Unterrichtsstunde: Die Auseinandersetzung der Kirchen mit dem NS-Regime

(90 Minuten)

I. Einführung (10 Minuten)

Begrüßung der Schüler und Einführung in das Thema

Kurze Zusammenfassung des Textes als Einstieg

Erläuterung der Bedeutung des NS-Regimes für die religiöse Landschaft Deutschlands

II. Diskussion (25 Minuten)

Teilen der Schüler in kleine Gruppen

Jede Gruppe erhält eine Fragestellung zur Diskussion:

Warum war es für das NS-Regime wichtig, die Kirchen zu kontrollieren?

Welche Herausforderungen und Widersprüche ergaben sich für die Kirchen in der Auseinandersetzung mit dem NS-Regime?

Wie unterschieden sich die Reaktionen der evangelischen und katholischen Kirche auf das NS-Regime?

Diskussion in den Gruppen und anschließende Zusammenführung der Ergebnisse in einer gemeinsamen Plenumsdiskussion

III. Praktische Anwendung (30 Minuten)

Die Schüler arbeiten in Paaren zusammen

Jedes Paar erhält eine Fallstudie zu einer konkreten Situation im Kirchenkonflikt während der NS-Zeit (z.B. der Pfarrernotbund oder das Stuttgarter Schuldbekenntnis)

Die dazu notwendigen Materialien sind in der Plattform der Webseite enthalten und können über ein Suchfenster oben links auf der Seite eingetippt und gefunden werden

Die Paare analysieren die Fallstudie und erarbeiten mögliche Handlungsoptionen der Kirchenvertreter in dieser Situation

Anschließend werden die Ergebnisse der Fallstudien in der Klasse präsentiert und diskutiert

Weitere Beispiele aus dem Kirchenkonflikt während der NS-Zeit sind:

Die Barmer Theologische Erklärung: Im Mai 1934 verabschiedete die Bekennende Kirche in Barmen eine theologische Erklärung, die sich gegen die Vereinnahmung der Kirche durch den Nationalsozialismus wandte und die Verkündigung des Evangeliums in ihrer reinen Form forderte.

Der Fall Dietrich Bonhoeffer: Dietrich Bonhoeffer, ein evangelischer Theologe und Mitglied der Bekennenden Kirche, beteiligte sich aktiv am Widerstand gegen das NS-Regime. Er wurde 1943 verhaftet und später hingerichtet.

Die Verfolgung der Zeugen Jehovas: Die Zeugen Jehovas wurden aufgrund ihrer Ablehnung des NS-Regimes und ihrer Weigerung, den Hitlergruß zu leisten oder am Krieg teilzunehmen, stark verfolgt. Viele von ihnen wurden in Konzentrationslagern inhaftiert und ermordet.

Der Fall Edith Stein: Edith Stein, eine jüdische Konvertitin zum Katholizismus und Ordensschwester, wurde aufgrund ihrer jüdischen Abstammung verfolgt und schließlich in Auschwitz ermordet. Sie wurde später zur Heiligen der katholischen Kirche erklärt.

Die Rolle von Papst Pius XII.: Papst Pius XII. wurde vorgeworfen, während des Holocausts zu wenig gegen die Verfolgung der Juden und die NS-Verbrechen unternommen zu haben. Die Diskussion über seine Rolle und Verantwortung während dieser Zeit ist bis heute kontrovers.

Diese Beispiele können als Diskussionsgrundlage dienen, um verschiedene Aspekte des Kirchenkonflikts während der NS-Zeit zu erforschen und zu reflektieren.

IV. Präsentation der praktischen Anwendung (15 Minuten)

Die Paare präsentieren ihre Ergebnisse und Handlungsoptionen vor der Klasse

Nach jeder Präsentation gibt es Raum für Fragen und Diskussion

V. Reflexion und Zusammenfassung (10 Minuten)

Gemeinsame Reflexion über die Bedeutung der Kirchen im Konflikt mit dem NS-Regime

Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und Schlussfolgerungen

VI. Hausaufgabe (5 Minuten)

Die Schüler erhalten die Aufgabe, eine kurze schriftliche Reflexion über ihre eigenen Gedanken und Gefühle zu den Ereignissen während der NS-Zeit und der Rolle der Kirchen zu verfassen

VII. Abschließende Worte (5 Minuten)

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte der Unterrichtsstunde

Ermutigung der Schüler, weiter über die Thematik nachzudenken und Fragen zu stellen

VIII. Zusätzliche kreative Ideen

Die Schüler könnten in Kleingruppen kurze Rollenspiele entwickeln, in denen sie verschiedene Akteure des Kirchenkonflikts während der NS-Zeit darstellen und miteinander interagieren.

Eine Exkursion zu einer Gedenkstätte oder einem Museum, das sich mit dem Thema auseinandersetzt, könnte den Schülern eine anschauliche Erfahrung bieten.

Die Schüler könnten eine Debatte über die ethischen Herausforderungen führen, denen sich die Kirchen während der NS-Zeit gegenübersahen und dabei verschiedene Standpunkte einnehmen und verteidigen.