mit, dass sie nun eine praktische Übung durchführen werden, um die Auswirkungen der Richtlinien auf das tägliche Leben zu erkennen.
Gib jedem Schüler ein Blatt Papier und bitte sie, ein fiktives Szenario zu entwerfen, in dem eine der Richtlinien angewendet wird.
Die Schüler sollen die potenziellen Konsequenzen dieser Anwendung auf individueller, gesellschaftlicher und globaler Ebene reflektieren.
Hier sind fünf fiktive Szenarien, die jeweils eine der Richtlinien der "Deutschen Christen" anwenden:
Szenario zur Richtlinie 5:
In einer fiktiven Gesellschaft haben die "Deutschen Christen" großen Einfluss auf die Kirche. Sie betonen die Notwendigkeit, dass die Kirche aktiv am politischen Kampf teilnimmt. Die Kirche ruft ihre Mitglieder dazu auf, politische Parteien zu unterstützen, die den Werten der "Deutschen Christen" entsprechen. Dadurch spaltet sich die Gesellschaft zunehmend in religiöse und politische Lager, was zu Konflikten und einer stark polarisierten Gesellschaft führt.
Szenario zur Richtlinie 6:
In einem fiktiven Land haben die "Deutschen Christen" erfolgreich eine Abänderung des Kirchenvertrages erreicht, der es der Kirche erlaubt, aktiv gegen den Marxismus zu kämpfen. Die Kirche startet eine Kampagne gegen den Marxismus und seine Anhänger, was zu einem Anstieg der Spannungen zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen führt. Die Gesellschaft wird durch Misstrauen und Vorurteile geprägt, was den sozialen Zusammenhalt gefährdet.
Szenario zur Richtlinie 7:
In einer fiktiven Gesellschaft führen die "Deutschen Christen" eine Politik der Rassentrennung und -reinheit ein. Die Kirche unterstützt die Idee, dass die Eheschließung zwischen verschiedenen Rassen verboten sein sollte. Dadurch wird die Gesellschaft stark fragmentiert und es entstehen soziale und rechtliche Barrieren zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen. Die Integration und der Austausch zwischen den Menschen verschiedener Herkunft werden stark eingeschränkt.
Szenario zur Richtlinie 8:
In einer fiktiven Stadt beteiligt sich die Kirche der "Deutschen Christen" intensiv an der Inneren Mission. Sie kümmert sich um die Hilfsbedürftigen und Schwachen, jedoch ist ihre Definition von "Untauglichkeit" stark durch ihre eigene ideologische Vorstellung geprägt. Dies führt dazu, dass bestimmte Gruppen von Menschen stigmatisiert und diskriminiert werden. Die Gesellschaft wird gespalten und das Mitgefühl wird selektiv angewendet.
Szenario zur Richtlinie 10:
In einem fiktiven Land propagieren die "Deutschen Christen" ein starkes Gefühl des Nationalismus und lehnen ein christliches Weltbürgertum ab. Die Kirche betont die Notwendigkeit, das eigene Volkstum zu bewahren und sich gegen jegliche internationalen Einflüsse zu schützen. Dies führt zu einem starken Rückzug von der internationalen Zusammenarbeit und einer Abschottung der Gesellschaft, was langfristig zu Isolation und kultureller Stagnation führen kann.
Hinweis: Diese Szenarien dienen lediglich als fiktive Beispiele zur Veranschaulichung der möglichen Auswirkungen der Richtlinien. Es ist wichtig, dass die Schüler verstehen, dass diese Richtlinien problematisch sind und gegen Prinzipien der Religionsfreiheit, Toleranz und Menschenrechte verstoßen.
IV. Präsentation der praktischen Anwendung (15 Minuten)
Biete den Schülern die Möglichkeit, ihre fiktiven Szenarien der Klasse vorzustellen.
Fordere sie auf, ihre Gedanken und Erkenntnisse über die Auswirkungen der Richtlinien zu teilen.
Ermutige die anderen Schüler, Fragen zu stellen und ihre eigenen Perspektiven einzubringen.
V. Reflexion und Zusammenfassung (10 Minuten)
Führe eine kurze Reflexionsrunde durch und bitte die Schüler, ihre Gedanken und Empfindungen über die Richtlinien der "Deutschen Christen" zu teilen.
Frage, ob sie Ähnlichkeiten oder Unterschiede zu aktuellen Ereignissen oder Bewegungen in der Gesellschaft sehen.
Fasse die wichtigsten Punkte der Diskussion zusammen und betone die Bedeutung des kritischen Denkens und der Sensibilität für ethische Fragen.
VI. Hausaufgabe (5 Minuten)
Als Hausaufgabe sollen die Schüler einen kurzen Aufsatz verfassen, in dem sie ihre eigene Meinung zu den Richtlinien der "Deutschen Christen" ausdrücken.
Sie sollen reflektieren, welche Auswirkungen solche Ideen auf die Gesellschaft haben könnten und welche Bedenken oder Bedeutungen sie persönlich damit verbinden.
Die Schüler können auch alternative Ansätze oder Perspektiven aufzeigen und ihre eigene Vision einer inklusiven und respektvollen Religionsausübung skizzieren.
VII. Abschließende Worte (5 Minuten)
In den abschließenden Worten sollst du die Bedeutung von Religionsfreiheit und Toleranz betonen.
Ermutige die Schüler, weiterhin kritisch zu denken und verschiedene religiöse Ansichten zu respektieren, solange sie nicht die Menschenrechte oder die Würde anderer verletzen.
Betone, dass der Dialog und die Offenheit gegenüber anderen Überzeugungen und Kulturen dazu beitragen können, eine inklusive Gesellschaft aufzubauen.
VIII. Zusätzliche kreative Ideen (10 Minuten)
Als Fragestellung bietet sich z.B. an, die Beziehung der Deutschen Christen zur evangelischen Kirche herauszuarbeiten. Auch die Beziehung der Deutschen Christen zum Judentum kann einfach erschlossen werden. Das Menschenbild der Deutschen Christen kann entwickelt werden. Die Vorstellung der Deutschen Christen von der Kirche der Zukunft kann herausgearbeitet werden. Eine persönliche begründete Meinung gegen eine Mitgliedschaft in einer solchen Kirche kann erstellt werden.
Zum Beispiel könnten die Schüler in Gruppen ein Rollenspiel erstellen, in dem sie verschiedene Positionen zu den Richtlinien der "Deutschen Christen" einnehmen und eine fiktive Diskussion darüber führen.
Eine andere Möglichkeit wäre die Erstellung von Plakaten oder Collagen, die verschiedene religiöse Ansichten und Werte repräsentieren und die Vielfalt und Toleranz in der Gesellschaft fördern.
Hinweis: Bei der Durchführung dieser Unterrichtsstunde ist es wichtig, die historischen Kontexte zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass die Schüler ein Verständnis für die problematischen Aspekte der "Deutschen Christen" entwickeln. Es ist entscheidend, den Unterricht so zu gestalten, dass er kritisches Denken, Empathie und interreligiösen Dialog fördert.
