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Bistum Limburg

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Nach Auschwitz

Veröffentlichung:1.1.2015

Die Unterrichtsreihe „Nach Auschwitz“ reflektiert auf 21 Seiten mit fünfzehn Materialien, wie Zeitzeugen die Shoah erlebten und welche Bedeutung ihre Erlebnisse für die aktuelle Theologie, Gottesbeziehung und das Konzept der Theodizee haben. Das Material thematisiert dazu in immer wiederkehrenden Ausschnitten das Leben des Zeitzeugen der Shoah Elie Wiesel. Seine Perspektive dient als Basis eines Antwortversuche auf die Zukunft der genannten Themenfelder nach Auschwitz. Auch die differenzierte Perspektive der katholischen und evangelischen Kirche zur Shoah wird in den Materialien 13, zwei und drei dargelegt.

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In einem ersten Schritt wird ein fiktives Interview zwischen einem Zeitjournalisten und Herrn Wiesel untersucht. Zu dem Interview wird ein Schreibgespräch mit dem Tischnachbarn geführt. Dadurch gelingt ein erster Überblick über die Lebensperspektive und die Geschichte von Überlebenden der Shoah. In einem weiteren Material wird das Leugnen von Auschwitz thematisiert. Dieses ereignete sich auch bei den Personen der Zeitgeschichte schon damals wurde Überlebenden nicht geglaubt, noch während die Shoah andauerte.

In zwei weiteren Materialien werden die zentralen Fragen der Unterrichtsreihe entwickelt: wo war Gott in Auschwitz? Wo war der Mensch in Auschwitz. In einem weiteren Schritt wird der Liedtext der Toten Hosen zum Titel Ballast der Republik untersucht. Dabei sind Leitfragen im Material zu einer Reihe von Textstellen angegeben. Der nächste Schritt untersucht die Opfer und Täter Perspektive der Shoah. Dabei werden zwei Texte einander gegenübergestellt. Im ersten Text äußert sich Martin Walser gegen die Errichtung eines zentralen Mahnmals in Berlin. Im zweiten Text wird das Ausmaß der Katastrophe der Schuhe von Zeitzeugen eindringlich beschrieben. Der nachfolgende Schritt untersucht, ob Wiedergutmachung überhaupt möglich ist. Der israelische Schriftsteller Dan Pagis verneint dies in einem Gedicht. Dazu wird auch die Bibelstelle Ezechiel 37 1-4 herangezogen.

Ein weiterer Schritt enthält eine Internetrecherche zu den dreizehn Geboten des Yehuda Bauer. Yehuda Bauer ist einer der bedeutendsten in Historiker der Shoah. Wer stellt fest dass die Menschheit die einzige Spezies auf Erden ist, die sich selbst in Massen vernichten kann und untersucht die Folgen für die Menschheitsgeschichte und deren Zukunft.

Der nachfolgende Schritt bietet einen Text Puzzle an. Ein Gedicht von Charlotte Delbo wird dabei zerschnitten und zusammengepuzzelt. Das Gedicht thematisiert den Unterschied zwischen Wissen und Erkenntnis. Was in der Shoah passierte, ist bekannt, doch die Vorgänge wirklich zu verstehen, bedeutet eine Änderung im Umgang und in der Erinnerungsweise.

Ein weiterer Schritt thematisiert die Theologie nach Auschwitz über einen Text von Baptist Metz. Darin wird vor allen Dingen die Theodizee und deren gesteigerte Bedeutung für die Gottesbeziehung nach Auschwitz in den Vordergrund gerückt. Maps kritisiert die Ignoranz der Theologie gegenüber der Shoah. Seiner Meinung nach setzt die Theologie ihr Alltagswerk fort, ohne dieses erstaunliche Ereignis der Menschheitsgeschichte genug zu würdigen.

Anschließend daran wird die Theodizeefrage tiefer reichend diskutiert. Dies gelingt über die vor Auschwitz entwickelten Konzepte der Theodizee. Ein Text von Armin Kreiner zu Augustinus Verständnis der Theodizee leitet diesen Thementeil ein. Augustinus Theodizee Verständnis wird in Partner oder Gruppenarbeit entwickelt und im Plenum diskutiert.

Eine weitere Perspektive zur Theodizee von Leibniz schließt sich an. Auch aus diesem Text wird ein weiteres bekanntes Konzept der Theodizee entwickelt. Bei der Theodizee Konzepte werden auf ihre Anwendbarkeit gegenüber der Shoah untersucht.

