Der erste Schritt stellt die beiden Positionen der göttlichen Gerechtigkeit in AT und NT tabellarisch gegenüber. In einem weiteren Schritt wird das Gleichnis von den bösen Winzern in Mk 12, 28-31 untersucht und mit Mt 22, 34-40 verglichen. Die Unterschiede und ihre Bedeutung für die göttliche Gerechtigkeit werden herausgestellt.
Jesu Antwort auf die Frage nach dem ersten Gebot macht unmissverständlich deutlich, dass Gott der Eine ist, dem alle Aufmerksamkeit und Liebe gebührt. Es geht um die Ausrichtung der gesamten menschlichen Existenz auf Gott hin, die alle kognitiven und emphatischen Aspekte der Identität, das „Herz“ (καρδία) und das „Denken“ (διάνοια) sowie die „Seele“ (ψυχή) umfasst. Der opferkult und die rituellen Handlungen stehen hinter diesen Denken und fühlen zurück.