Der Einstieg gelingt über das Thematisieren von Vorurteilen gegenüber dem Islam anhand einer Karikatur. In ihr ist eine Denkblase eines Muslims auszufüllen, der einen Christen betrachtet, dessen Denkblase Gotteskrieger zeigt. Antizipierbar wäre ein Kreuzritter oder ein "nicht schon wieder" als Inhalt der Gedankenblase. Die bildlich dargestellten Vorurteile werden in Textform in das Material eingetragen. Im Plenum werden die Vorurteile gesammelt und festgehalten.
In einem weiteren Schritt werden 10 Zitate aus heiligen Schriften, Bibel oder Koran zugeordnet. Dabei fällt auf, dass die Zuordnung nicht so einfach ist und dass manche Inhalte in beiden heiligen Büchern enthalten sind.
Ein weiterer Schritt werden weitere Aussagen aus einem Text Material mit den Zitaten der beiden heiligen Schriften verglichen. So z. B. die Aussage, dass beide Religionen gewalttätige und friedensstiftende Inhalte enthalten. Das Alte Testament ist nicht frei von Kriegserklärungen gegenüber Andersgläubigen.
Ein nachfolgender Schritt thematisiert Modelle christlich-islamischen Dialogs am Beispiel Burkina Faso. Dabei wird die Haltung von Christen und Muslimen in Adjektiven wiedergegeben und mit den radikalen Perspektiven beide Religionen ebenfalls in Adjektiven verglichen.
Anschließend wird im nächsten Schritt das zweite vatikanische Konzil und die Enzyklika "Evangelii Gaudium" auf ihre Aussagen zu Toleranz untersucht. Als Beispiel für Kooperation unter Jugendlichen unterschiedlicher Religionen wird das Projekt Friedenskarawane ausgewertet.
Ein nachfolgender Schritt bietet weitere Perspektiven zum interreligiösen Dialog an. Dabei steht die Formulierung des Koran zum Schutz der Buchreligionen im Fokus. Die Textmaterialien werden ausgewertet und im Plenum diskutiert.
Ein weiterer Schritt stellt das Ziel des interreligiösen Dialoges heraus. Die Ziele werden ermittelt und weitere Ziele werden entworfen und im Plenum diskutiert.
Als Hausaufgabe oder Vorbereitung für diese Sequenz wird ein Notizzettel ausgefüllt, bei dem christliche und muslimische Elemente der Alltagskultur der eigenen Lebenswelt notiert werden. Dazu werden Fragen und Anmerkungen in ein tabellarisches Material eingetragen. Wo es möglich ist, sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Chancen für ein gutes Zusammenleben, Probleme und Lösungsansätze mit muslimischen Schülern besprochen werden. Die Ergebnisse können ebenfalls eingetragen werden. Abschließend werden Beispiele der Missio zur Förderung interreligiösen Dialogs in Burkina Faso angeboten.