Ein dritter sich anschließender Teil zur Theodizee bietet eine jüdische Perspektive an. Die drei Theodizee Konzepte werden verglichen. Während Augustinus die Ursünde Adams anführt und die Sünden einzelner Individuen auf die ganze Christenheit ausdehnt, stellt Leibniz leiden als in der Welt angelegt da. Jeder Mensch leidet einfach, des die Welt so beschaffen ist, wie sie ist. Jüdische Perspektive stellt die Erinnerung in den Vordergrund. Der Zentrale Gehalt dieses Ansatzes wird in einem weiteren Material verdeutlicht.

Der nachfolgende Schritt bietet eine Gruppenarbeit zum Buch Hiob an. Dabei werden das Gottesbild, die Hauptaussagen und Argumentationslinien der theologischen Rede und der abschließenden Rahmenerzählung sowie der Zorn Gottes gegen die Gelehrten untersucht.

In einem weiteren Material wird die Hiobgeschichte auf Auschwitz bezogen. Dabei übt Elie Wiesel genau wie Hiob Anklage gegen Gott, die Umkehr von Ankläger und Angeklagtem und die Möglichkeit der Anklage gegen Gott ohne Beziehungsverlust. Dazu entsteht ein fiktiver Dialog zwischen Gott und einem Zeitzeugen zum Thema wer Menschenblut vergießt dessen Blut wird durch Menschen vergossen. Ein folgender Schritt untersucht weitere Auswirkungen der Shoah nach der bereits thematisierten Gottesbeziehung.

Gebetspraxis hat sich ebenfalls verändert. Der Schrei als Gebet wird untersucht. Der Bezug von Erinnerung, Gebet und handeln wird thematisiert. Der sich anschließende Schritt enthält Beispiele solcher Gebete in Klageform. In Partner oder Gruppenarbeit wird eine eigene Klage entwickelt und vorgestellt. Diese können auch Steine geschrieben und zu einer Klagemauer gestapelt werden. Ein weiterer Schritt untersucht die Beziehung von Christen und Juden aus biblischer Sicht im Rahmen von Röm. 11 16-18. Dazu entsteht in Partner oder Gruppenarbeit eine Zeichnung des Verhältnisses auf dem Material. Der sich anschließende Schritt behandelt den Aufstand im Warschauer Getto anhand des berühmten Bildes der sich ergebenden Kinder. Weitere Bildanalysen anhand eines weinenden Engels und eines Bildes der Baracken in Auschwitz sind möglich.

Das Verhältnis von Juden und Christen aus evangelischer Sicht wird in einem weiteren Material vertieft. Dabei werden die gängigen Vorwürfe, das Jesus Mordes und weiterer widerlegt. Das nächste Material liegt die Beziehung zwischen Juden und Christen aus katholischer Sicht da. Dabei wird aufgezeigt, wie die historischen Zusammenhänge zu Enzykliken von Päpsten führen und wie diese Enzykliken die Beziehung zwischen Christen und Juden verändert haben. Besonders Sitzbezug auf "nostra aetate" genommen. Der nächste Schritt versucht die Perspektive eines Zeitzeugen aus dessen Lebenslauf wiederzugeben und sie durch Empathie zur erschließen und zu formulieren.

Material:

M1 Kaum zu glauben?

M2.1 Wo war Gott in Auschwitz?

M2.2 Wo war der Mensch in Auschwitz?

M3 Die Toten Hosen: Ballast der Republik

M4 Die Attacke der Beschuldigung

M4.1 Entwurf für ein Wiedergutmachungsabkommen

M4.2 Dreizehn Gebote

M4.3 Lyrik von Charlotte Delbo

M5 Theologie „nach Auschwitz“

M6 Traditionelle Antworten auf die Theodizeefrage (1)

M7 Traditionelle Antworten auf die Theodizeefrage (2)

M8 Jüdisch-religiöse Antwortversuche

M9 Es ist den Juden verboten …

M10 Biblische Antwort: das Buch Ijob

M11 Der Bruch in der Gebetspraxis

M12 Klage als Gebet

M13.1 Das Verhältnis von Christen und Juden aus biblischer Sicht

M13.2 Das Verhältnis von Christen und Juden aus evangelischer Sicht

M13.3 Das Verhältnis von Christen und Juden aus katholischer Sicht

M14 Biografie von Elie Wiesel

M15 Elie Wiesel


Hessen

Hessen

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 10

10.3. Juden und Christen – eine leidvolle Geschichte. Geschwister im Glauben.

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 10

10.2 Dem Zeitgeist widerstehen: Kirche und Diktatur.

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25.8.2021

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Unterrichtseinheit

Menschen & Welt

Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren ,Kommunizieren und Kooperieren ,Produzieren und Präsentieren ,Analysieren und Reflektieren

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